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So reist Luca (19) als Blogger-Fotograf durch Europa

So reist Luca (19) als Blogger-Fotograf durch Europa
Foto: Luca Fröhlingsdorf, Quelle: privat.

Der Fotograf Luca Fröhlingsdorf hat schon mit 15 Jahren das bekannte Orchester Stuttgarter Philharmoniker und später einige Models geshootet.


MADS: Hi Luca, du bist erst 19 Jahre alt und shootest schon Fotos für einige Models und das Orchester Stuttgarter Philharmoniker. Wie hast du überhaupt angefangen?

Luca: Freunde von mir hatten eine Kamera. Wir waren mit unseren Familien wandern, da durfte ich auch mal Fotos schießen. Das hat es mir so angetan, dass ich direkt auch eine Kamera wollte. Bei mir zu Hause, in der Nähe von Stuttgart, hat damals ein neuer Elektroladen aufgemacht und es gab ein gutes Angebot. Morgens, noch vor der Schule, habe ich mir dann meine erste Cam gekauft. Niemand hat geahnt, dass es in einen Beruf münden würde. Am Anfang habe ich fast den kompletten Bauernhof meiner Mom fotografiert. Menschen zu fotografieren fand ich erst langweilig. Das hat sich schnell geändert: Irgendwann habe ich angefangen, Porträts von meinen Freunden zu schießen. Später habe ich den Kreis erweitert und habe aus meinen Klassenkameraden immer die Leute herausgepickt, die ich vom Look am interessantesten fand.

Wie bist du dazu gekommen, Models wie die Miss Germany 2019 zu fotografieren?

Als ich meine Fashionshow geshootet habe, habe ich Toni kennengelernt. Auch für sie war es die erste Show, aber auf dem Laufsteg – also habe ich sie auch fotografiert. Abends sind wir zusammen heimgefahren, weil wir beide nicht wussten, wohin wir genau müssen. Drei Jahre später war Toni dann bei Germany’s Next Topmodel und hat den ersten Platz belegt. Dort hat sie mich mit ins Boot geholt: Weil ich schon Fotos von ihr hatte, hat sie mich nach ihrem Gewinn mit auf die Berliner Fashionweek genommen. Dort habe ich auch die anderen Mädels von Germany’s Next Topmodel kennengelernt und so immer mehr mit Models gearbeitet.

Kannst du schon von deinen Fotos leben?

Ich bin dabei, mir alles aufzubauen und bin auf einem guten Weg. Wenn ich daheim bin, kann ich sehr gut davon leben, aber auf Reisen ist es natürlich schwerer. Mein größtes Ziel ist es, auf eigenen Beinen zu stehen, und das werde ich auch wieder verfolgen, wenn ich zurück in Deutschland bin. Gerade war ich aber auf den Kanarischen Inseln. Dort ging zum Beispiel gar nichts in der Porträt- und Fashionszene, deshalb unterstützten mich meine Eltern. Ich habe aber auch davor gespart und bin auch von den Inseln aus für Projekte unterwegs gewesen – ich möchte niemandem auf der Tasche liegen.

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a camera and a dream ✨📷

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Wieso warst du gerade auf den Kanarischen Inseln?

Ich bin mit Bloggern gereist – das Reiseziel war deren Idee. Davor war ich nie dort und hatte keine Vorstellung von den Kanaren. Ich habe mir bloß eine Mondlandschaft vorgestellt, über das Wetter wusste ich nichts. Es hieß nur „zwanzig Grad und extrem windig“, also habe ich mich aufs Schlimmste vorbereitet.

Du hast in einem Van mit deinem Hund Nico gelebt. Fehlte dir bei diesem Lifestyle auch etwas?

Insgesamt war ich zufrieden. Mit meinem Hund ist es nur manchmal nervig gewesen: Grade in Spanien oder auf den Kanaren sind Hunde an Stränden verboten. Da, wo Nico nicht hinging, ging ich dann auch nicht hin. Wir machen alles zusammen. Die Reise an sich hat uns aber richtig gut getan, Nico ist viel entspannter und er kläfft nicht mehr. Vielleicht auch, weil ich entspannter geworden bin. Jedem, der alleine reisen will, empfehle ich, einen Hund mitzunehmen.

Du hast ja auch während deiner Reise immer mal wieder Jobs geshootet

Ja, meistens für den Vintage Markt Stuttgart. Da bin ich der Hauptfotograf und mache immer Bilder von neuen Klamotten. Als ich meine Reise begonnen habe, habe ich erst gedacht, dass die Kooperation endet. Aber sie sind trotzdem auf mich zurückgekommen. Erst haben wir in Stuttgart Fotos gemacht, später dann in Paris oder Berlin. Wir shooten etwa einmal im Monat zusammen und ich habe mich sehr gefreut, dass sie meine Arbeit so schätzen. Sie könnten ja auch einfach Fotografen vor Ort engagieren!

Wie kam es, dass du schon in jungen Jahren für die Stuttgarter Philharmoniker, dem Orchester der baden-württembergischen Landeshauptstadt, fotografiert hast?

Auch das ist über einen Kontakt entstanden, ein Künstler-Freund meiner Mutter. Der hätte die Bilder eigentlich machen sollen, aber er fand meine Fotos toll und hat mich vermittelt. Das Thema war „Die jungen Wilden“. Das hat gepasst, damals war ich erst fünfzehn. Wirklich verrückt, ich habe da noch gar nicht lang fotografiert. Aber scheinbar haben sie etwas in mir gesehen, das zu ihrem Stil gepasst hat. Die Fotoreihe war auch erfolgreich.

Auf Instagram dokumentierst du deinen Alltag und empfiehlst auch mal Bücher. Ist es als Fotograf immer wichtiger, auch online bekannt zu sein und viel Content zu bringen?

Ich sage immer, dass ich nichts ohne einen Hintergedanken mache. Ich habe mir das von den Bloggern abgeschaut, um auf Instagram zu wachsen, mehr Reichweite zu haben und dadurch an Fotojobs zu kommen. Inzwischen macht es mir auch persönlich mega Spaß! Das ist wie ein Tagebuch: Über das Instagram-Archiv kann ich mir dann immer wieder anschauen, was ich hochgeladen habe. Dadurch weiß ich immer, was ich wann gemacht habe, und ich stöbere sehr gern in den Erinnerungen.

Hat dir dein Instagram-Account bisher schon in deinem Beruf als Fotograf geholfen?

Auf jeden Fall, aber es kommt auf die Art von Fotojob an. Ich kriege fast täglich Anfragen fürkostenlose Shootings. Bezahlte, große Shootings gingen bei mir aber über Kontakte und Weiterempfehlung.

Mit 19 Jahren bist du also schon ziemlich viel rumgekommen und hast Erfolg als Fotograf. Was rätst du Gleichaltrigen?

Macht euch keinen Stress! Ich kann auch jedem nur empfehlen, nach der Schule weg zu gehen. Wenn man alleine unterwegs ist, lernt man sich selbst ganz anders kennen und hat genug Zeit, sich in Ruhe zu überlegen, was man machen will. Das ist besser, als einfach irgendwas zu studieren. Um meine eigenen Pläne mache ich mir auch nicht zu viele Gedanken. Ich schaue einfach, was passiert. Das Hauptziel ist aber, dass ich weiter als Fotograf arbeite und davon leben kann. Cool wäre es, bei einem großen Fotografen eine Assistentenstelle zu kriegen, um mich fotografisch weiterzubilden. Am liebsten in New York oder Paris. Ich habe jemanden im Auge, über Kontakte. Ich bin da an was dran…

Von Annika Eichstädt

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