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„Salvini ist ein Feigling“: Somalischer Flüchtling teilt im EU-Parlament aus

„Salvini ist ein Feigling“: Somalischer Flüchtling teilt im EU-Parlament aus
Foto: Screenshot/The Greens/EFA

Der Grünen-Abgeordnete Magid Magid war als Kind aus Somalia nach Großbritannien geflüchtet. Im Mai wurde er ins EU-Parlament gewählt. Seine Rede am Donnerstag nutzte er, um mit deutlichen Worten die europäische Flüchtlingspolitik zu kritisieren – dafür erntete er auch Buhrufe.


Der EU-Abgeordnete Magid Magid (30) hat mit einer Rede am Donnerstag für Aufsehen gesorgt. Zunächst begrüßte der Grünen-Politiker das Plenum mit der arabischen Grußformel „Salam Aleikum“. Als der gebürtige Somali im Parlament über Seenotrettung spricht und den Einsatz der „Sea Watch 3“ unter Carola Rackete lobt,bezeichnete er Italiens Innenminister Matteo Salvini als „Feigling“. „Die Zukunft Europas wird durch Mut oder Feigheit bestimmt“, sagte er. „Salvini ist ein erwachsender Mann, der einem ertrinkenden Kind, das nach Luft schnappt, dabei zusieht und ihm dann den Rücken zukehrt.“

Im Anschluss wandte er sich an Salvinis Unterstützer und die rechte Fraktion im EU-Parlament: „Sie werden alle verlieren – das verspreche ich Ihnen. Denn am Ende werden die, die Mut im Herzen haben, gewinnen.“ Magids kurze Rede sorgte für geteilte Reaktionen im Parlament: Neben Applaus sind deutlich Buhrufe von einigen Abgeordneten zu hören.

„Ich bin schwarz – gewöhnt euch dran“

Magid Magid war selbst als Flüchtling von Somalia über ein Flüchtlingslager in Äthiopien nach Großbritannien gekommen. 2014 trat er in die Green Party of England and Wales (GPEW) ein. Bei der Europawahl im Mai gelang ihm der Einzug für die Fraktion der Grünen ins Parlament.

An seinem ersten Tag im EU-Parlament soll Magid von einem Mitarbeiter aufgefordert worden sein, das Gebäude zu verlassen. In einem Interview vermutete er, dass die Ausweisung einen rassistischen Hintergrund habe. Das Parlament hat darauf angekündigt, den Vorfall zu überprüfen. Magid schrieb dazu auf Twitter: „Ich bin schwarz und mein Name ist Magid. Ich habe nicht vor mich anzupassen. Gewöhnt euch dran.“

Von Manuel Behrens/RND


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