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„Fallout“-Serie: Die nächste gelungene Videospiel-Adaption?

„Fallout“-Serie: Die nächste gelungene Videospiel-Adaption?
Foto: JoJo Whilden/Prime Video

Videospiel-Adaptionen erwiesen sich lange Zeit über als Flop – egal ob Serie oder Film. Doch das Blatt scheint sich langsam zu wenden, denn „Fallout“ ist nach „The Last of Us“ der nächste Beweis, dass es auch anders gehen kann.


Vor kurzem veröffentlichte Amazon Prime in Co-Produktion mit Kilter Films die erste Staffel der Serie „Fallout“, basierend auf der gleichnamigen Videospielreihe. Fans der Games waren ebenso besorgt wie begeistert, denn Adaptionen von beliebten Spielen erwiesen sich in der Vergangenheit meistens als Flop. Dieser Trend ging sogar so weit, dass im Internet der Begriff „Video Game Curse“ (Videospielfluch) kursierte. Doch HBOs Adaption von „The Last of Us“ überzeugte sowohl Fans der Spiele, als auch neue Zuschauerinnen und Zuschauer, was auch vielen „Fallout“-Fans Hoffnung machte. Zurecht, wie sich zeigt. Denn: Auch diese Adaption weiß durchaus zu überzeugen.

„Fallout“: Worum geht es?

Der Großteil von „Fallout“ spielt ungefähr 200 Jahre nach einem verheerenden Atomkrieg. Protagonistin Lucy McLean (Ella Purnell) wohnt seit ihrer Geburt in einem sogenannten „Vault“, einem Atombunker, in dem sie und ihre Vorfahren seit zwei Jahrhunderten sicher vor äußeren Einflüssen leben konnten. An der Oberfläche zeigt sich jedoch ein ganz anderes Bild: Die meisten Überlebenden haben sich in Fraktionen aufgeteilt und kämpfen gegen mutierte Wesen ums Überleben und gegen andere Menschen um knappe Ressourcen. Nach einem Angriff auf ihren Vault sieht sich Lucy gezwungen, die Sicherheit dessen zu verlassen und begibt sich auf die Suche nach ihrem entführten Vater Hank (Kyle Maclachlan). Geprägt von ihrem behüteten Aufwachsen wirkt sie im Gegensatz zu den an der Oberfläche lebenden Menschen extrem naiv und gutgläubig. Dadurch entsteht eine interessante Dynamik zwischen ihr und ihrem neuen Umfeld, welches sie oft überschätzt. Auf ihrer Reise trifft sie „den Ghoul“ (Walton Goggins) und Maximus (Aaron Moten), die zunächst wie eindimensionale Nebencharaktere wirken, sich jedoch schnell als zentrale Figuren der Serie entpuppen.

Foto: Amazon MGM Studios

Um ihren Vater wiederzubekommen, muss Lucy eine wichtige Fracht zu den Entführern transportieren, an der jedoch auch der Ghoul und Maximus interessiert sind. Die Serie lässt Zuschauende lange im Dunkeln und es ist nicht immer leicht, der Motivation der Hauptcharaktere zu folgen. Die achte und letzte Folge bringt jedoch alles in Einklang und stellt ein herausragendes Staffelende dar.

Was macht die Adaption aus?

Vor allem visuell kann die „Fallout“-Serie überzeugen. Sowohl die klinisch sauberen Vaults, als auch die verwahrlosten Landschaften, in denen es oft extrem brutal zugeht, sind beeindruckend dargestellt. Über dem ernsten Thema der Serie schwebt nahezu dauerhaft eine überspitzte Komik, die oft daraus resultiert, dass Menschen aufeinandertreffen, die ihr ganzes Leben völlig anders erfahren haben, als ihr Gegenüber. Daraus resultiert wiederum, dass die seriösen und einschneidenden Momente der Staffel umso wirkungsvoller erscheinen. Zudem wird die Geschichte geschickt erzählt: Zuschauende werden nicht permanent an die Hand genommen und bekommen auch nicht jede einzelne Szene erklärt. Durch klug ausgewählte und passend platzierte Flashbacks bekommen Charaktere und Welt tiefere Hintergründe, die die Geschichte zusammenfügt. Erwähnenswert ist außerdem die permanente Kapitalismus- und Habgier-Kritik, die mitschwingt – mal mehr und mal weniger deutlich.

All das wird durch herausragende Schauspielleistungen und einen starken Soundtrack untermalt, was „Fallout“ sowohl für Fans, als auch für neue Zuschauerinnen und Zuschauer attraktiv macht. Mit Erfolg, wie es scheint: Amazon und Kilter Films gaben gut eine Woche nach Release bekannt, dass die Serie eine zweite Staffel erhalten wird.


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