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Schule im Homeoffice: Welcher Quarantäne-Typ bist du?

Schule im Homeoffice: Welcher Quarantäne-Typ bist du?
Foto: Unsplash.com

Geschlossene Schulen bedeuten für Millionen Schüler Heimunterricht. Dabei lassen sich Muster erkennen: MADS hat vier zentrale Quarantäne-Typen zusammengefasst.


Die Verwirrte

Mit leicht schief sitzender Brille nimmt sie an ihrem Schreibtisch platz. Ihre Arbeitskleidung: Ein flauschiger Bademantel und Pantoffeln in Form pinker Hasenköpfe. Ihre Tagesaufgabe: irgendwelche Schulsachen – den Plan dazu macht sie sich später. Aber erstmal muss die Verwirrte den Krempel, der sich auf dem Tisch befindet, beiseite schieben. Darunter leere Joghurtbecher, Tassen und unsortierte Blätterstapel für die Schule. Vermutlich sollte sie mal wieder aufräumen, denkt sie sich und verschiebt diese ambitionierte Idee auf unbestimmte Zeit. Und dann legt sie einfach direkt los. Struktur? Ist eben einfach nicht so ihr Ding. Fragt ihr Lehrer per Mail dann unerwartet nach, wie weit sie denn mit ihrer Inhaltsanalyse der aktuellen Lektüre sei, gerät sie kurze Zeit in Panik. Haare werden gerauft, hektisch hämmert sie in die Tasten und verschüttet dabei versehentlich ihre Tasse Tee. Gedanklich setzt sie auf ihre Liste: dringend einen Terminkalender führen. Schade nur, dass sie diesen Gedanken am nächsten Tag auch schon wieder vergessen hat.

Der Gemütliche

Jetzt, wo der Weg zur Schule wegfällt, kann er viel länger schlafen – früh aufstehen macht schließlich nur früh müde. Wenn der Gemütliche ausgeruht ist, setzt er sich nicht an den Schreibtisch für Hausaufgaben, sondern lieber im Jogger aufs Sofa. Gleichungen lösen? Das kann er heute Abend auch noch. Mit den Füßen auf dem Couchtisch, den Laptop auf dem Schoß und einer Kaffeetasse in Reichweite, beginnt der Gemütliche seinen Tag – gaaaaanz entspannt. Das neue YouTube-Video schaut sich ja nicht von alleine. Außerdem: Von Ostern hat er noch die ganze Schokolade, die jetzt weg muss, und die noch gegessen werden will. Das ist auch anstrengend und eine Aufgabe für den gemütlichen. Der Gemütliche macht den Fernseher an und mummelt sich in eine Decke ein. Zeit für eine kleine Pause. Als er drei Stunden später aufwacht, ist es auch schon wieder Zeit für ein leckeres Mittagessen. Danach skypt er noch mit seinen Freunden – und schon ist der nächste Tag in Quarantäne vorüber. Ach ja, die Matheaufgaben. Ups.

Der Pausenlose

Der Atem geht schnell, das Herz pocht laut, während der Pausenlose verkrampft auf seinen Bildschirm starrt. Ein unangenehmes Geräusch dringt in seine Ohren, bis er schließlich merkt: das ist bloß das Knirschen seiner Zähne. Warum er so gestresst ist, versteht er selbst nicht. Der Pausenlose, der auch der Alleswoller genannt wird, schaut in seinen Terminkalender: von 8 bis 10 Uhr die Gedichtanalyse schreiben, von 10 bis 11 Uhr Sport, danach will er noch sein Zimmer aufräumen, von 13 bis 14 Uhr essen, dann mit dem Hund rausgehen. Das dürfte ja nicht mehr als eine halbe Stunde in Anspruch nehmen, sonst sprengt das seinen ganzen Tag. Ab 15 Uhr ist er zum Skypen mit Freunden verabredet, um 17 Uhr ruft er seinen Klassenlehrer an. Der Pausenlose möchte nämlich wissen, welche Zusatzaufgaben er noch machen kann, die Eins im Zeugnis will er behalten. Die Arbeitszeit dafür ist in seinem Kalender reserviert. Dass er womöglich eine Pause benötigt, kommt ihm allerdings nicht in den Sinn. Ausruhen kann er sich schließlich immer noch.

Die Gelangweilte

Ihre Lieblingsserie hat sie schon drei Mal durchgeschaut, in ihrem Instagram-Feed hat sie alle Beiträge gesehen und ihre Freunde haben keine Zeit mit ihr zu facetimen. Seit Tagen ist die Gelangweilte auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung – damit sie nicht vor Langeweile stirbt. Herumsitzen und nichts tun gehört nicht zu ihren Stärken. Mittlerweile vermisst sie sogar schon die Schule. Wie schön es war, Aufgaben zu haben. Jetzt hockt sie zu Hause und isst den zehnten Schokoriegel auf dem Balkon, während sie lieblos in einem Buch herumblättert. Kennt sie schon. Und ihr Bein ist zum zweiten Mal eingeschlafen. Es hilft nichts. Es muss die Hausarbeit herhalten. Selbst ihre Mutter zum Einkaufen begleiten klingt mittlerweile spannend. Und danach das Kochen mit ihrem Vater. Lammrücken mit Kräuterkruste und Möhren à la Crème. Da kann man nur alles falsch machen – vor allem mit ihrer Kocherfahrung, die gleich null ist. Aber immerhin: Es ist eine Beschäftigung. Und es ist ja genug Zeit, alles doppelt zu kochen.

Von Laura Ebeling, Nina Hoffmann, Tomma Petersen


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