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Rap mit christlicher Message: Das sind die O’Bros

Rap mit christlicher Message: Das sind die O’Bros
Foto: Dominik Ruf

Rap auf eine andere Art: Das Duo O’Bros ergänzt die deutsche Hip-Hop-Szene um christliche Songs und Konzerte mit Gottesdienstfeeling. Damit erreichen die beiden viele Fans – aber auch Hater.


„Im Grunde genommen ist das hier kein Rap, sondern ’ne lyrische Predigt“, heißt es in einem ihrer Songs. Die Brüder Maxi (26) und Alex (25) stecken hinter dem Rap-Duo O’Bros. Was sie von anderen Interpreten aus der Hip-Hop Szene unterscheidet: Sie rappen nicht über die Straße, Frauen oder Geld – sondern über Gott und ihren christlichen Glauben.

O’Bros: Von Hobby zum Chartstürmer

Aufgewachsen sind die beiden Münchener Jungs in der christlichen Freikirche. Gemeinsam Musik machen fing schon in der Kindheit an. Vor allem Schlagzeug- und Klavierunterricht standen auf der Tagesordnung. Mit elf Jahren produzierten sie dann erste Beats auf einem iPod Touch, heute geschieht das alles in größerem Stil. Im eigenen Tonstudio haben sie bereits drei Alben aufgenommen. Der Song „Real Life“ war vergangenen Sommer sogar auf Platz 1 in den iTunes Charts. Der Song hat für die Brüder eine ganz besondere Bedeutung, denn dahinter steckt eine traurige Geschichte. Alex und Maxi verloren 2021 ihren guten Freund Philipp von den Real Life Guys an den Krebs. Philipp hatte noch die Chance, den Song im Krankenhaus zu hören. Das Lied soll ermutigen und daran erinnern, wie wertvoll das Leben ist.

Konzerte der O’Bros haben einen Gottesdienstvibe

Christlicher Rap – oder auch Worship-hop – kommt als Nischengenre bei einigen Jugendlichen gut an. Das hat auch die erste eigene Tour der Jungs im vergangenen Sommer gezeigt. Ihr größter Auftritt war 2022 beim jährlichen Bundescamp der christlichen Pfadfinder Royal Rangers, wo sie vor 20.000 Menschen performt haben. Auch auf Instagram haben sie gut 61.000 Follower. Sie füllen eine Marktlücke, denn in der Kombination und mit dem Erfolg gab es so etwas vorher noch nicht. Ihre Hip-Hop-Konzerte sind wie ein Gottesdienst 2.0., berichtet Alex: „Da ist alles dabei, von Moshpits bis zu emotionalen Situationen, wo sich Menschen über Gott Gedanken machen.“

Gelassenheit bei Shitstorm

Doch mit den Fans kommen auch die Hater. „Und die waren eine Zeit lang sehr laut“, meint Alex. „Ein Auftritt von uns ging mal bei Böhmermann viral, es gab dann auch Morddrohungen.“ Die beiden waren schockiert. „Da kam eine Welle auf uns zu, und man kann gar nichts dagegen machen. Du kannst dich nicht wehren, jeder sieht es.“ Aufgeben war aber nie eine Option, sagt Alex. Das mache auch ihren Glauben aus – er habe ihnen geholfen, dass sie den Hatern gegenüber nicht mit Bitterkeit begegneten. Durch den Perspektivwechsel konnten sie dem Shitstorm mit Zuwendung und Gelassenheit entgegentreten. Das nehme schon den Wind aus den Segeln, sagt Alex.

Ist Glaube heute überhaupt noch wichtig?

Ob Hate oder Fame, den O’Bros geht es am Ende darum, anderen Menschen Mut zu machen. Sie beweisen, dass Spiritualität und Glaube auch bei Generation Z noch eine Rolle spielen. Alex beobachtet in seinem Umfeld, dass junge Menschen sich vermehrt mit Gott auseinandersetzen. Dafür gebe es auch logische Gründe, sagt er. „Wenn man auf die Welt schaut, sieht man mit Corona und anderen Krisen nicht viele geile Sachen. Ich bin davon überzeugt, dass der Glaube an einen Gott einem Sinn gibt und die Fähigkeit, Positives zu sehen.“

Die Message im Vordergrund

Auch wenn ihre Texte ausschließlich eine christliche Message haben, so hören die O’Bros in ihrer Freizeit trotzdem weltliche Musik. Alex ist Fan von Cro, Bushido und Underground-Trap-Interpreten, hört auch mal Jazz-Playlists. Das seien auch Quellen der Inspiration für neue Songs. Musikalisch wollen Alex und Maxi in diesem Jahr richtig durchstarten, dann sind die beiden mit ihrem Studium fertig. Eine nächste große Tour steht 2023 auch wieder an.

Von Melina Wall


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