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Mode macht Menschen: Webserie zeigt den Konflikt der Fast-Fashion-Industrie

Mode macht Menschen: Webserie zeigt den Konflikt der Fast-Fashion-Industrie
Foto: Instagram/ mode.macht.menschen

Die Webserie Mode.Macht.Menschen präsentiert die Gesichter hinter der Kleidung Made in Kambodscha. Die Influencer Helen Fares und Willy Iffland befassen sich genauer mit der Situation der Mode- und Textilindustrie vor Ort und nehmen die Zuschauenden mit in den Konflikt der Fast-Fashion-Industrie.


Auch wenn der Einzelhandel geschlossen ist, boomen Amazon und Co. Der Gewinn von dem Online-Riesen Amazon hat sich laut Statistik innerhalb des letzten Jahres mehr als verdoppelt. Die Sales auf unterschiedlichen Onlineshops liefern ein Kopf an Kopf Rennen. Es ist zwar nicht klar, wann die neu ergatterten Schnäppchen ausgeführt werden können, aber 45 Prozent Rabatt kann man sich nicht entgehen lassen. Oder doch?

Kleider machen Leute. Aber was passiert, wenn wir wissen, wie die Leute, die unsere Kleider machen, leben. Wenn wir wissen, wie sie ihr Leben aufs Spiel setzen, um zu arbeiten. Verändern wir unseren Konsum, wenn wir hinter dem kleinen Zettel im Kragen Made in Kambodscha ein Gesicht kennen?

Projekt Mode.Macht.Menschen will aufklären

Mode.Macht.Menschen ist ein Projekt, unterstützt von der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Das Projekt hat sich das Problem des Konsums angenommen und geschaut, wer hinter der Textilindustrie steht. Die Webserie berichtet in dokumentarischer Form über die Textil- und Bekleidungsindustrie in Kambodscha. Auf ihrem Instagram-Kanal @mode.macht.menschen versuchen sie ihre Followerinnen und Follower auch noch nach Ausstrahlung über Möglichkeiten und Alternativen aufzuklären.

Dabei liegt ihr Fokus besonders auf der Wissensvermittlung. Sie erhoffen sich, dass sie dadurch Zuschauende, die sich bisher wenig mit der Herkunft ihrer Kleidung auseinandergesetzt haben, zum Nachdenken bewegen können. In The Conscience of Clothing, so der englische Titel, werden die Influencer Helen Fares und Willy Iffland nach Kambodscha begleitet. Vor Ort lernen sie Angestellte und Verantwortliche kennen und erhalten einen Einblick in die Realität. Auf ihrer Homepage machen sie aber klar: „Dabei versuchen wir bewusst nicht zu moralisieren, sondern ehrlich, offen und auf Augenhöhe in den Dialog zu gehen und zu lernen“.

Ein politischer Wandel ist notwendig

„Sie behandeln uns dort nicht wie Menschen“, sagt Kunthear Mov, die selbst in einer dieser Fabriken arbeitete. 2008 gründete sie mit einer anderen Frau gemeinsam das Slow- Fashionlabel Dorsu. In den meisten Fabriken arbeiten laut der Rosa-Luxemburg-Stiftung die Angestellten entgegen der Menschenrechte. Bisher fehlt es trotz des Einsatzes von Menschenrechtsorganisationen an einem politischem Wandel. Europäische Standards in Fabriken sollten keine Besonderheit sein. In Kambodscha hingegen sind sie nach wie vor eine Ausnahme.

Helen stellt fest: Die Verantwortung liegt bei den großen Unternehmen.
Sie sollten verpflichtet sein zu berichten, wie die Fabriken aussehen, inwiefern die Angestellten fair bezahlt und behandelt werden. Sie fordert, dass Sicherheitsvorkehrungen und zuverlässige Transportwege zum Standard werden.

Eine ehemalige Gewerkschafterin resümiert: Es geht nicht darum, dass Bestellungen storniert werden oder ganz wegbrechen. Denn das bedeute den Verlust vieler Arbeitsplätze. Es gehe vielmehr darum, die Bedingungen vor Ort zu verbessern.

Von Madita Muhs


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Über den Autor/die Autorin:

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