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Darum schwänze ich für den Klimaschutz die Schule

Darum schwänze ich für den Klimaschutz die Schule
Foto:  privat

Weltweit treten heute Schüler für den Klimaschutz in den Streik – auch in Hannover. Es soll 1.660 Kundgebungen in 105 Ländern geben.

Die 17-jährige Lou Töllner hat gemeinsam mit Anna Kraeft und Kaja Schwab den internationalen Schülerstreik Fridays for Future in Hannover angeschoben. Die drei Freundinnen gehen zur Schillerschule, Leibnizschule und Wilhelm-Raabe-Schule. Kennengelernt haben sie sich in einer Jugendgruppe von Amnesty International, Lou Töllner gehört außerdem der Grünen-Jugend an. Für den Klimaschutz engagieren die Schülerinnen sich unabhängig von Organisationen. Zum Organisationsteam gehören inzwischen rund 20 Jugendliche.

Hallo Lou. Jetzt streiken wieder viele Schüler in Hannover für das Klima. Warum muss das immer in der Unterrichtszeit sein, Ihr müsstet doch in der Schule sitzen?

Lokführerinnen und Lokführer streiken auch nicht in ihrer Freizeit. Es ist die beste Möglichkeit, Aufmerksamkeit auf ein Thema zu lenken, das unglaublich wichtig ist. Natürlich sehen wir Bildung und Fakten als Grundlage für unser Handeln an. Aber genauso muss auch die Politik auf diese Fakten hören.

Sicher gibt es etliche Schüler, denen der Einsatz für Klimaschutz ebenfalls wichtig ist, die aber keinen Konflikt mit ihren Lehrern anzetteln oder auch einfach lernen wollen. Beraubt Ihr sie nicht der Möglichkeit, mitzugehen?

Ich denke nicht. In Niedersachsen ist das Konzept, dass alle Schulen es selbst entscheiden, wie sie sich verhalten. Meistens werden Fehlstunden eingetragen. Schüler können sich so überlegen, ob sie das in Kauf nehmen wollen. Außerdem findet Umweltschutz jeden Tag im Leben statt, sodass auch Schüler, die nicht auf die Demo gehen, sich dafür einsetzen können.

Foto: Hendrik Drößler

Das ist ein wichtiger Punkt. Einmal auf eine Demo gehen, macht vielen sicher Spaß. Aber meinst Du, Jugendliche ändern ihr Alltagsverhalten, um den Klimawandel zu bremsen?

Das denke ich auf jeden Fall. Ich sehe, dass Leute lieber mit dem Zug fahren, statt kurze Strecken zu fliegen. Immer mehr essen kaum noch Fleisch und Fisch oder kaufen sich nicht noch den zehnten Pullover.

Wenn Ihr Druck machen wollt, wäre es doch besser, noch mehr Schüler zu mobilisieren – in der Freizeit.

Uns würden kaum Politiker zuhören, wenn wir in unserer Freizeit streiken. Der Druck ist viel höher, wenn sich Schüler entscheiden, zur Demonstration statt zur Schule zu gehen. Außerdem verpassen viele Schüler in Hannover nur zwei Schulstunden am Freitag, jetzt erst zum dritten Mal. Für unsere Zukunft ist das mehr als vertretbar – und wir setzen trotzdem ein sehr starkes Zeichen.

Gehen manche Schüler nicht einfach nur aus Spaß mit, weil sie keine Lust auf Unterricht haben?

Ganz ehrlich, ich kann mir Angenehmeres vorstellen, als bei Kälte und Regen stundenlang durch die Stadt zu laufen. Außerdem stehen die Schüler wirklich mit ihrer Überzeugung dahinter. Sie bringen selbst gebastelte Plakate mit, machen sich vorher viele Gedanken und haben auch oft schon mit ihren Eltern, im Freundeskreis oder mit Lehrkräften diskutiert.

Von Bärbel Hilbig

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Über den Autor/die Autorin:

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Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

10 Bemerkungen

  1. Der interessierte

    Jeden Freitag derselbe Wahnsinn. Geht zur Schule, lernt etwas über die gesamte CO2-Bilanz von Elektroautos, Zerstörung der Natur im Kongo und in Südamerika und glaubt nicht an die blödsinnige Klimaschutz-Ideologie !

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    • der andere

      Ja, da hättest Du als Interessierter Deinen Rat mal selbst befolgen sollen – das hätte Dich und die Welt vor solchen Kommentaren bewahrt

      Antworten
      • Andreas

        Dummerweise hat der Interessierte absolut Recht…

        Kleiner Tipp: CO2 verursacht auch keine keine Klimakatastrophe… Die gibt es nur in Köpfen von irgendwelchen Dooflingen.

