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20-Jähriger stirbt: Er verlor mit der App „Robinhood“ fast eine Million Dollar

20-Jähriger stirbt: Er verlor mit der App „Robinhood“ fast eine Million Dollar
Foto: Quelle: robinhood.com

Mit Aktien zu handeln, wird immer einfacher. Sogenannte Gratis-Online-Broker ermöglichen es jedem, ohne Gebühren und einfach über das Internet oder eine App, mit Aktien und Wertpapieren zu handeln. In Amerika polarisiert ganz besonders einer davon – die App „Robinhood“ mit fast 12 Millionen Nutzern. Deshalb ist die App so gefährlich:


Der 20-jährige Alexander K. konnte vermutlich seinen Augen kaum trauen. Nach Informationen von Forbes, spekulierte er seit einiger Zeit mit der App „Robinhood“, um seine ersparten 16.000 US-Dollar aufzustocken. Damit passte er genau in die Zielgruppe der App, welche sich mit ihrem spielerischen Design vor allem an Millenials richtet. Bei einem Gewinn regnet es auf der Benutzeroberfläche Konfetti. Doch stattdessen stand das Konto des Studenten um etwa 730.000 US-Dollar im Minus. Er verfiel in Panik, schrieb einen Abschiedsbrief an seine Eltern und beging Suizid.

Robinhood leiht Geld

In seinem Abschiedsbrief fragte der Student aus Nebraska, wie es möglich sein könne, dass er mit nur 16.000 Dollar Eigenkapital fast eine Million Euro handeln und verlieren konnte. Der hohe Einsatz ist dadurch möglich, dass man sich in der App beinahe unendlich viel Geld leihen kann. Das zumindest fanden Nutzer der App heraus. Kauft man sich nämlich mit geliehenem Geld Aktien, steigt das eigene Vermögen künstlich an, und es kann wieder neues Geld ausgeliehen werden.

Foto: Ishant Mishra / Unsplash

Komplizierte Strategien und mangelndes Wissen

Schon länger steht die App in der Kritik, dass sie es den oftmals unerfahrenen Nutzern möglich macht, komplizierte Strategien beim Aktienkauf anzuwenden. Auch Alexander K. ließ sich auf einen komplexen Handel ein, den er scheinbar nicht vollständig verstand. Die 730.000 Dollar waren nämlich nicht sein Gesamtverlust, sie entsprachen nur seinem Aktienkauf. Die zweite Hälfte des Geschäfts, in der die Aktien wieder verkauft werden, verlief verzögert und wurde noch nicht auf dem Konto angezeigt. Hätte der 20-Jährige abgewartet, wäre sein Verlust deutlich niedriger ausgefallen.

Eine informativere Kontoanzeige in der App hätte also den Suizid des jungen Studenten womöglich verhindern können. Das einfache Design von Robinhood hat nämlich auch zur Folge, dass auf den ersten Blick nur die wichtigsten Informationen zu erkennen sind. Um komplexe Zusammenhänge, wie im Fall von Alexander K., zu verstehen, reicht das oftmals nicht aus.

Die Gründer ziehen Konsequenzen

Vlad Tenev und Baiju Bhatt, die Gründer von Robinhood, ziehen Konsequenzen aus dem tragischen Tod des jungen Studenten. Sie gaben an, 250.000 Dollar an eine Stiftung für Suizidprävention gespendet zu haben. Auf ihrer App soll von nun an der tatsächliche Verlust sofort zu erkennen sein, den Nutzern sollen außerdem mehr Lehrmaterialen zur Verfügung stehen.

Noch gibt es die App nicht in Deutschland, in Großbritannien steht sie allerdings schon in den Startlöchern. Doch andere Broker-Apps sind auch hier im Land schon seit längerer Zeit verfügbar. Aktienhandel kann eine gute Möglichkeit sein, zusätzlich Geld zu verdienen. Wer sich aber dafür entscheidet, sollte sich vorher über das, was er da tut, gründlich informieren.

Von Regina Seibel

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