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„My Secret Life“ auf Amazon Prime Video: Gute Filmidee schlecht umgesetzt

„My Secret Life“ auf Amazon Prime Video: Gute Filmidee schlecht umgesetzt
Foto: Ascot Elite Entertainment

Auf die Gefahren von Online-Dating und Cyber-Grooming will der Film „My Secret Life“ auf Amazon Prime Video aufmerksam machen. Das gelingt eher mäßig – die Storyidee ist großartig, an der Umsetzung mangelt es allerdings, meint MADS-Autorin Chantal.


Unerwartet steht Annas Onlinebekanntschaft Eric an ihrem 17. Geburtstag vor ihrer Haustür. Obwohl sie noch nicht bereit ist, ihm gegenüberzutreten, gewährt sie ihm Eintritt – in ihr Zuhause und ihr Leben. Sie lernten sich auf einer Poesieseite kennen, telefonierten und schrieben viel über ihre gemeinsame Leidenschaft. Einzig über Facetime bekam die Schülerin den vermeintlich 25-jährigen Collegestudenten zu Gesicht und ging davon aus, dass es bei dieser Liebe auf Distanz bleiben würde. Doch schnell wirft sie ihre Vorstellung über Bord und lässt sich ganz auf den jungen Mann ein. Eric verfolgt allerdings ganz andere Pläne.

Amy Redford produzierte „My Secret Life“ bereits 2022 und feierte mit ihm auf dem Toronto Film Festival 2022 Premiere. Seit rund zwei Wochen läuft der Film auf Amazon Prime Video. Aktuell besetzt das Drama die Nummer 10 unter den beliebtesten Filmen Deutschlands. Verwunderlich ist das nicht, denn der Trailer verspricht einen düsteren Coming-of-Age-Thriller um einen Psychopathen.

„My Secret Life“: Guter Einstieg und gelungene Besetzung

Ganz so düster ist der Film um die Protagonistin Anna dann aber doch nicht. Der Einstieg glänzt mit einem kurzen und gelungenen Überblick der Charaktere. Die enge Beziehung zwischen Anna und ihrer Mutter Beth ist gefühlsmäßig auf den Punkt gebracht. Auch die Besetzung mit Grace Van Dien in der Hauptrolle, bekannt durch die Netflix-Serie „Stranger Things“ und mittlerweile nicht mehr im Schauspielbusiness unterwegs, Kyle Gallner als Eric und Summer Phoenix als Mutter Beth überzeugt. Doch dann geht alles zu schnell.

Es wirkt, als wolle der Film zu viel in zu wenig Zeit. Die Laufzeit von gerade einmal 1:25 Stunde reicht nicht aus für die Geschichte, die eigentlich nach deutlich mehr Szenen verlangt. Die Sprünge zwischen den einzelnen Passagen sind zu groß, die drastischen Cuts nicht als stilistisches Mittel zu entschuldigen. Die Themen Cyber-Grooming und Online-Dating werden zwar teilweise gut behandelt, triefen dann aber vor zu viel Kitsch und Klischee. Was anfangs realistisch daher kam, bröckelt nun.

Nach dem ersten Drittel eher langweilig als spannend

Recht schnell merkt man, worauf der Film hinaus will, und ab dann wird es eher langweilig als spannend. Der große Knallmoment bleibt aus, und zurückbleibt ein Gefühl von Mittelmäßigkeit. Der großartigen Idee, die am Ende tatsächlich aufgeht, hätte mehr Spielraum gewährt werden müssen.


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Über den Autor/die Autorin:

Chantal Moll

Chantal (27) ist als freie Journalistin in Bremen und Hannover unterwegs. Für MADS beschäftigt sie sich am liebsten mit queeren Themen und dem aktuellen Geschehen. Ansonsten steckt sie ihre Nase gerne in Bücher und rezensiert das Gelesene direkt für uns.

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