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Zum Frauentag: Die besten Games mit weiblichen Hauptrollen

Zum Frauentag: Die besten Games mit weiblichen Hauptrollen
Foto: Naughty Dog

Trotz einiger Fortschritte sind die meisten Hauptcharaktere in Videospielen männlich. Zum internationalen Frauentag stellt MADS-Autor Tim Games vor, in denen die Handlung von Protagonistinnen geprägt wird.


Eine Umfrage des Portals Statista ergibt, dass Frauen knapp die Hälfte aller Personen in Deutschland ausmachen, die regelmäßig ihre Freizeit mit Videospielen verbringen. Das erweckt zunächst den Eindruck einer diversen Gaming-Szene – doch im Bereich der Spieleentwicklung ist die Geschlechterverteilung deutlich weniger ausgewogen. Denn: Ein Bericht der International Game Developers Association aus dem Jahr 2019 zeigt, dass ungefähr 71 Prozent der Menschen in der Gaming-Industrie Männer sind. Aussagen von Spieleentwicklern wie Neil Druckmann (Naughty Dog) und Cory Barlog (Santa Monica Studio) verraten, dass sie sehr viel von sich selbst in die Charaktere ihrer Spiele einfließen lassen. Das ist eine mögliche Erklärung dafür, dass primär Videospiele mit männlichen Hauptcharakteren entstehen. Passend zum Internationalen Frauentag am 8. März stellt MADS Spiele vor, in denen Frauen die Handlung voranbringen – und nicht sexualisiert werden.

„Uncharted: The Lost Legacy“ (2017)

Gesicht der beliebten „Uncharted“-Reihe ist in den ersten vier Spielen Nathan Drake. In der neusten und wahrscheinlich letzten Auflage „Uncharted: The Lost Legacy“ schlüpfen Gamerinnen und Gamer jedoch in die Rolle von Schatzjägerin Chloe Frazer, die zusammen mit der Ex-Söldnerin Nadine Ross ein altes indisches Artefakt finden will.

Im Weg steht den beiden dabei der Rebellenanführer Asav, der Indien in einen Bürgerkrieg stürzen will und ebenfalls nach dem Artefakt sucht, hinter dem mehr stecken soll als Gold und Reichtum. Trotz ihrer Unterschiede haben Chloe und Nadine auch einiges gemeinsam. Beispielsweise haben beide ein kompliziertes Verhältnis zu ihrem Vater. Die jeweiligen Vater-Tochter-Beziehungen werfen lange Schatten in das Alltagsleben der Frauen. Zusammen versuchen sie, sich davon zu lösen. Und wie es für „Uncharted“-Spiele typisch ist, müssen die Protagonistinnen auf ihrer Suche nach dem Schatz natürlich auch klettern, kämpfen und Rätsel lösen.

„The Last of Us Part II“ (2020)

In „The Last of Us Part II“ spielen Gamerinnen und Gamer hauptsächlich als Ellie und Abby. Beide haben schwere Schicksalsschläge erlitten und Rache für den Tod geliebter Menschen geschworen. Zu Anfang spielt man aus Ellies Perspektive und erkundet auf ihrem Rachefeldzug mit ihrer Partnerin Dina die Stadt Seattle, die voll ist mit infizierten, zombieähnlichen Kreaturen und gegnerischen Gruppierungen. Noch immer kämpft Ellie mit einer Entscheidung, die ihr Ziehvater Joel am Ende des ersten Teils traf.

Später lernen Spielerinnen und Spieler Abbys Perspektive kennen, die ebenfalls mit ihrer Vergangenheit kämpft und durch Zufall an einen religiösen Kult gerät. Als beide Welten aufeinander prallen, bahnt sich ein packendes Finale an, das einen ratlos und fragend zurücklässt. Durch eine riskante Erzählstruktur, tragische Schicksalsschläge und emotional aufgeladene Entscheidungen ergibt sich eine kontroverse Geschichte, die sich jedoch zu spielen lohnt.

„A Plague Tale“ (2020 und 2022)

In den beiden Spielen der „A Plague Tale“-Reihe spielen Gamerinnen und Gamer als Amicia de Rune, die im Frankreich des 14. Jahrhunderts lebt. Die Gesellschaft wird von der Pest heimgesucht, die von äußerst aggressiven Ratten verbreitet wird. Im ersten Teil „Innocence“ muss sich Amicia nach einem Überfall von Gruppen der Inquisition um ihren kleinen Bruder Hugo kümmern und mit ihm aus dem Anwesen ihrer Eltern fliehen.

Ihr Bruder ist seit seiner Geburt krank, und Amicia muss alles dafür tun, ihn zu einem Heiler zu bringen. Wie sich herausstellt, trägt Hugo eine uralte Macht in sich und es beginnt eine fesselnde Reise, die mit dem zweiten Teil „Requiem“ fortgesetzt wird.

„What Remains Of Edith Finch“ (2017)

In „What Remains Of Edith Finch“ erkundet man als Edith Finch das Anwesen ihrer Familie, das voller versteckter Gänge und Geheimnissen ist. Edith musste vor Jahren mit ihrer Mutter aus dem Haus fliehen – den Grund dafür erfuhr sie zunächst nicht. Als die Mutter starb, vermachte sie Edith den Schlüssel zum Haus, in der Hoffnung, dass diese dazu in der Lage sein würde, das Familiengeheimnis zu lüften.

Die ungewöhnliche Spiel- und Erzählweise sorgt für ein spannendes, jedoch gleichzeitig auch ruhiges Spielerlebnis. Die Geschichte kommt ohne Kampfszenen und hektisches Rätselraten aus. Mit jedem Zimmer, das Edith erkundet, erfährt sie mehr über ihre verstorbenen Verwandten und deren Todesumstände, aber auch über sich selbst.

„Horizon Zero Dawn“ (2017)

„Horizon Zero Dawn“ spielt ungefähr 1000 Jahre nach dem Ende der menschlichen Zivilisation in einer postapokalyptischen Zukunftswelt. Die Überlebenden haben sich in Stämme und Gemeinden zusammengeschlossen. Gamerinnen und Gamer schlüpfen in die Rolle von Aloy, die aufgrund ihrer Herkunft aus ihrem Stamm ausgestoßen werden soll.

Charakteristisch für das Spiel sind die teils riesigen dinosaurierähnlichen Roboter, die in der Welt umherstreifen. Durch eine unerklärliche Störung legen diese auf einmal aggressives Verhalten an den Tag und stellen eine große Gefahr für Aloy und den Rest der verbliebenen Menschheit dar. Für sie beginnt eine Reise, geprägt von der Suche nach ihrer eigenen Herkunft und dem Grund für das Verhalten der Roboter.

2022 erschien mit „Horizon Forbidden West“ bereits ein Nachfolger, der ähnlich positiv aufgenommen wurde, wie der erste Teil der Reihe.


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