        Antworten
  2. Ria R.

    Sehr geehrte Schüler,
    ich finde es sehr gut, dass ihr streikt. Es ist nicht innovativ, denn es gab in jeder Generation junge Menschen, die sich mit ihrer Umwelt auseinandersetzten und dafür auf die Straße gingen um sich zu wehren. Aber gerade deswegen ist es richtig, dass auch ihr jungen Menschen den Weg der Auseinandersetzung mit der aktuellen Gesellschaft sucht.
    Etwas möchte ich euch mit auf euren Weg geben : ihr werdet das, wofür resp. wogegen ihr heute kämpft und demonstriert, auch selbst umsetzen und leben müssen. Ihr werdet eure Ideale nicht aufgeben dürfen, wenn Schule vorbei ist, wenn Studium/Beruf/Liebe/Urlaub/Kinder/Hausbau/Gesundheit/Bequemlichkeit etc. eure Wege kreuzen oder begleiten.
    Ihr wollt von den „Heutigen“, zurecht, ein verändertes Bewusstsein für die Umwelt . Eure „Alten“ haben ein längst verkrustetes und eingeprägtes Gewohnheitsverhalten, das zerstörerischer bald nicht mehr dein kann.
    Geht als gutes Beispiel vor, zeigt uns, wie es funktionieren soll.
    Fahrt nach der Demo nicht mit Mami im SUV nach Hause, aus euren Designerrucksäcken sollten keine Getränkeflaschen aus Plastik ragen, kein Umweg zu den Burgers und Macs, keine Billig-Schminke und -Haarfarbe, keine Markenklamotten aus Billiglohnländern, verzichtet auf umweltbelastende Urlaubsfahrten mit den Eltern und gleichzeitig auf den Führerschein mit 18 von Oma gesponsert gemeinsam mit ihrem Auto ….
    Ich könnte so weitermachen, denn das ist die Realität. Die Gewohnheiten werden selten überdacht, auch nicht von den jungen, und mit Recht aufgebrachten Menschen.
    Es reicht nicht, mit dem Finger auf andere zu zeigen und nicht hinzusehen, was man auch selbst falsch macht.

    Wir haben vor dreißig Jahren und mehr auch auf der Straße demonstriert und geglaubt, mit neuen Farben in der konservativen Regierungslandschaft, würden Leben und Umwelt geschützter und lebenswerter.
    Es ist nicht besonders viel in dieser langen Zeit – der Zeit einer Generation – dabei herausgekommen. Macht macht träge, korrumpiert und lenkt vom ursprünglichen Ziel und vor allem von den Idealen des Anfangs ab.

    Ihr jungen Menschen dieser Freitagsdemonstrationen: ihr habt recht. Macht es uns vor, unserer Generation, die vergessen hat, wofür sie auch einmal stand. Und zeigt uns, dass ihr es besser macht, als wir. Bleibt dabei, ändert euch nicht mit der Zeit und gebt dann eure Ideale auf, ganz leise und beschämt.
    Seid besser als wir – baut nichts auf Vorwürfen auf, sondern nehmt eure Plakate und Vorschläge und Ideale und Kraft mit in euren Alltag. Beginnt JETZT selbst damit und geht uns mit gutem Beispiel voran.

    Dass ihr euch wehrt, ist grandios – lebt uns die Konsequenzen vor und beschämt uns.

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  3. #samstagfrühraus

    Blöde Ausrede, das mit dem „sonst hört ja keiner zu“.

    Es geht beim ‚Schwänzen für Demo‘ darum, möglichst viele Mitläufer zu motivieren und die Bewegung so künstlich aufzublähen – mit Erfolg wie man sieht.
    Würden die Demos Samstag früh stattfinden, die Teilnehmer könnte man an ein paar Händen abzählen; wenn man jedoch dafür nicht im langweiligen Deutschunterricht sitzen muss, ist der Anlass recht egal… und die Presse macht fleißig mit.

