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#Netzfrage: Was ist das Internet der Dinge?

#Netzfrage: Was ist das Internet der Dinge?
Foto: Photo by FitNish Media on Unsplash

Unser Fitnessarmband zählt Schritte, misst unseren Puls – und schickt die Daten an unser Smartphone. Es ist ein Teil des Internets der Dinge. Doch was ist das?


Wir begegnen dem Begriff „Internet der Dinge“ immer wieder, oft im Zusammenhang mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G oder selbstfahrenden Autos. Auf Englisch heißt es auch Internet of Things (IoT). Im Internet der Dinge sind Gegenstände vernetzt und können miteinander kommunizieren. Nicht nur Autos, Smartphones oder Wearables wie Fitnessarmbänder können vernetzt werden; auch Dinge wie Kühlschränke, Lampen oder Parkplätze.

Die Technologie dafür gibt es schon, sie wird aber noch weiterentwickelt. Alle vernetzten Gegenstände haben eine eindeutige digitale Identität, um einander zu erkennen. Außerdem haben sie meist Sensoren und einen winzigen Computer. So können sie Daten sammeln, speichern und per Internet austauschen oder an eine Cloud senden. Das läuft meist über Mobilfunk, WLAN oder den Funkstandard Narrowband IoT. Der wurde für das Internet der Dinge entwickelt, spart Energie, transportiert kleinere Datenpakete und reicht sogar durch dicke Wände und bis in Keller.

Unser Kühlschrank bestellt Milch

Manche vernetzten Gegenstände brauchen uns gar nicht mehr, sie können selbstständig handeln. Etwa in einem intelligenten Zuhause (Smarthome). Dort sind verschiedene Bereiche in einem System verbunden; Beleuchtung, Heizung oder der Kühlschrank können ein Teil davon sein. Die Geräte analysieren ihre Umgebung mit Sensoren und reagieren dann: Der Kühlschrank merkt etwa, dass die Milch alle ist – und bestellt sie direkt nach oder setzt sie auf den Einkaufszettel im Handy.

Heute schon können wir zu Hause Licht, Heizung, Schlösser und Alarmanlage via IoT steuern. Unser Smartphone ist mit den einzelnen Geräten vernetzt und meldet ihnen zum Beispiel, wenn wir gleich nach Hause kommen. Dann erst springt die Heizung an und sobald wir das Haus betreten, gehen die Lampen immer in dem Raum an, in dem wir mit unserem Handy gerade sind. So sparen wir Energie.

Industrie 4.0: Smart Factories

Auch in der Logistik wird das IoT oft schon genutzt. Paletten, Pakete oder einzelne Waren senden zu jeder Zeit ihren Standort an ein übergeordnetes System. So wissen Hersteller, Logistiker und Kunden immer, wo sich die Ware befindet. Manchmal können wir sogar selbst per Handy verfolgen, wo unsere Onlinebestellung ist und wann sie bei uns ankommt.

Mit dem Internet der Dinge taucht oft der Begriff Industrie 4.0 auf. Das ist die vierte industrielle Revolution nach der Mechanisierung durch Dampfmaschinen, der Massenproduktion durch Fließbandarbeit und der Automatisierung durch Computer und Roboter. Für die Industrie 4.0 soll es künftig Smart Factories geben, also intelligente Fabriken. Alle Maschinen und Prozesse darin sollen vernetzt sein, aktuelle Informationen austauschen und ihre eigenen Produktionsabläufe verbessern.

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Auch intelligente Städte (Smart Cities) sollen das Internet der Dinge nutzen. Schon heute haben manche Parkplätze Sensoren, die unserem Auto oder Handy melden, ob sie frei sind. So können wir direkt einen freien Parkplatz anfahren und müssen nicht suchend umherkurven. Das schont nicht nur unsere Nerven, sondern auch die Umwelt. Auch Mülleimer sollen vernetzt werden. Sie melden, wenn sie voll sind – die Müllabfuhr steuert sie dann gezielt an und spart so Zeit.

Problem: Sicherheit und Datenschutz

Das Internet der Dinge bringt aber auch Probleme mit sich. Selbstständige Systeme müssen zuverlässig funktionieren und dürfen keine Gefahr werden: Ein selbstfahrendes Auto etwa muss in jedem Fall an einer roten Ampel halten. Außerdem müssen Systeme im Internet der Dinge vor Hackern geschützt werden.

Wir brauchen klare Regeln, welche Personen auf ein System zugreifen, Daten auslesen und ändern dürfen. Das ist etwa beim Smarthome wichtig, nur die Bewohner sollten die Alarmanlage abstellen können.

Auch Gesetze müssen an das Internet der Dinge angepasst werden. Wichtig ist dabei etwa der Schutz von Unternehmens- und persönlichen Daten. Hier könnte es noch ein Problem geben: Manche Krankenkassen bieten heute schon Belohnungen für Kunden an, die die Daten aus ihrem Fitnessarmband teilen. Kritiker fürchten, dass irgendwann die Kunden höhere Beiträge zahlen müssen, die nicht genug Sport machen.

Internet of Everything ist Zukunftsmusik

Das Internet der Dinge ist noch in der Entwicklung. Wenn irgendwann in der Zukunft wirklich alles und jeder vernetzt ist, wäre das das sogenannte Internet of Everything. Dafür fehlen heute aber noch entsprechende gesetzliche Regelungen – und die Technik. Etwa ein flächendeckendes und sicheres Kommunikationsnetz, das die riesigen anfallenden Datenmengen verarbeiten kann. Heute haben wir mit Smarthomes oder Industrie- und Logistikanlagen viele kleine Internets der Dinge, quasi Intranets, die nicht untereinander vernetzt sind.

Von Greta Friedrich


Über den Autor/die Autorin:

Greta Friedrich

Greta (22) studiert Technische Redaktion in Hannover. Da lernt sie, Anleitungen zu schreiben – also Technikkram verständlich zu erklären. Das lebt sie auch hier aus. Außerdem mag sie Bücher, Musik und Gartenarbeit.

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