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Für den verstorbenen Partner: Sufjan Stevens singt auf „Javelin“ von Liebe und Spiritualität

Für den verstorbenen Partner: Sufjan Stevens singt auf „Javelin“ von Liebe und Spiritualität
Foto: picture alliance / dpa | Henrik Josef Boerger

Singer-Songwriter Sufjan Stevens erlitt einige Schicksalsschläge: Er ist an einem seltenem Syndrom erkrankt, sein Lebenspartner starb in diesem Jahr. Sein neues Album „Javelin“ ist dafür um so ausdrucksstärker: Liebe, Beziehungen und Spiritualität bilden den Kern der Platte.


„Will anybody ever love me? / In every season pledge allegiance to my heart“, singt Sufjan Stevens auf seiner neuesten Platte, „Javelin“. Erinnernd an Simon & Garfunkel, leise, fast hauchend eröffnet der Multinstrumentalist das Album. Themen sind Liebe und Beziehungen, aber auch Gott und das Spirituelle finden ihren Ort in den zehn Tracks.

Sufjan Stevens: „Can you come around before I go insane?“

Wie immer bei den Platten von Stevens muss man sich erst in die Tracklist reinhören, um ein Gefühl für die einzelnes Songs und die Texte zu bekommen. Schnell stechen bestimmte Elemente heraus: Chöre begleiten den Sänger oft, ebenso eine ganze Fülle an Musikinstrumenten. Die Text verbindet eine gewisse Poetik, oft geht es um unerfüllte, zerbrechende und kaputte Liebe: „Think of me what you will/ I grow like a cancer.“ Das ist herzzerreißend, es kommen noch spirituelle Elemente hinzu. In „Everything That Rises“ fragt Stevens „Jesus, lift me up to a higher plane/ Can you come around before I go insane?“. Auffällig ist zudem die Struktur der Lieder: Beginnen sie meist minimalistisch und sanft, folgt nach dem ersten Drittel ein volles Erwachen des Songs. Hier treten die Chöre ein, hier schwillt die Musik an. Zum Schluss zieht sich die Klangwelt wieder zusammen.

Intimität, Trauer und Liebe

Auf Instagram teilte der Singer-Songwriter mit, dass im April sein Lebenspartner verstorben ist. Das ist präsent in der Intimität und der Verletzlichkeit der Musik. Auch die Erkrankung des 48-jährigen Musikers rückt das Album in ein anderes Licht, auch wenn die Platte zum Zeitpunkt der Diagnose (Guillain-Barré-Syndrom) schon fertig war. Der abschließende Track ist ein Cover von Neil Youngs „There’s A World“ – immerhin ein bisschen Aufatmen nach dieser emotionalen Achterbahnfahrt. Berühren und bewegen, das kann Sufjan Stevens.


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Über den Autor/die Autorin:

Marie Bruschek

Marie (20) studiert Weltliteratur. Wenn sie nicht gerade schlechte Wortwitze macht oder sich zum zehnten Mal Mamma Mia anguckt, schreibt sie für MADS über alles, was sie gerade interessiert.

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