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Was können die Google-Alternativen?

Was können die Google-Alternativen?
Foto: DuckDuckGo

Wenn wir im Internet suchen, „googeln“ wir. Und nutzen dafür meist auch Google. Aber die Suchmaschine sammelt fleißig unsere Daten. Welche Alternativen gibt es?


Ganz klar: Google ist Marktführer in Sachen Internetsuche. Wir in Deutschland lassen über 90 Prozent unserer Suchen darüber laufen. Bei Google bekommen wir meist passende Ergebnisse – auch, weil die Suchmaschine unsere Daten sammelt. Dank unserer IP-Adresse weiß Google etwa, wo sich unser PC befindet. Googeln wir „Pizza“, schlägt uns Google direkt die Pizzeria um die Ecke vor. Und auch die Werbeanzeigen sind auf unseren Standort und unsere früheren Suchen zugeschnitten.

Mit den Werbeanzeigen verdient Google Geld. Genauso wie die Suchmaschine Bing: Die gehört zu Microsoft und hatte 2016 hierzulande einen Marktanteil von gut vier Prozent – den zweitgrößten nach Google. Diese beiden begegnen uns überall: Google ist auf Android-Handys und vielen Browsern vorinstalliert, Apples Sprachassistent Siri nutzt Bing. Aber zum Glück gibt es viele Alternativen: Die einen schützen unsere Daten, andere tun Gutes und wieder andere funktionieren ganz anders als Google. Eine Auswahl.

Anonym suchen mit Startpage und DuckDuckGo

Startpage (früher Ixquick) ist eine niederländische Suchmaschine. Sie liefert uns Google-Suchergebnisse, ohne unsere Daten preiszugeben. Denn Startpage leitet unsere Suchanfrage anonym an Google weiter. Wir können sogar Webseiten aus den Suchergebnissen anonym besuchen: Der sogenannte Proxy-Server von Startpage besucht die Webseiten für uns, unsere IP-Adresse bleibt unsichtbar. Die Server stehen teils in den USA – laut Betreiber laufen europäische Suchanfragen aber über europäische Server. Auch Startpage verdient Geld mit Werbeanzeigen. Die basieren aber nur auf dem aktuellen Suchbegriff. Die Suchmaschine ist sogar mit dem europäischen Datenschutzgütesiegel zertifiziert.

DuckDuckGo ist eine Suchmaschine aus den USA. Sie speichert keine Nutzerdaten wie etwa unsere IP-Adresse, unseren Browser oder unsere Suchanfragen. Geld verdient sie wie Startpage mit Werbeanzeigen, die nicht auf unseren Nutzerdaten basieren, sondern nur zum jeweiligen Suchbegriff passen. Die Suchergebnisse bezieht DuckDuckGo aus vielen verschiedenen Quellen, unter anderem von Wikipedia und Bing.

Bäume pflanzen mit Ecosia

Die Berliner Suchmaschine Ecosia nutzt einen großen Teil ihrer Einnahmenüberschüsse, um Bäume zu pflanzen – etwa in Afrika oder Brasilien. Monatlich veröffentlicht Ecosia einen Finanzbericht, in dem wir sehen können, wie viel die Suchmaschine verdient hat und wohin dieses Geld geflossen ist. Unsere Suchanfragen werden laut Betreiber innerhalb einer Woche anonymisiert und keine Nutzerprofile angefertigt. Die Suchergebnisse kommen unter anderem von Bing. Dafür sendet Ecosia Daten wie unsere IP-Adresse, den Suchbegriff und unsere Spracheinstellungen an Bing. Laut Ecosia löscht Bing diese Daten automatisch nach vier Tagen.

Franzose mit ausgefallenem Design: Qwant

Die französische Suchmaschine Qwant unterscheidet sich von anderen durch ihr buntes Design. Sie nutzt eine eigene Suchtechnologie und präsentiert die Ergebnisse sortiert. Wir können etwa die Kategorien Netz, Nachrichten und Soziale Netzwerke auswählen. Die Suchergebnisse werden bei Qwant nicht personalisiert. Statt Google Analytics nutzt Qwant als Analysewerkzeug Piwik, das von der französischen Datenschutzbehörde zertifiziert ist. Das Tracking durch Piwik können wir aber auch verbieten.

Meta-Suche aus Hannover

Die Meta-Suchmaschine MetaGer stellt ihre Suchergebnisse aus über 30 verschiedenen Suchmaschinen zusammen. Dabei sortiert sie doppelte Einträge aus – deshalb ist die Suche nicht ganz so flott wie mit Google. Dafür stehen die Server in Deutschland und unterliegen dem deutschen Datenschutzrecht. Wie bei Startpage können wir hier Webseiten anonym besuchen. Außerdem speichert MetaGer keine Nutzerdaten und anonymisiert unsere IP-Adresse. Entwickelt und betrieben wird die Suchmaschine in Kooperation mit der Leibniz Universität Hannover und dem Verein für freien Wissenszugang, Suma.ev.

Die Exoten: YaCy und WolframAlpha

Wer komplett anonym suchen will, kann das mit der deutschen Suchmaschine YaCy. Das ist eine sogenannte Peer-to-Peer-Suchmaschine. Um sie zu nutzen, muss man sich ihre Software installieren. Denn die Suchergebnisse bezieht YaCy nicht aus zentralen Servern, wie gewöhnliche Suchmaschinen. Jeder Nutzer hat einen eigenen Suchindex mit ausgewählten Webseiten. Und für eine Suchanfrage werden die Rechner und damit die Indizes von mehreren Nutzern verbunden. Die Qualität der Suchergebnisse hängt also davon ab, wie viele und welche Nutzer gerade online sind. YaCy wird vom Suma.ev unterstützt.

Die Suchmaschine WolframAlpha funktioniert ganz anders als herkömmliche Suchmaschinen. Sie stellt keine Webseiten zusammen, sondern beantwortet Fragen. Dazu tippen wir einfach einen Suchbegriff ein oder wählen auf der Startseite eine Kategorie. So können wir etwa physikalische Gleichungen lösen lassen oder Infos über Promis suchen. In der Kategorie „Surprises“, also Überraschungen, erzählt uns die Suchmaschine sogar Witze. Weil WolframAlpha nicht einfach eine Liste aus Webseiten ausspuckt, dauert die Suche länger als mit Google und Co. Außerdem gibt es WolframAlpha nur auf Englisch und Chinesisch.

Von Greta Friedrich

Quellen:

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Über den Autor/die Autorin:

Greta Friedrich

Greta (22) studiert Technische Redaktion in Hannover. Da lernt sie, Anleitungen zu schreiben – also Technikkram verständlich zu erklären. Das lebt sie auch hier aus. Außerdem mag sie Bücher, Musik und Gartenarbeit.

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