Yfood: Wie Influencer auf die Nestlé-Kooperation reagieren
Das Münchner Unternehmen Yfood ist für seine Trinkmahlzeiten bekannt. Nun wurde öffentlich, dass der umstrittene Großkonzern Nestlé Anteilseigner wird. Das setzt Kooperationspartnerinnen und -partner unter Druck.
In einer hektischen Welt inszeniert sich das Unternehmen Yfood als einfache Lösung für all jene, die keine Zeit haben, ständig ausgewogen zu kochen. Die Trinkmahlzeiten und Riegel verbreiten sich rasch, geworben wird auch mit veganen Alternativen und angestrebter Klimaneutralität. Zahlreiche Influencerinnen und Influencer werben für Yfood. Die neuesten Schlagzeilen über die deutsche Firma widersprechen dem Höhenflug allerdings: Nestlé ist ins Geschäft eingestiegen.
Nestlé: Was ist das Problem?
Kritik an Nestlé ist nichts Neues. Der weltgrößte Lebensmittelkonzern fällt immer wieder wegen Rodung von Regenwaldgebieten oder Ausbeutung von Wasserressourcen in ärmeren Ländern auf. Auch generelle Umweltverschmutzung sowie Kinderarbeit werden häufig angeprangert. Zuletzt fiel eine Zusammenarbeit mit Russland trotz des Angriffskriegs auf die Ukraine negativ ins Gewicht. Dass der Schweizer Konzern nun also mit einem Minderheitsanteil bei Yfood einsteigt, wirft kein gutes Licht auf die beliebte Trinkmahlzeitenmarke.
Kritik weitet sich aus
Nicht nur für die Firma selbst entbrach allerdings im Netz ein Shitstorm. Auch alle, die mit Yfood in Verbindung stehen, bekommen etwas ab. Ganz vorne mit dabei: die Content Creator, die Verträge mit den Münchnern haben. Dazu gehört Youtuber Fritz Meinecke, bekannt für seine Survival-Serie „7 vs. Wild“. Aber auch andere große Social-Media-Gesichter wie Simon Unge und Jasmin Gnu arbeiteten in der Vergangenheit mit Yfood zusammen. Unter entsprechenden Posts der Influencerinnen und Influencer häufen sich die negativen Kommentare. Auch viele Content Creator selbst teilen ihre Meinung zum Thema.
Kooperation mit Yfood: Beide Seiten bedenken
Zu ihnen gehört auch Alexander Prinz, im Internet als Der Dunkle Parabelritter bekannt. Seit einigen Jahren produziert der ehemals musikfokussierte Youtuber politischen und gesellschaftskritischen Content. Erst kürzlich unternahm er einen Deepdive in die Nestlé-Kritik. In seinen Instagram-Storys geht er nun auf Yfood ein. Obwohl er den neuen Geschäftspartner verurteilt, ruft er auch zu Mäßigung seitens der Fans auf. Zwar sei er ebenso gespannt, wie Influencerinnen und Influencer bezüglich ihrer Moral und Integrität nun agieren, sagt er. Er gibt jedoch auch zu bedenken, dass Yfood sehr gut bezahle und es nicht so leicht sei, aus Verträgen herauszukommen. Es gehe dabei teilweise um mehrere Zehntausend Euro. Ebenso sei es allerdings ein Berufsrisiko, solche Partner auch mal zu verlieren. „Seid bitte respektvoll, wenn ihr Kolleginnen und Kollegen auf so was aufmerksam macht“, schreibt Prinz. „Im besten Fall schämt man sich, dass man da danebengegriffen hat, beendet den Vertrag zum ersten möglichen Moment und ist beim nächsten Mal vorsichtiger.“
Er verweist außerdem auf einige Influencer, die aus der Kollaboration von Yfood und Nestlé direkt Konsequenzen zogen. Adventure Buddy etwa habe direkt mit Bekanntwerden der Partnerschaft seine Kooperation beendet. Auch einen Scherz von Robert Marc Lehmann teilt Prinz: Der Meeresbiologe bot Nestlé schon nach einem ähnlichen Skandal mit dem Gewürzhersteller Ankerkraut eine Zusammenarbeit an, um mit dem Geld Regenwald zu kaufen und damit vor dem Konzern zu schützen.
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Da war halt auch schon vorher Frank Thelen involviert. Grund genug es nicht zu kaufen oder zu vermarkten.