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MADS-Kommentar: Warum verbirgt Youtube die Dislikes wirklich?

MADS-Kommentar: Warum verbirgt Youtube die Dislikes wirklich?
Foto: Franz-Peter Tschauner/dpa

Youtube zeigt in Zukunft nicht mehr an, wie viele Dislikes ein Video sammelt. Die Begründung dafür klingt nach einem Vorwand, meint MADS-Autor Tim.


Als Youtube diese Woche begonnen hat, die Anzahl der Dislikes unter Videos auszublenden, gab es sofort heftige Reaktionen. Mit der Maßnahme wolle man Youtuberinnen und Youtuber vor sogenannten „Dislike-Attacken“ schützen. Außerdem hofft die Plattform, auf diese Weise für einen respektvolleren Umgang zwischen Nutzerinnen und Nutzern sorgen zu können. In den sozialen Medien kaufen einige Nutzer Youtube diesen zunächst plausibel klingenden Beweggrund jedoch nicht ab.

Viele glauben, dass Youtube eigentlich große Firmen davor schützen möchte, durch Videos mit negativer Bewertung schlecht auszusehen. Tatsächlich können Personen und Firmen jetzt leichter mit vielen Klicks und positiven Bewertungen prahlen, weil das Verhältnis zu negativen Bewertungen nicht mehr zu sehen ist. Andere kritisieren, dass es jetzt keinen Maßstab mehr für die Qualität von Videos gebe.

„Wie sollen Creator denn vor ‚Dislike-Attacken‘ geschützt werden, wenn sie diese immer noch sehen können?“

Je genauer man die Erklärung von Youtube für diesen Schritt durchdenkt, desto mehr erscheint sie wie ein Vorwand. Content Creator können die Dislikes ihrer Videos immer noch sehen. Nur Personen, die das Video anschauen, können das nicht. Wie sollen Creator denn vor „Dislike-Attacken“ geschützt werden, wenn sie diese immer noch sehen können?

Worum es Youtube tatsächlich geht, lässt sich schwer sagen. Entweder wurde der Versuch, Youtuberinnen und Youtuber zu schützen, schlecht umgesetzt, oder einfach als Vorwand für eine ganz andere Absicht genutzt. Immerhin: Mit dem Statement zur Dislike-Entfernung kündigte Youtube an, in Zukunft weitere Schritte gegen Cybermobbing und Belästigung einleiten zu wollen. Vielleicht ja diesmal mit wirksameren Methoden.

Von Tim Klein


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Alle Jahre wieder: Warum der neue Youtube-Rewind floppt

Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

1 Kommentar

  1. ThoMAS

    Einfach das Plugin „Return YouTube Dislike“ installieren und schon sind die Dislikes wieder da. 🙂
    Ich möchte auch weiterhin die Relation zwischen Likes und Dislikes sehen.

    Antworten

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