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Musik-Jahresrückblick: So klingt der MADS-Soundtrack für 2023

Musik-Jahresrückblick: So klingt der MADS-Soundtrack für 2023
Foto: Unsplash/Dushawn Jovic

Von Taylor Swift über Jeremias bis hin zu 6LACK: Die MADS-Redaktion stellt Lieblingsalben, musikalische Neuentdeckungen und ihre heimlichen Hits im Jahresrückblick vor.


Lea Stockmanns Tiktok-Feed hat 2023 den Großteil ihrer Playlists und Neuentdeckungen beeinflusst. Foto: privat

Album des Jahres: „HOPE“ von NF – vier Jahre Pause haben sich für diese musikalische Veränderung gelohnt. Starker Sound mit ehrlichen Texten.

Song des Jahres: „Physics (Version 2)“ von Delta Constellations – Liebeskitsch mit eigenem Sound.

Neuentdeckung des Jahres: „Good to be“ von Mark Ambor – die beste Tiktok-Entdeckung des Jahres.

Heimlicher Hit: „MON23 (1:3)“ von Charles Leclerc. Formel 1 trifft klassische Klaviermusik.

Lieblingszeile: „Creating something no one else can/being brave enough to dream big“ aus „HOPE“ von NF.


Nach einem dünnen Release-Jahr 2022 können sich die neuen Alben in Tim Kleins Lieblingsgenre Rap dieses Jahr wieder sehen lassen. Foto: privat

Album des Jahres: Since I Have A Lover” von 6LACK. Der R’n’B-Künstler singt und rappt in seinem neuen Album darüber, wie er sich nach Jahren von depressiven Gedanken und geldhungrigen Musiklabels befreien konnte.

Song des Jahres: In „Blame On Me” rappt Jack Harlow erstaunlich emotional über den Teufelskreis innerhalb einer Familie, deren Mitglieder sich aufgrund von Gewalt, mangelnder Kommunikation und toxischer Männlichkeit auseinandergelebt haben.

Fail des Jahres: „Pink Tape“ von Lil Uzi Vert. Die 26 Songs auf dem neuen Album des Rappers klingen sehr oft gleich – auch der Genre-Mix aus Rap und Rock funktioniert kaum.

Heimlicher Hit: „wunna dem“ von 6LACK und QUIN ist ein sehr ruhiger Song. Nach der Hälfte taucht plötzlich ein Orchester auf, das beim ersten Hören emotional werden lässt.  

Lieblingszeile: „Limited thinkin‘, gimmicks and placements, mimickin‘ faces, committed to the wicked and basic”: Damit scheint 6LACK in „preach“ gegen alte Labels zu schießen, die ihn dazu drängten, Kunst nach Schema F zu machen.


Pop-Punk und Rock – für die beiden Lieblingsgenres von Josefine Battermann war 2023 ein sehr gutes Release-Jahr. Foto: privat

Album des Jahres: „Tell Me I’m Alive“ von All Time Low – das neunte Album der Pop-Punk-Band überzeugt mit vielfältigen Sounds und schafft jederzeit gute Laune.

Song des Jahres: Eindeutig „Cha Cha Cha“ von Käärijä. Der Finne vom ESC 2023 weiß, wie man Stimmung macht.

Neuentdeckung des Jahres: Die Band girlfriends – als Vor-Act bei einem Konzert kennengelernt, seitdem laufen die Lieder auf Dauerschleife.

Fail des Jahres: Das Album „Arizona“ von Arizona – auf Dauer klingen leider alle Songs gleich.

Lieblingszeile: „Any other day, I’d need a hug like a teddy bear. Now the room’s on fire, need to get some air“ aus „Calm Down” von All Time Low – geht mir nicht mehr aus dem Kopf.


Milla Stremme probiert sich immer wieder an neuen Genres, landet aber doch bei den üblichen Verdächtigen – und steht dazu. Foto: privat

Album des Jahres: RAYEs Debutalbum „My 21st Century Blues“ erzählt eine Geschichte, die sehr persönlich wird und durch eine Variation an Sounds überzeugt. Auch als Live-Orchestra-Version in der Royal Albert Hall sehr zu empfehlen.

  • Platz 2: „GUTS“ von Olivia Rodrigo
  • Platz 3: „Now that I’ve been honest“ von Maddie Zahm
  • Platz 4: „Gloria“ von Sam Smith
  • Platz 5: „Unreal unearth“ von Hozier

Song des Jahres: „Can’t catch me now“ von Olivia Rodrigo ist der Titelsong zum neuen „Die Tribute von Panem“-Film und ist, genau wie der Film, ein Jahreshighlight.

Neuentdeckung des Jahres: Sabrina Carpenter bringt mit „fruitcake“ ein Weihnachtsalbum raus, wie man es so sicherlich noch nie gehört hat.

