Gebärmutterhalskrebs: Krebshilfe empfiehlt HPV-Impfung schon für Kinder
Während der nationalen Krebspräventionswoche will die Deutsche Krebshilfe auf die Schutzwirkung einer HPV-Impfung aufmerksam machen. Diese sollte am besten schon im Kindesalter erfolgen – und nicht nur bei Mädchen.
Eine HPV-Infektion kann schwerwiegende Folgen haben: Laut der Deutschen Krebshilfe ist die Virusgruppe jährlich Grund für 7700 Krebserkrankungen. Dabei gibt es eine einfache Maßnahme, die vor einer Ansteckung schützt. Gegen eine Erkrankung mit dem Virus kann man sich nämlich Impfen lassen. Und das am besten im Kindesalter, wie die Deutsche Krebshilfe betont.
„Die Impfung ist besonders wirkungsvoll, wenn noch keine HPV-Infektion besteht. Daher sollte die Impfung möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen“, erklärt Christiana Tschoepe von der Deutschen Krebshilfe. Unwahrscheinlich ist es nicht, dass man in seinem Leben einmal mit dem Virus in Berührung kommt. „Die meisten sexuell aktiven Menschen stecken sich im Laufe ihres Lebens mit HPV an“, sagt Tschoepe.
Infektion geschieht häufig beim Sex
HPV ist kein einzelner Erreger, sondern eine große Gruppe von Viren. Zu den sogenannten humanen Papillomviren zählen laut Tschoepe mehr als 200 unterschiedliche Virustypen. „Viele von ihnen befallen die Haut und verursachen dort Hautwarzen. Andere haben sich auf die Schleimhäute von Mund, Rachen und Geschlechtsorganen spezialisiert“, sagt sie. Nicht immer führe eine Infektion, die oft beim Sex geschehe, zu schwerwiegender Erkrankung. „Oft verlaufen HPV-Infektionen unbemerkt und verschwinden von alleine. Manchmal führt eine HPV-Infektion aber auch zu Zellveränderungen, Krebsvorstufen und schließlich Krebs“, erklärt Tschoepe. Auch unangenehme Feigwarzen im Intimbereich könnten durch eine Infektion hervorgerufen werden.
Weitere Informationen zum Erreger findet ihr auf der Seite der Deutschen Krebshilfe.
HPV ist nicht nur für Frauen gefährlich
Eine häufige Annahme über HPV ist, dass die Viren vor allem zu Gebärmutterhalskrebs führten und somit nur für Frauen gefährlich seien. Doch das ist eine Fehleinschätzung. „Gebärmutterhalskrebs ist die häufigste durch HP-Viren ausgelöste Krebserkrankung. Die Viren können aber auch weitere Krebsarten begünstigen, unter anderem am Penis, am After und im Mund-Rachen-Raum. Insofern kann eine HPV-Infektion auch für Männer gefährlich werden“, sagt Tschoepe. In Deutschland gebe es jährlich 6000 HPV-bedingte Krebsfälle bei Frauen und immerhin 1700 Fälle bei Männern.
Krankenkasse bezahlt Impfung von Jugendlichen
Mit etwa 500 Euro ist die dreiteilige Impfung nicht günstig, bis zum 18. Geburtstag werden die Kosten aber auf jeden Fall von der Krankenkasse übernommen. „Danach kann eine Kostenerstattung durch die Krankenkasse beantragt werden“, sagt Tschoepe. Mit schwerwiegenden Impfreaktionen sei nicht zu rechnen. „Als Nebenwirkung können vor allem Hautreaktionen an der Einstichstelle auftreten.
Schwerwiegende Nebenwirkungen, die die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigen, wurden nicht
festgestellt“, sagt sie. Die Ständige Impfkommission empfiehlt, die Impfung unabhängig vom Geschlecht im Alter von 9 bis 14 Jahren durchzuführen.