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Tipps für Erstsemester: Das hätten wir gerne vor dem Studium gewusst

Tipps für Erstsemester: Das hätten wir gerne vor dem Studium gewusst
Foto: Unsplash.com/ Element5 Digital

Studieren macht Spaß, kann aber Erstsemester extrem überfordern. MADS stellt sechs Dinge und hilfreiche Tipps vor, die wir gerne vor dem Studium gewusst hätten.


Tipp 1: Übernimm dich nicht

Belege nicht zu viele Seminare, – denn Studium ist nicht gleich Schule. Frisch nach dem Abitur mit bis zu 40 Wochenstunden wirken 30 Stunden mit Vorlesungen und Seminaren zwar wenig. Aber weit gefehlt: In der Uni kommen Vor- und Nacharbeit hinzu und die solltest du nicht unterschätzen. Gewusst hätte ich das zumindest gerne, bevor ich mich in meinen vierstündigen Sprachkurs im ersten Semester eintrug, – zusätzlich zu meinen sonstigen Vorlesungen. Der war nämlich so gar nicht mit dem Französisch- und Spanischunterricht aus der Schule vergleichbar, bei dem es zum Bestehen der Arbeit völlig ausreichte, einmal die Woche durch die Bücher zu blättern.

Klar, viel Lernen und somit eben auch die ein oder andere stressige Phase gehören zum Studium dazu. Allerdings lohnt es sich, im ersten Semester erst einmal ein Gefühl dafür zu bekommen, wie groß der Aufwand ist und wie das Lernen an einer Universität oder Hochschule funktioniert. Sich direkt am Anfang vollkommen zu überladen, nagt sonst schnell an der Motivation. Und gerade dafür sind die meisten Studiengänge gut strukturiert: Oft kannst du den Stundenplan selbst zusammenstellen. nh

Tipp 2: Sammle Beweise

Foto: unsplash.com/ Windows

Damit die hart erarbeiteten Leistungspunkte angerechnet werden, musst du an den meisten Unis nach jeder bestandenen Prüfung spezielle Bescheide ausfüllen lassen. Und die gibt es oft in Zettelform – eine enorme Gefahrenquelle, wie ich mittlerweile weiß. Einmal ging einer meiner Bescheide im Prüfungsamt verloren. Suchstatus: unauffindbar. Meine Dozentin musste meine ganze Hausarbeit deshalb erneut lesen – und das hat enorm viel Zeit gefressen. Und für die Dozentin war es natürlich viel Extraarbeit.

Seitdem weiß ich: Damit keine Credits verloren gehen, solltest du alle Bescheinigungen ausdrucken, gegebenenfalls scannen oder abfotografieren und abheften. Klingt zwar nach unnötigem Papierkram, kann aber vor unangenehmen Situationen bewahren. Bei mehreren tausend Studierenden an einer Hochschule kann es im Prüfungsamt eben auch mal drunter und drüber gehen – vor allem, wenn Leistungen per Zettel eingereicht werden. Für den Fall, dass mal etwas verloren geht, kann der eigene Bescheinigungsordner stolz vorgezeigt werden. Und auch bei einem potenziellen Fachwechsel ist so eine Sammlung praktisch. nh

Tipp 3: Keine Angst vorm Wechsel

Das Studium läuft nicht wie erhofft? Schade, aber das ist wirklich kein Weltuntergang. Die Abbruchraten im ersten Semester sind hoch und das ist völlig in Ordnung. Direkt nach der Schulzeit weiß eben noch nicht jeder, wo die berufliche Reise hingehen soll. Mal etwas Neues zu probieren und dabei zu bemerken, dass es doch nicht zu einem passt, ist eben ganz normal.

Die Unis bieten häufig Hilfestellung dabei das richtige Fach zu finden. Du solltest keine Scheu haben, mit der Studienberatung zu sprechen, wenn du dich in deinem Studiengang nicht wohl fühlst. Für einen Fachwechsel oder einen Abbruch muss sich niemand schämen. Ich habe eine Weile gebraucht, um zu verstehen, dass ich nicht mit 22 Jahren meinen Master haben muss – zwei Wechsel waren also drin. Und ich bin jetzt glücklicher. nik

Tipp 4: Mach dir keinen Druck

Im Studium findest du Freunde fürs Leben – ein Grundsatz, den ehemalige Studierende mir immer wieder vorgesagt haben. Heute kann ich das zwar bestätigen, weiß aber, dass dieser Gedanke vor allem Druck aufbaut – bei mir jedenfalls. Und wie das bei den jetzigen Erstis ist, die viel online machen müssen , möchte ich mir nicht vorstellen.