Fail des Jahres: Die Hoffnungen auf Features auf Taylor Swifts „1989 (Taylor’s Version)“ wurden bitter enttäuscht. Gelungen ist die Neuaufnahme trotzdem – und die Zusatzlieder „From the Vault“ können entschädigen.

Lieblingszeile: „And I’ll be damned if I let a man ruin, how I walk how I talk how I do it“ schreibt Raye in ihrem Lied „Ice Cream Man.”, in dem sie über ihren Missbrauch durch einen Produzenten singt. Ein emotionaler Song, der unter die Haut geht.  


Marie Thielebörger macht für ihr Leben gern Playlists, die spezifisch zu ihren Gemütslagen und Lebenssituationen passen. Wer braucht denn nicht eine passende Playlist beim Weinen, Wütendsein, Kochen, Nervössein, 120-km/h-Fahren und beim Waldspaziergang im Winter? Foto: privat

Album des Jahres: „Von Wind und Anonymität“ der hannoverschen Band Jeremias überzeugt mit schmerzdurchzogenem Indie-Pop.

Song des Jahres: „One Of Your Girls“ von Troye Sivan ist perfekt für einen Confidence-Boost – wenn man die Hintergrundstory kennt, aber auch für eine ausgiebige Cry-Session.

Neuentdeckung des Jahres: Blumengarten, das deutsche Musikduo mit ganz viel Herz und guter Musik.

Heimlicher Hit: Die EP „fruitcake“ von Sabrina Carpenter ist Weihnachts-Pop vom Feinsten.

Lieblingszeile: „And it breaks my heart to say I can’t wait to live without you“ aus Troye Sivans „Can’t Go Back, Baby“ bricht jedes Mal aufs Neue mein Herz und ist einfach wunderschöne Lyrik.


Ein weiteres Jahr, in dem sich Filine Hunger von Release zu Release gehangelt hat. Foto: privat

Album des Jahres: „Pink Friday 2“ von Nicki Minaj war die fünf Jahre ungeduldigen Wartens absolut wert und zeigt ein weiteres Mal, wer die wahre Queen des Raps ist.

Song des Jahres: „Barbie World” von Nicki Minaj und Ice Spice war genauso ikonisch und prägend für dieses Jahr wie der zugehörige Film.

Neuentdeckung des Jahres: Nach ihrem neuen Album „Fountain Baby“ konnte ich Amaarae endlich aus der Kategorie der totgespielten Tiktok-One-Hit-Wonders herausholen.

Fail des Jahres: Sowohl der unmelodische Hintergrund als auch Drakes furchtbarer spanischer Rap auf seinem Song „Gently“ mit Bad Bunny. Mittlerweile legt er es auf die Memes an.

Lieblingszeile: „I’m gettin’ money and I’m keepin’ it. I’m gettin’ cash and I’m keepin’ it“: Wie immer eine lyrische Glanzleistung vom Anführer des neuen Conscious Rap, Playboi Carti.


Deutsch- und französischsprachige Musik hat dieses Jahr deutlich die Vorherrschaft gegenüber englischer Musik in Carlotta Krawczyks Playlists übernommen. Foto: privat

Album des Jahres: In ihrem Album „Periodt“ zeigt Nura anhand starker Beats und Messages, dass guter Deutschrap überhaupt nicht sexistisch oder anderweitig diskriminierend sein muss.

Song des Jahres: „Au max“ von H JeuneCrack bringt die Laune entsprechend seines Titels immer aufs Maximum.

Neuentdeckung des Jahres: Die sehr schnellen, elektrischen Rhythmen mit einer Mischung aus Hyperpop und Cloudrap von Paulvitesse! haben mich dieses Jahr gepackt.

Heimlicher Hit: Trotz seines sehr eingängigen Refrains überzeugt „Matin“ von 01099 und Verifiziert mit seiner melancholischen und ruhigen Stimmung.

Lieblingszeile: „Will lieber unendlichmal verkacken / Als etwas nicht zu machen, weil ich denk, es könnt nicht klappen” aus „nie wieder normal“ von Cro feat. Blumengarten.


Lisa Hofmann hat mehr als 70 eigene Playlists auf Spotify erstellt und hofft vergeblich auf einen gemeinsamen Song von Taylor Swift und NF. Foto: privat

Album des Jahres: „1989 (Taylor´s Version)“ von Taylor Swift. Die Neuauflage ist sogar besser als das Original. Fünf Extratracks haben es endlich aufs Album geschafft. „Wildest Dreams (Taylor‘s Version)“ und „New Romantics (Taylor‘s Version)“ versetzen mich in meine Teenie-Zeit und sind absolute Feel-Good-Songs.

Song des Jahres: „Chemical“ von Post Malone – am besten auf voller Lautstärke im Auto anhören! „Say Don´t Go (Taylor‘s Version) (From The Vault)“ von Taylor Swift und „HAPPY“ von NF sind aber starke Konkurrenz.

