Klimakiller Ernährung? Mit diesen Lebensmittel-Alternativen schonst du die Umwelt
Fleisch, Butter, Reis – diese Lebensmittel haben eine Sache gemeinsam: Sie sind schädlich für das Klima. MADS präsentiert klimaschonende Alternativen.
Etwas mehr als ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen sind auf das weltweite Ernährungssystem zurückzuführen. Die Ernährung des Menschen hat also einen großen Einfluss auf die Umwelt. Doch warum treiben ausgerechnet Lebensmittel den Klimawandel voran – und welche Alternativen gibt es, um das Klima zu schützen?
Fleisch als Kohlenstoffdioxid-Schleuder
Geschätzte 52,2 Kilogramm Fleisch pro Kopf haben Deutsche im Jahr 2022 gegessen. Wie viel Kohlenstoffdioxid dabei entsteht, hängt von der Art des Fleisches und von der Haltungsweise ab. Am klimaschädlichsten ist die Produktion von Rindfleisch. Das liegt zum einen daran, dass Kühe eine hohe Menge des klimaschädlichen Gases Methan ausstoßen, zum anderen entstehen Treibhausgase bei der Produktion von Futter. Außerdem werden Bäume gefällt, um neues Weideland zu gewinnen. Darüber hinaus wird eine enorme Menge an Wasser verbraucht, um Rindfleisch herzustellen: Für ein Kilogramm Fleisch werden rund 15.000 Liter Wasser benötigt.
Bei anderen Fleischsorten, wie beispielsweise Geflügel- und Schweinefleisch wird zwar etwas weniger Kohlenstoffdioxid freigesetzt, für die Haltung sind aber ebenfalls viel Futter und große Flächen notwendig. Häufig wird das Futter importiert, zum Beispiel aus Brasilien. Für den Anbau von Futter werden dort teilweise große Flächen an Regenwald gerodet – und für den Transport nach Europa viel CO2 freigesetzt.
Wer das Klima schonen möchte, sollte Fleisch komplett weglassen oder den Konsum auf ein Minimum reduzieren. Dabei sollte man darauf achten, dass man das Fleisch regional und in Bio-Qualität kauft, um lange Transportwege zu vermeiden und das Tierwohl zu verbessern.
Eine gute Alternative für Fleisch ist Tofu. Laut dem Tagesspiegel führt Tofu als Brotaufstrich lediglich zu 64 Prozent der Treibhausgasemissionen von Schweinesalami. Tofu besteht aus Soja, einer Hülsenfrucht: Diese ist reich an pflanzlichen Proteinen und somit zusätzlich ein guter Eiweißlieferant.
Ein Kilo Butter benötigt 18 Liter Kuhmilch
Ob auf dem Brot, zum Kochen oder zum Backen: Butter gehört für viele Menschen einfach dazu. Da Kuhmilch zur Herstellung verwendet wird, stellt Butter jedoch eine große Umweltbelastung dar. Laut Öko-Test werden für ein Kilogramm Butter 18 Liter Kuhmilch benötigt. Für diese große Menge an Milch werden dementsprechend viele Kühe gebraucht, welche wiederum beim Verdauen schädliches Methan produzieren und später ausstoßen. Methan zählt zu der Gruppe der kurzlebigen klimawirksamen Schadstoffe, welche etwa zu 30 Prozent zu der globalen Erwärmung beitragen.
Mittlerweile gibt es schon viele vegane Butter-Alternativen. Diese gelten als am umweltfreundlichsten. Palmölfreie Pflanzenmargarine hat eine deutlich bessere Klimabilanz als herkömmliche Butter. Beim Backen eigenen sich aber auch Joghurt, Quark und Apfelmus wunderbar, um einen Teil der Butter zu ersetzen. Auch Sonnenblumen- oder Rapsöl kann gut als Butteralternative zum Backen verwendet werden.
Probleme beim Palmölanbau
Viele Lebensmittel enthalten mit Palmöl einen Rohstoff, der alles andere als nachhaltig ist. Was dessen Anbau für Folgen hat, erklärt die WWF-Palmölexpertin Inka Petersen in einem Interview mit T-Online: „In den vergangenen Jahrzehnten hat es massiv zur Entwaldung in Indonesien und Malaysia beigetragen. Wo einst Regenwald mit Orang-Utans oder Elefanten war, stehen heute vielerorts Palmölplantagen. Dazu kommt unter anderem die Verletzung von Menschenrechten.“
Regenwälder sind von großer Bedeutung, da sie als große Kohlenstoffspeicher dienen. Wenn diese abgeholzt werden, wird der gespeicherte Kohlenstoff schlagartig wieder freigesetzt, gelangt in die Atmosphäre und beschleunigt somit in Form des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid den Klimawandel.
Hinzu kommt, dass die Regenwälder über eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt verfügen. Diese verlieren durch die Rodungen ihren Lebensraum. Oftmals sind zu palmölhaltigen Produkten gute Alternativen in den Supermarktregalen verfügbar.
Warum Reisanbau klimaschädlich ist
In den letzten Jahren ist die Menge der globalen Reisernte kontinuierlich angestiegen. Für das Erntejahr 2023/2024 prognostiziert das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten eine Erntemenge von etwa 520,77 Millionen Tonnen Reis. Beim Reisanbau kommt es zu einem hohen Ausstoß an Methan, denn im Schlamm der gefluteten Felder können sich methanerzeugende Bakterien rasant vermehren. Aus diesem Grund wird der Reisanbau für etwa 10 bis 17 Prozent des weltweiten Methan-Ausstoßes verantwortlich gemacht. Darüber hinaus sind für den Anbau von Reis große Mengen an Wasser notwendig.
Couscous und Bulgur sind ein guter orientalischer Reisersatz. Beide sind sehr schnell zubereitet und werden aus Weizen hergestellt, sodass diese Produkte sogar regional gekauft werden können, um weite Transportwege zu vermeiden. Zum Vergleich: Eine Portion Reis hat in etwa die gleiche Klimaauswirkung wie vier Portionen Couscous. Auch Dinkelreis stellt eine sehr gute Alternative dar.
Von Jasmin Konaté
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Quinoa ist kein Weizen und ist auch nicht regional verfügar, sondern ein weiteres nicht unproblematisches importieres Lebensmittel. Ihr meintet sicher Bulgur 🙂
Das stimmt, vielen Dank für den Hinweis! 🙂