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Nach Rassismusdebatte: Nico Semsrott verlässt „Die Partei“

Nach Rassismusdebatte: Nico Semsrott verlässt „Die Partei“
Foto: dpa

Der EU-Abgeordnete und Komiker Nico Semsrott verlässt „Die Partei“. Rassistische Tweets von Parteigründer Martin Sonneborn sind offenbar der Auslöser.


Ein angeblich lustiger und definitiv rassistischer Tweet von Martin Sonneborn ist der Grund dafür, dass Europaabgeordneter Nico Semsrott aus seiner Partei austritt. „Ich finde, wenn wir schon aus strukturellen Gründen keine Veränderung der Verhältnisse schaffen können, sollten wir es wenigstens symbolisch versuchen“, schreibt Semsrott in seiner Erklärung zum Parteiaustritt.

Der Parteigründer – und das Aushängeschild der Satirepartei – Martin Sonneborn hatte auf Twitter für einen Shitstorm gesorgt. Dass Asiaten angeblich das R nicht aussprechen könnten, fand Sonneborn offenbar so lustig, dass er es twitterte – und dafür viel Kritik bekam. Statt seinen Post zu reflektieren, setzte er noch ein paar Sprüche nach und sagte schließlich, dass alles Satire sei. Nico Semsrott zieht daraus nun Konsequenzen.

„Für mich geht es bei Martin Sonneborns Tweets von vergangener Woche weniger um eine Debatte über den Sinn und Zweck von Satire, sondern vielmehr um einen ignoranten Umgang mit Feedback. Wenn sich Menschen von seinen Postings rassistisch angegriffen fühlen, muss er nicht viel tun. Es reichen Mitgefühl und der Respekt vor den Betroffenen, um das eigene Verhalten zu korrigieren“, sagt Semsrott. Sonneborn sei „aus der Zeit gefallen“, wenn er andere Menschen aus seiner Machtposition heraus beleidige – und dann behaupte, „dass andere nur zu doof seien, seine Kunst zu verstehen, sich also selbst zum Opfer stilisiert“, so Semsrott weiter.

Zwar könne Sonneborn natürlich versuchen, witzig zu sein, „aber ich bin raus, wenn er kein Mitgefühl zeigt und weder versteht, wo oben und unten ist“, sagt Semsrott. Da es nicht das erste Mal sei, dass er Sonneborns Reaktion auf Kritik inakzeptabel findet und dafür nicht sein Gesicht hergeben möchte, habe Semsrott sein Austrittsschreiben bereits verschickt. Sein Mandat im EU-Parlament wird er als Parteiloser bis zum Ende ausführen.


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