Verreisen mit Zug: Fünf Spartipps für günstige Tickets
Um auch beim Reisen auf langen Strecken umweltbewusst zu sein, sollte man lieber den Zug anstatt das Flugzeug nehmen. Die Angebote von Billigairlines sind zum Teil so günstig, dass man sie kaum ablehnen kann. MADS gibt euch deshalb fünf Spartipps für Reisen mit dem Zug, die für das 9-Euro-Ticket zu lang sind.
Zur richtigen Zeit kaufen
Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) empfiehlt in seinem Bahntest Ende 2019, mindestens zwei Wochen vor Abfahrt die Zugtickets zu kaufen. Denn je früher Reisende buchen, desto günstiger sind die Tickets. Aber: Die Spartarife schaltet die Deutsche Bahn erst sechs Monate vorher frei. Falls es doch ein spontaner Trip sein soll, lohnt es sich, auf Drittanbieter-Seiten wie Ltur vorbeizuschauen. Diese bieten manchmal Restkontingente zu günstigen Preisen an. Beachtet auch, dass für Reisende unter 27 Jahren speziell ermäßigte Sparpreise gibt. Deswegen das Alter bei der Fahrkartensuche immer angeben.
Spartipps zu Fahrtzeiten
Generell gilt: Wenn viele fahren wollen, sind die Tickets auch teurer. Laut der Untersuchung des VCD sind die Fahrkarten am Dienstag und Mittwoch deshalb am günstigsten. Dagegen sollte man um die Züge am Freitag- und Sonntagabend, Montagmorgen und generell um Feiertage herum einen großen Bogen machen. Lassen sich diese Tage nicht vermeiden, lohnt es sich nach Zügen zu schauen, die frühmorgens oder spätabends fahren. Die Webseite der Deutschen Bahn zeigt auch an, zu welcher Tageszeit die Tickets am günstigsten sind, wenn man die Funktion „Bestpreise anzeigen“ aktiviert.
Es muss nicht immer ICE sein
Mit dem ICE kommt meistens am schnellsten ans Ziel. Doch wem die Schnelligkeit nicht so wichtig ist und wer lieber den eigenen Geldbeutel schonen will, kann bei der Ticketsuche auf der Deutsche Bahn-Webseite die Option „Schnellste Verbindungen anzeigen“ deaktivieren. Dann werden vermehrt auch IC-Verbindungen angezeigt, die nicht unbedingt viel langsamer sind als die ICE-Verbindungen. Ebenso muss es nicht immer die Deutsche Bahn sein. Eine gute Alternative ist Flixtrain, deren Streckennetz in Deutschland immer weiter ausgebaut wird. Wer nach Nordrhein-Westfalen will, kann manchmal auch auf die belgischen Thalys-Züge zugreifen, die auch einige innerdeutsche Verbindungen fahren. Das Gleiche gilt für Bayern und die Österreichische Bundesbahn.
Spartipps zum Nutzen von Bahncards
Das Sortiment an Bahncards kann auf dem ersten Blick erschlagend wirken. Meistens ist aber nur die Bahncard 25 relevant, die 25 Prozent Rabatt auf alle Tickets der Deutschen Bahn gibt. Die 50 Prozent Rabatt bei der Bahncard 50 gelten nur für die sowieso schon teureren Flexpreise, für die keine Zugbindung gilt. Bei der Bahncard 25 gibt es neben der normalen noch vier ermäßigte Varianten:
- ProbeBahncard 25: Gilt nur drei Monate anstatt einem Jahr.
- MyBahncard 25: Gilt nur für Personen unter 27 Jahren.
- JugendBahncard 25: Gilt nur für Personen unter 18 Jahren und hat eine Geltungsdauer von maximal fünf Jahren.
- SeniorenBahncard 25: Gilt nur für Personen über 65 Jahren.
Wenn man viel fährt, lohnt es sich auch, sich für das kostenlose BahnBonusProgramm anzumelden. Da bekommt man für jeden ausgegebenen Euro Punkte, die man z.B. für Fahrkarten einlösen kann.
Auch andere Start- und Zielbahnhöfe in Betracht ziehen
Intuitiverweise sucht man immer nach Zugverbindungen, die vom und zu dem Hauptbahnhof der Stadt fahren. Dabei kann es günstiger sein, einen anderen Bahnhof zu nutzen. Manche IC-Verbindungen nach Berlin fahren zum Beispiel gar nicht bis zum Berliner Hauptbahnhof, sondern halten schon am Berlin Zoologischer Garten. Die Verbindungssuche der Deutschen Bahn bietet die Funktion, dass zum Beispiel anstatt „Berlin Hbf“ einfach „BERLIN“ eingegeben werden kann. Dann werden alle Berliner Bahnhöfe eingeschlossen. Auch gilt es hier kreativ zu werden, denn wer ein 9-Euro-Ticket hat, kann das sinnvoll nutzen. Anstatt beispielsweise ein Ticket von Hannover nach Berlin zu kaufen, kann man ein Ticket von Wolfsburg nach Berlin kaufen, welches günstiger ist. Für die Strecke von Hannover nach Wolfsburg kann man einfach einen Regionalzug nehmen, für den man ja durch das 9-Euro-Ticket schon einen Fahrschein hat. So dauert die Fahrt auch nur eine halbe Stunde länger.
Weitere Spartipps kann man anwenden, wenn das Ziel an der Grenze zum Ausland liegt. Man kann bei der Ticketsuche anstatt dem eigentlichen Zielort einen Ort auswählen, der knapp hinter der Grenze und damit im Ausland liegt. Eventuell ist der Preis dadurch günstiger, da es für Fahrten in Deutschland und ins Ausland zwei unterschiedliche Ticketkontingente gibt.
Von Jeffrey Ji-Peng Li