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„Komet“: Udo Lindenberg und Apache 207 veröffentlichen Duett

„Komet“: Udo Lindenberg und Apache 207 veröffentlichen Duett
Foto: Tine Acke/Warner Music/dpa

Rocksänger Udo Lindenberg und Rapper Apache 207 sind eine außergewöhnliche Duett-Konstellation. Die Single „Komet“ kann sich aber sehen lassen, meint MADS-Autorin Annika.


Udo Lindenberg und Apache 207 sind wohl keine Namen, die jemals irgendwer als Interpreten desselben Songs erwartet hätte. Der eine 76 Jahre alt und im deutschsprachigen Rock eine Legende, der andere mit seinen 25 Jahren zwar kein Newcomer mehr, aber als Rapper doch weit von der Zielgruppe seines Kollegen entfernt. Trotzdem haben die beiden sich für den Song „Komet“ zusammengetan.

Udo Lindenberg und Apache: Ungewohnte Kombination

Die Single beginnt als Klavierballade, Udo Lindenberg legt vor. In der Erzählung von verrauchten Kneipen und Schnaps sowie dem melancholischen Ton scheint er sich ganz zu Hause zu fühlen. Doch auch Apache 207 besang in seiner Musik bereits wehmütige Erinnerungen. Somit ist es lediglich das Tempo des Songs, in dem er erst mal deplatziert wirkt, als kurz darauf seine ersten Zeilen einsetzen.

„Komet“ rückt beide Musiker ins beste Licht

„Komet“ ist so strukturiert, dass diese ersten Sätze des Rappers gleichzeitig den Refrain einleiten. Dabei zeigt Apache auch hier wieder, dass er nicht nur rappen, sondern auch singen kann. Mit dem sinnstiftenden Satz „Will auf Nummer Sicher gehen, dass ich für immer leb’“ ändert sich nun also das Tempo. Was zuvor noch wie eine Strophe klang, entpuppt sich auf einmal als Chorus. Nun klingt „Komet“ auch sehr viel mehr nach einem Apache-207-Song. Das hält Udo Lindenberg allerdings nicht davon ab, ebenfalls Gesang beizusteuern, am Ende des Refrains singen sie sogar abwechselnd.

So geht es auch weiter: Kontinuierlich wagen die beiden Musiker Schritte in die Komfortzone des anderen, unterstützen einander, das Beste daraus zu machen. Der Gegensatz des alteingesessenen Musikers und des neuen Talents verschwimmt zu gleichwertigen und vor allem wandelbaren Partnern.

Gleichheit trotz Unterschieden

Dasselbe ist im Video zu beobachten: Erzählt wird der Kampf eines Angeklagten und seines Anwalts vor Gericht, Flashbacks zeigen, was genau verhandelt wird. Apache 207 spielt dabei den Kriminellen, Udo Lindenberg den Anwalt. Als sie am Ende für schuldig befunden werden, wird der Angeklagte zu Hausarrest verurteilt, Ort frei wählbar. Die Schlussszene zeigt Apache 207 daraufhin im Hamburger Hotel Atlantic, wo Udo Lindenberg seit den 1990er Jahren wohnt. Dort rauchen die beiden Musiker eine Zigarre, während am Horizont ein Komet zu sehen ist, und unterstreichen damit noch einmal, dass sie einander trotz scheinbarer Unterschiede als Kollegen sehen.


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Über den Autor/die Autorin:

Annika Eichstädt

Annika (24) macht ihren Master in Neuerer Deutscher Literaturwissenschaft. Das ist zwar brotlose Kunst, aber sie liest oder schreibt nun einmal den ganzen Tag. Bei MADS rezensiert sie am liebsten Musik oder Serien.

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