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  4. Bernard la Roche

    Liebe Kinder,
    ich finde es klug, freizeitneutral zu demonstrieren! Wer braucht schon Schule? Wir hatten damals jedenfalls gelernt, dass CO2 schwerer ist als O2 und N2 und sich deshalb am Boden konzentriert, wo es von der Pflanzenwelt zum Leben gebraucht wird. Keiner kam damals auf die Idee, dass dieses Spurengas sich in die Troposphäre erheben könnte und dort einen glasähnlichen Schirm zu bilden, der es auf der Erde unerträglich heiß werden ließe. Auch in Experimenten ist es nie gelungen, diese Theorie zu beweisen. Wenn Ihr mal wieder in der Schule seid, dann bittet den Physiklehrer um dieses einfache Vorführung. Ein Stück Eis in ein mit Wasser gefülltes Glas legen, am Anfang des Unterrichts den Wasserstand markieren, am Ende nachsehen, wie das geschmolzene Eis den Wasserstand verändert hat. Ihr werdet sehen, es hat sich nichts verändert. Daher kann der Nordpol abschmelzen, wie er lustig ist, den Wasserstand wird das ganz und gar nicht verändern. Und wieder etwas gelernt! Fürs Leben hoffe ich…
    Übrigens ist es auf dem Mond auch 1° wärmer geworden, ganz ohne Atmosphäre und ohne das böse böse Co2. Warum wohl?

    Antworten
    • Jens

      Lieber Bernard,

      dann erklär doch bitte in deiner anschaulichen Vereinfachung, warum schmelzendes, nicht schwimmendes Eis von Berggletschern, Grönland,.. nicht den Wasserspiegel der Meere erhöht. Warum nimmt warmes Wasser mehr Volumen ein als kaltes? Oder Stimmen da die Physikbücher nicht?

      Ich finde es gut, das sich die Jugend für mehr als Konsum interessiert und für ihr Recht auf eine lebenswerte Zukunft auf die Straße geht.

      Antworten
  5. nolimit2

    Natürlich ist CO2 an allem schuld. Erst wird alles verdorren und dann saufen wir jämmerlich ab. Das meinen jedenfalls 94% der „seriösen“ Wissenschaftler- und so viele können nicht irren. Na gut, vor 400 Jahren meinten auch 99% der „seriösen“ Wissenschaftler, dass die Sonne sich um die Erde dreht…
    Liebe Kinder, wenn ihr mal wieder in der Schule seid, dann rechnet mal nach, ist gar nicht so schwer: Ca. 6% Co2 ist menschgemacht, der Rest entstammt natürlichen Quellen. 2% dieses humanoiden Co2s trägt Deutschland dazu bei. 2% x 6%= 0,12%. Soviel sparen wir ein, wenn in D kein Kraftwerk mehr läuft, keine Heizung mehr angestellt wird und kein Auto mehr fährt. Ob das das Klima wirklich beeindrucken wird? Denkt mal nach…

    Antworten
  6. Bernd Meyer

    Ich finde es grundsätzlich schlimm, wenn Kinder von irgndwelchen Ideologen, in diesem Fall von den Klimahysterikern, gekapert und für ihre Ziele instrumentalisiert werden. Man denke nur mal so z.B. an die Kinderkreuzzüge, an die Inquisition, die Glaubenskriege,an die HJ und Jungen Pioniere in der DDR, an sonstige uniformierte Jugend in totalitären Staaten. Und würdet ihr in der Schule sachlich-fachlich informiert wüsstet ihr, dass es in der Erdgeschichte immer einen Wechsel von Kalt- und Warmzeiten gegeben hat, als natürliches Phänomen. Vielleicht kann mir jemand erklären, wie man den Anstieg des Meeresspiegels innerhalb von 10 Jahren um 3,6 mm misst. Seit etwa 40 Jahren wird gepredigt, dass die und die Inseln im Meer versinken, bislang sind sie alle noch da. Und was ist eigentlich aus dem Ozonloch, dem Waldsterben, dem Rinderwahnsinn, der Schweinegrippe, der Hühnergrippe und und und geworden ? Warum werden die Menschen immer älter und bleiben gleichzeitig länger gesund ? Kinder, glaubt doch nicht jeden Mist, der euch von interessierten politischen Kreisen aufgetischt wird.

    Antworten
  7. A.H.

    Ich habe diese Demonstration in London erlebt, ich bin zufällig in diese demonstrierenden Massen geraten. Viele Polizeiwagen und ständig kreisende Hubschrauber sind auch nicht gerade Klimaschutz. Besonders erstaunt hat mich der Müll, Plastik und Pappe. Einer Schülerin habe zugesehen, wie sie ihr Schild ablegte, um ihre Plastik-Getränkeflasche zu halten und ihr Sandwich aus Plastikhülle und in Plastikschale auszupacken. Sie wäre besser in die Schule gegangen, wie viele andere auch. Klimaschutz und Ernährung sollten regelmäßige Unterrichtsfächer sein und Demonstrationen während der Schulzeit sollten verboten sein, dann wären die demonstrierenden Massen kleiner.

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