Yungblud setzt ein Zeichen für die polnische LGBTQ+-Bewegung
Sänger Yungblud hat einen Regenbogen auf eine Straße in Warschau gemalt und damit ein Zeichen gegen die konservative PiS-Partei in Polen gesetzt. Die Regierungspartei erklärt immer mehr Teile Polens zur „LGBT-Ideologie-freien Zone“ – und versucht damit öffentliche Zurschaustellung queerer Identität zu verhindern.
„Ich bin eifersüchtig, weil ich in Polen lebe. Es ist das homophobste Land, das ich je gesehen habe.“ Das antwortete ein Fan vor zwei Jahren auf einen Post des Sängers Yungblud, in dem er auf einem Regenbogen-Zebrastreifen in der britischen Stadt Camden posiert. Yungblud kündigte an: Bei seinem nächsten Konzert in Polen werde er eigenhändig eine Straße in Regenbogenfarben anmalen.
Gesagt, getan: Youngblud bemalt Straße in Warschau
Eine Ankündigung, der er Taten folgen ließ. Bei einem Konzert in Warschau am 10. Mai bekam die Straße vor der Eventlocation, in der sein Konzert stattfand, unter dem Jubel Hunderter junger Fans etwas Farbe. Den Asphalt ziert nun ein mit breitem Pinsel gemalter Regenbogen.
Polen: Queer sein kann gefährlich werden
Ein Statement wie dieses kann für queere Menschen in Polen schnell gefährlich werden. Nicht nur, dass extreme Rechte sich in Massen gegen CSD-Demonstrationen organisieren und teilweise sogar Jagd auf die Teilnehmenden machen, in einigen Bezirken Polens ist das „offene Zeigen“ von queerer Identität und das damit verbundene Aufklären per Resolution sogar untersagt. Das Land wird von der erzkatholischen und konservativen PiS-Partei regiert, die sich dafür einsetzt, dass diese „LGBTQ-freien Zonen“ ausgeweitet werden. Queerfeindlichkeit ist in der polnischen Gesellschaft sehr präsent.
Gerade junge Menschen, die in der Schule nicht aufgeklärt werden oder in der Öffentlichkeit ihre Sexualität und geschlechtliche Orientierung nicht ausleben können, berichten davon, dass sie unter dieser Situation leiden. Das positive Feedback zu Yungbluds Aktion ist deshalb enorm. Tausende junge Fans danken ihm dafür in den sozialen Netzwerken.
Von Luca Schneider
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