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„The Last of Us“: Kann die HBO-Verfilmung den Videospiel-Fluch brechen?

„The Last of Us“: Kann die HBO-Verfilmung den Videospiel-Fluch brechen?
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Immer mehr erfolgreiche Videospiele werden als Serien und Filme adaptiert. Dabei verlieren die Storys allerdings oft an Qualität – auf Social Media kursiert bereits der Begriff „Videospiel-Fluch“ („video game curse“). Fans erhofften sich nun viel von der neuen Serie zum Erfolgsspiel „The Last of Us“. MADS-Autor Tim meint: zu Recht.


Ein Fungus, der das Gehirn des Wirts befällt und ihn seinem Willen unterwirft – das klingt zunächst wie pure Science Fiction. Doch tatsächlich gibt es diesen Fungus in der realen Welt, eine Unterart der Pilzgattung Cordyceps. Glück für die Menschheit: Er kann nur kleine Krabbeltiere wie Ameisen befallen. In der Welt des 2013 erschienen Videospiels „The Last of Us“ entwickelt sich dieser Fungus jedoch weiter und greift auf Menschen über, die nach Befall zu zombieähnlichen Kreaturen werden. Jetzt wurde das Erfolgsspiel von HBO als Serie adaptiert, am 16. Januar erschien die erste von neun Folgen der ersten Staffel beim Streaminganbieter WOW.

Worum geht es bei „The Last of Us“ überhaupt?

Die Haupthandlung von „The Last of Us“ findet in einer postapokalyptischen Welt statt. Protagonist ist Joel Miller, der während des Ausbruchs der besagten Pilzkrankheit einen schweren Schicksalsschlag erleidet. 20 Jahre später schlägt er sich mit seiner Partnerin Tess als Schmuggler in einer Quarantänezone durch. Zusammen sollen die beiden die 14-Jährige Ellie für die Widerstandsgruppe „Fireflies“ aus der Zone schmuggeln – doch etwas läuft schief. Über den Verlauf des ersten Spiels (und der ersten Staffel der Serie) wird Ellie für Joel deutlich mehr als nur Schmuggelware, es entwickelt sich eine rührende und dramatische Vater-Tochter-Beziehung.

„The Last of Us“: Endlich eine gelungene Videospiel-Adpation?

Egal ob „Resident Evil“, „Uncharted“ oder „Assassins Creed“, viele erfolgreiche Videospiele wurden bereits verfilmt – und enttäuschten die Fans. Als HBO jedoch bekanntgab, dass der Director der beiden „The Last of Us“-Spiele, Neil Druckmann, gemeinsam mit Craig Mazin („Chernobyl“) das Drehbuch schreiben wird, atmeten Fans auf. Außerdem bekamen Ashley Johnson und Troy Baker kleinere Rollen in der Serie, in den Spielen verkörpern die beiden die Hauptfiguren Ellie und Joel.

Und tatsächlich: Nach der ersten Folge ist klar, dass „The Last of Us“ den oft beschworenen Videospiel-Fluch („video game curse“) für Adaptionen gebrochen hat. In Sachen Spannung, Dramatik und Horror steht die Serie den Spielen in nichts nach. Pedro Pascal als Joel und Bella Ramsey als Ellie spielen ihre Rollen perfekt, auch den düsteren, apokalyptischen Vibe aus den Spielen findet man in der ersten Folge wieder. Änderungen zu den Handlungen des Spiels gibt es, diese sind jedoch passend und erweitern die Geschichte sogar noch. So wird zu Anfang der Folge mit einer Talkshow-Szene erklärt, wie der Fungus von Ameisen auf den Menschen überspringen könnte: durch den Klimawandel.

Sowohl Fans als auch Kritiken sind überzeugt

Schon nach ersten Reviews von Kritikerinnen und Kritikern wird deutlich, HBOs „The Last of Us“ reiht sich nicht in die Ansammlung von enttäuschenden Videospiel-Adaptionen ein. Auf Rotten Tomatoes verzeichnet die Serie einen fast perfekten Critics Score von 99 Prozent, auch der Audience-Score liegt mit 96 Prozent sehr hoch. Auf Twitter und anderen sozialen Medien äußern sich Fans ebenfalls begeistert.

Wieso klappt die Adaption bei „The Last of Us“?

Der Erfolg von HBOs Adaption wirft jedoch auch Fragen auf: Was ist bei anderen Spielverfilmungen wie „Uncharted“ und „Resident Evil“ falsch gelaufen? Viele der Adaptionen kommen stark vom originalen Material ab. Dieses ist jedoch nicht ohne Grund so erfolgreich geworden – wer also davon abweicht, läuft auch Gefahr, von der guten Qualität abzuweichen. Das lässt sich vor allem bei der Netflix-Adaption von „Resident Evil“ beobachten.

Bei „Uncharted“ und „Assassins Creed“ ist vor allem der Cast schlecht ausgewählt. Die Hauptrollen werden einfach mit großen Namen wie Tom Holland, Mark Wahlberg und Michael Fassbender besetzt, ohne darauf zu achten, ob diese überhaupt zur Rolle passen. Die Motivation dahinter scheint klar zu sein: Große Namen locken viele Fans an, viele Fans versprechen großen Profit. HBO wirkt dem entgegen, indem Verantwortliche von den Spielen übernommen werden und der Cast sorgfältig und sehr passend ausgewählt wurde.

Bei all dem Hype und Lob rund um die erste Folge der Serie bleibt nur zu hoffen, dass der Rest der ersten Staffel mithalten kann. Jede Woche Montag wird eine neue Folge auf der Streamingplattform WOW veröffentlicht.


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