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Gegen Diskriminierung: Das steckt hinter dem Trend-Begriff „woke“

Gegen Diskriminierung: Das steckt hinter dem Trend-Begriff „woke“
Foto: Volodymyr Hryshchenko

Immer häufiger fällt in Diskussionen über Rassismus, Sexismus und andere Formen der Diskriminierung der Begriff „woke“. Doch was bedeutet das überhaupt? MADS hat nach einer Erklärung gesucht.


Absurd oder notwendig: Wie viel „Wokeness“ ist gut für uns? Bei dieser Frage gehen die Meinungen weit auseinander. Die „Bild“ berichtete schon einmal vom „Woke-Wahnsinn“, und auch andere konservative Medien beäugen den Begriff eher kritisch. In linken Blasen ist „woke“ sein dagegen oft schon eine Lebenseinstellung. Doch was bedeutet „woke“ überhaupt?

„Woke“ beschreibt einen Bewusstseinszustand

Seit Ende der 2010er-Jahre nutzen immer mehr Menschen den Ausdruck, um auf soziale Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen. „Woke“ leitet sich vom englischen „to wake“ also „aufwachen“ ab. Wer sich mit Themen wie Rassismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit und Klassismus auseinandersetzt, ist „wach“ und nimmt die Diskriminierung wahr. Es geht also um einen Bewusstseinszustand.

Die Ursprünge des Begriffs liegen allerdings noch weiter zurück: Bereits in den Sechzigerjahren prägte die Bürgerrechtsbewegung der USA die Aufforderung „stay woke“ – also „Bleib gut informiert“. Spätestens mit der #MeToo-Debatte und der „Black Lives Matter“-Bewegung ist der Begriff auch in den deutschen Sprachgebrauch eingekehrt.

Fokus auf Banalitäten?

Kritikerinnen und Kritiker verstehen den Begriff „woke“ häufig als Symbol für eine Bewegung, die sich vor allem auf Banalitäten stürzt und zu oft Diskriminierung vermutet. Dies zeige sich zum Beispiel bei der Umbenennung der „Zigeunersauce“ in „Paprikasauce ungarischer Art“ oder auch der Vergabe neuer Namen für Straßen, die ursprünglich nach Kolonialherren benannt waren.


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Über den Autor/die Autorin:

Nina Hoffmann

Nina (24) studiert Soziologie und kennt somit alle Sprüche über eine Karriere als Taxifahrerin. Statt an ihren Fahrkünsten zu feilen, liest sie lieber Texte über Gender-Fragen und Emanzipation - oder noch besser: Die dazugehörigen Kommentare der Facebook-Nutzer/innen.

1 Kommentar

  1. Heike Dieckmann

    Diskriminierung findet auch dort statt, wo es eigentlich niemals stattfinden sollte. Z. B. in Frauenberatungsstellen, wenn Frauen öffentlich physische Gewalt erlebt haben. Die Selbstverursachungstheorien halten sich in Beratungsstellen, auch in solchen die sich feministisch ausgeben, sehr hartnäckig. Vor lauter Angst auf der Seite der Therapeutinnen werden ratsuchende Frauen einfach abgestempelt. Vielleicht muss es erst noch schlimmer werden, damit auch Frauen, die selbst keine furchtbaren Erfahrungen machen mussten, endlich aufwachen.

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