Foto: unsplash.com/ Toa Heftiba

Während der Einführungswoche versuchte ich krampfhaft sympathisch zu wirken – und stand dort mit schmerzenden Wangen vom aufgesetzten Lächeln. Das Fazit: Meine bemühte Suche nach Freunden hatte mich zu Leuten geführt, die ich gar nicht leiden konnte. Erst während der ersten Gruppenarbeiten knüpfte ich engere Kontakte und fand Freunde, mit denen ich heute noch über die peinlichen ersten Abende lache. Und auch im Online-Semester gilt: Überfüllte Gruppenchats und unangenehme Video-Calls müssen neue Freundschaften nicht verhindern. Unliebsame Gruppen-Referate und verzweifelte Abende in der Bibliothek treiben uns schließlich alle zusammen. nik

Tipp 5: Gestalte dein Studium selbst

Die Prüfungsordnung (PO) ist kein Gesetz. Das habe ich leider erst nach sechs stressigen Semestern begriffen. Während ich mein Bachelor-Zeugnis in der Hand hielt, besuchten meine Kommilitonen noch Vorlesungen und Seminare, die ich bereits abgeschlossen hatte. Viele mögen jetzt nicht verstehen, worin genau das Problem besteht, frühzeitig das Studium zu beenden. Aber genau darum geht es eben nicht.

Durch den Druck, in jedem Semester alle in der Prüfungsordnung empfohlenen Seminare zu belegen, ging teilweise der Spaß an den Inhalten völlig verloren. Statt Vorlesungen zu belegen, die ich besonders spannend gefunden hätte, habe ich oft einfach gewählt, was eben gerade angeboten wurde. Mein Tipp an alle Erstis lautet daher: Gelegentlich mal vorzugreifen und bereits ein Seminar zu wählen, das laut Prüfungsordnung erst in einem späteren Semester folgt, ist kein Problem, – zumindest wenn die notwendigen Voraussetzungen erfüllt werden. Genauso können Prüfungen auch nach hinten verschoben werden, wenn das Angebot nicht interessant ist. nh

Tipp 6: Achtung, Kulturschock

Wisch die Tafel, mach die Hausaufgaben, esse nichts im Unterricht und kippel gefälligst nicht so mit dem Stuhl: Die Schulzeit ist die Zeit der strengen Vorgaben. Sobald du die Universität besuchst, ist das vorbei. Grund zum euphorischen Jubel ist das allerdings nicht unbedingt. Denn je weniger Vorgaben du hast, desto mehr Eigenverantwortung musst du mitbringen – und die kann ziemlich herausfordern.

Die Freiheit, mein Leben und meinen Unialltag von nun an selbst zu strukturieren, war im Vergleich zur Schulzeit ein Kulturschock. Anfangs verlief ich mich regelmäßig in der Bib, verirrte mich im Online-Portal meiner Uni und wusste einfach nicht, wie ich meinen Stundenplan richtig zusammenstellte. Geholfen hat letztlich nur, mein Halbwissen mit dem Halbwissen meiner Kommilitonen zu ergänzen. Weniger helfen konnten mir meine Mitstudis dagegen beim morgendlichen Aufraffen zur Acht-Uhr-Vorlesung ohne Anwesenheitspflicht. Da hilft letztlich nur die Eigenmotivation – und mindestens sieben Wecker. nik


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Über den Autor/die Autorin:

1 Kommentar

  1. Silvia

    Punkt 7: Auch wenn man nicht mehr in der Schule ist, können wöchentliche Hausaufgaben auf einen zukommen, die definitiv mit in die Wochenstunden eingerechnet werden sollten. Zu unterscheiden sind dabei freiwillige und verpflichtende Hausaufgaben (ohne die man zum Beispiel nicht zur Prüfung zugelassen wird). Je nach Studienfach ist der zu erwartende Aufwand natürlich geringer, 5 Matheaufgaben sind sicherlich mehr Aufwand als ein paar Vokabelübungen in einem Sprachenstudium.

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