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Ganz Europa in Sanitz

Ganz Europa in Sanitz
Foto: Klaus Amberger

Sie haben mit Schülern aus Spanien, Finnland, Belgien, Italien und aus der Türkei zusammengearbeitet – Schüler der 12. Klasse vom Gymnasium Sanitz (Landkreis Rostock) nahmen im vergangenen Schuljahr an einem digitalen europäischen Projekt teil, das sich eTwinning, ePartnerschaft, nennt. Dafür bekam die Schule – als einzige in MV – das eTwinning-Schulsiegel. „Deutschlandweit erhielten 31 Schulen das Siegel, zwei in Ostdeutschland“, sagt Ulrich Heedt von der Projektkoordination in Bonn.

562 allgemeinbildende Schulen gibt es im Nordosten. Um ihnen gegenüber fair zu bleiben, muss gesagt werden, dass eTwinning eine jahrelange Vorarbeit braucht, um das Siegel zu erhalten – nicht jede Schule kann oder möchte das gerade leisten oder beschäftigt sich intensiv mit anderen tollen Projekten. Aber: „eTwinning bietet Lehrern und Schülern, die in Europa leben, die Möglichkeit, sich über eine Plattform online auszutauschen, gemeinsam zu lernen und eigene Projekte zu bearbeiten“, erläutert Rebecca Radant, Spanisch- und Englisch-Lehrerin am Gymnasium und Spiritus Rector der Aktion an ihrer Schule.

Mit Englisch klappt’s jetzt noch besser

„Beispielsweise haben wir uns über die eTwinning-Plattform um die Themen Nachhaltigkeit und Klima gekümmert“, berichtet sie. Oder um das Thema: Was bewegt junge Leute in Europa. Schülerin Thurid Krämer ergänzt: „Wir haben auch Podcasts produziert und regelmäßig auf Instagram unsere Arbeit dargestellt.“ Der (sinnvolle) Einsatz digitaler Medien wie Videoplattformen ist einer der Punkte, die eTwinning befördert.

Seit 14 Jahren gibt es das eTwinning-Schulsiegel für das „Engagement, Grenzen zu überwinden und neue mediendidaktische Wege zu beschreiten, um Europa erlebbar zu machen“. Das klingt zunächst blutleer, hat aber für die Sanitzer Schüler bleibende, ausschließlich positive Nebenwirkungen. „Wir können uns jetzt wesentlich besser auf Englisch oder Spanisch verständigen, weil wir gezwungen waren, diese Sprachen zu sprechen und zu schreiben“, sagt Juleen Meilicke (18). „Spannend war der Vergleich, wie gut in den Ländern Schüler Englisch sprechen können. In Deutschland sind wir da vorn mit dabei“, resümiert Fenja Jenderny (17).

Junge Leute verbindet mehr als sie trennt

Die Schüler haben bei ihren Gesprächen mit den Jugendlichen anderer Länder gelernt, dass Partys etwa in Spanien oft länger dauern als in Deutschland, dafür jedoch dort weniger Alkohol konsumiert werde als bei jugendlichen Feiern hierzulande. „In Spanien beginnt der Unterricht eine Stunde später als bei uns, etwa um 9 Uhr“, zählt Fenja Jenderny ein weiteres Beispiel von der Iberischen Halbinsel auf. „Dafür sind sie dort später mit dem Unterricht fertig.“ Teilweise gebe es in anderen Staaten Schuluniformen. Zu den Erkenntnissen gehört außerdem, dass die jungen Leute in Europa mehr verbindet als trennt. Die Unterschiede seien eher klein als gravierend, so die Gymnasiasten.

36 Länder sind bei eTwinning beteiligt. In Deutschland halten der Pädagogische Austauschdienst (PAD) und die Kultusministerkonferenz (KMK) die Fäden in der Hand. Der Community sollen laut eTwinning-Homepage bislang fast 210 000 Schulen angehören. Eine davon steht in Sanitz.

Infos: www.etwinning.de

Mehr lesen:

Schüler aus Spanien zu Gast in Sanitz

Von Klaus Amberger

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