So ist es, als „Freemover“ in Spanien zu studieren
Jede Woche stellen wir Jugendliche vor, die im Ausland leben und lernen. Diese Woche erzählt Carolin Giesser von ihrem Auslandssemester in Gandía, einer kleinen Stadt in Spanien.
Seit Ende Januar lebe ich in Gandía, einer kleinen Stadt am Mittelmeer zwischen Alicante und Valencia, in einer Dreier-WG mit Jesús aus Mexiko und Francesca aus Italien. Zum Strand – meinem absoluten Lieblingsort – brauche ich nur drei Minuten. Der Weg ist kurz, doch der bis zu meinem Auslandssemester war lang: Erst nach eineinhalb Jahren hat es geklappt. Denn für meinen Bachelor-Studiengang „Medienkommunikation“ an der Ostfalia Hochschule in Salzgitter gibt es noch keine Kooperationen mit anderen Unis. Ich bin also als „Freemover“ im Ausland. Das heißt, ich musste alles selbst organisieren: Eine Hochschule mit ähnlichem Studiengang finden und den Aufenthalt planen. Ein Stipendium der Ostfalia unterstützt mich mit 700 Euro im Monat.
Da ich in Deutschland meine Kurse bereits abgeschlossen habe, wird mir für das Auslandssemester nichts angerechnet. Nur für mein Stipendium brauche ich 15 Credits. Doch ich wollte diese Erfahrung auch so unbedingt machen: Die Menschen und Gewohnheiten eines anderen Landes kennenlernen und eigenständig als Studentin in Spanien leben. Ich besuche drei Unikurse. Wenn ich sie nicht vor- oder nachbereite oder für Klausuren lerne, organisiere ich ein Festival, bringe Spaniern Deutsch bei oder mache Sport – Crossfit zum Beispiel. Mein Spanisch konnte ich schon verbessern. Das war auch das Hauptziel für meinen Aufenthalt hier.
Ein großer Unterschied zu Deutschland ist die Mentalität: Hier arbeitet man, um zu leben – und nicht andersherum. Das Leben der Spanier findet überwiegend auf der Straße statt, sie machen viel gemeinsam. Ich habe das Gefühl, dass sie mehr Spaß haben an dem, was sie tun. Vielleicht liegt das am Wetter: Hier scheint die Sonne fast durchgängig.
Von Amelie Rook
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