Neuentdeckung des Jahres: „daylight“ von David Kushner ging viral, auch TJARK („schon okay“) und Ivo Martin („Verliebt“) sind starke Newcomer.

Heimlicher Hit: Ein gemeinsamer Song von Udo Lindenberg und Apache 207 – wer hätte das erwartet? „Komet“ hat Ohrwurmpotenzial, läuft aber leider zu oft im Radio.

Lieblingszeile: „Auf die Straße gehen kann die größte Waffe sein“: Marteria plädiert in „Der Mensch stammt von Waffen ab“ für mehr Frieden und Verstand – passender denn je in Zeiten wie diesen. 


Marius Philippsen ist dankbar für die zahlreichen Leute, die er dieses Jahr durch Musik und Konzerte kennenlernen durfte. Foto: privat

Album des Jahres: Mit ihrem zweiten Album „Von Wind und Anonymität“ lässt die vierköpfige Band Jeremias ihrer Kunst freien Lauf und neuen Sound klingen.

  • Platz 2: „Rote Flaggen“ von Berq
  • Platz 3: „GUTS“ von Olivia Rodrigo
  • Platz 4: „Levin Liam Leaks 2023“ von Levin Liam
  • Platz 5: „Teil vom Ganzen“ von Miksu / Macloud

Song des Jahres: In „2 Minuten“ erzählt Newcomer Berq eine herzzerreißende Geschichte, die ihm selbst widerfahren ist, verpackt mit epischen Klängen.

Neuentdeckung des Jahres: Liebevolle Texte und Melodien findet man in den Songs von Aaron, die Rap, Pop und Indie verbinden.

Heimlicher Hit: „Hamburg“ vom Duo Lena&Linus.

Lieblingszeile: „Komm wir spielen ‚ich fühle was, was du nicht fühlen kannst’“ aus „Stille Leitung“ von moé.


Lisa Neumann hat 2023 vor allem Indie-Musik für sich entdeckt. Tiefsinnige Lyrics sind ihr besonders wichtig. So ist Musikhören für sie auch ein literarisches Erlebnis. Foto: privat

Album des Jahres: „The Record“ von Boygenius. Nicht nur der Name der Band, auch die Live-Auftritte der drei Frauen in Anzug und Krawatte und viele ihrer Lyrics sind eine feministische Kampfansage gegen die immer noch männlich dominierte Musikindustrie. Das Album schafft es, politische und emotional tiefsinnige Lyrics mit wunderbarem Gesang zu verbinden. Als Solo-Künstlerinnen sind Phoebe Bridgers, Lucy Dacus und Julien Baker ebenso hörenswert.

  • Platz 2: „First two pages of Frankenstein“ von The National
  • Platz 3: „The Ballad of Darren“ von Blur
  • Platz 4: „Chronicles of a Diamond“ von Black Pumas
  • Platz 5: „The Valley of Vision“ von The Manchester Orchestra

Song des Jahres: „Emily, I´m sorry“ von Boygenius. So viel Emotionalität in wenigen Minuten.

Neuentdeckung des Jahres: Boygenius, Black Pumas und The Manchester Orchestra. Einzigartiger Sound.

Fail des Jahres: „Mach das wieder“ von Sandro. Schlager eben…

Lieblingszeile: „Once I took your medication to know what it´s like / And now I have to act like I can´t read your mind / I ask you how you´re doing and I let you lie…” aus „Cool about it“ von Boygenius.


Marie Bruschek ist auch 2023 ihren Lieblingsalben treu geblieben. Einige Neuzugänge in der Spotify-Bibliothek gab es trotzdem. Foto: privat

Album des Jahres: „The Land Is Inhospitable and So Are We” von Mitski. Die Künstlerin erschafft hier eine Klangwelt, die ganz und gar nicht zum Titel passt. Tracks wie „Bug Like an Angel” oder „Heaven” laden dazu ein, in den eigenen Gefühlen und Emotionen – und der Platte – zu versinken.

Song des Jahres: Olivia Dean hat mit „Messy“ eine grandiose Debütplatte hingelegt, gerade „Ladies Room“ ist Pop-Soul in seiner Perfektion.

Neuentdeckung des Jahres: Zweifellos der Jazz- und House-Artist Berlioz. Tracks wie „jazz is for ordinary people“ oder „deep in it“ gehören in die Charts.

Heimlicher Hit: „Babyblau – Remix“ von Paula Hartmann mit Domiziana. Der Track ist eigentlich etwas zu sehr Tiktok-Hyperpop auf doppelter Geschwindigkeit – aber auf dem Fahrrad an Sommerabenden funktioniert er perfekt.

Lieblingszeile: „Just as long I have my ego and it tells me I’m superior/ I could probably go a lifetime being barely mediocre/ I’d still convince myself every time that I’m better“ aus „Hater’s Anthem“ von Infinity Song.

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Über den Autor/die Autorin:

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