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Selbstversuch: Mit den richtigen Tipps zum besseren Tinder-Game?

Selbstversuch: Mit den richtigen Tipps zum besseren Tinder-Game?
Foto: Unsplash/Good Faces Agency

Manche Menschen haben bei Datingapps wie Tinder ein Match nach dem anderen. Wie schafft man das? Mithilfe eines Onlinedating-Coaches hat MADS-Autor Tom das Selbstexperiment gewagt und die Tipps und Tricks aus Männersicht ausprobiert.


Tinder-Experiment: Die Rahmenbedingungen

Erfolgreicher sein auf Tinder: Das ist das Ziel. Um mir ein ideales Profil zu erstellen, habe ich mir Unterstützung von Onlinedating-Coach Markus Dobler gesucht. Um zu sehen, ob die Tipps auch wirklich etwas bringen, habe ich mir jeweils einen Account erstellt, um die Dos und die Don’ts auszuprobieren und die Ergebnisse zu vergleichen. Sowohl das eine als auch das andere Profil haben fünf Fotos. Meine Einstellungen, was Alter und Entfernung der Zielgruppe angehen, waren bei beiden Profilen gleich. Ich habe auch jeweils um die gleiche Uhrzeit geswipt – immer um 12 Uhr mittags – und habe allen Frauen, die mir angezeigt wurden, ein Like gegeben. Beide Profile waren jeweils für sieben Tage online.

Diese Fehler solltest du unbedingt vermeiden

Ein Tinder-Profil bietet Fotos und einen Raum für einen vorstellenden Text. Noch bevor man überhaupt mit potenziellen Partnern in Kontakt tritt, können also Fehler geschehen.

Don’t: Kein Gesicht zeigen

Gerade beim ersten Foto sollte das Gesicht gut zu erkennen sein. Ein Fehler vieler Männer ist, dass sie gerne zeigen, wenn sie trainiert sind. Fragt man in seinem Freundeskreis rum, sind Bilder mit viel Haut vielleicht attraktiv, doch zu Likes führen sie eher seltener. Auch Markus Dobler spricht sich klar dagegen aus: „Fotos von nackten Oberkörpern sind absolute No-Gos.“

Don’t: Sonnenbrille

Bei meinem zweiten Bild ist der Fehler die Sonnenbrille. Obwohl es aktuell vor allem bei Jugendlichen einen Hype um die sogenannten schnellen Brillen gibt, sollten Bilder mit Sonnenbrillen vermieden werden. „Die Frauen wollen Augen sehen. Wenn du ein Foto mit Sonnenbrille hast, brauchst du mindestens zwei ohne“, erklärt der Datingcoach.

Don’t: Selfies

Wenn ich mein drittes Bild so betrachte, wäre mir zuerst gar kein Fehler aufgefallen. Tatsächlich war dieses Bild lange in meinem normalen Tinderprofil vorhanden. Nur wo liegt der Fehler? „Nahaufnahmen und vor allem auch Selfies sind schlecht. Du verkaufst dich dabei deutlich unter Wert. Lieber stellst du die Kamera hin und gehst drei Meter zurück“, erklärt mir Dobler.

Don’t: Fotos von hinten

Das vierte Bild ist vielleicht als Instagram-Post oder als neues Whatsapp-Profilbild gut, aber fehl am Platz auf einer Dating-Plattform. Der Grund ist hier ganz einfach: „Bilder, die dich von hinten zeigen, sind nicht gut. Man will dich sehen“, sagt Dobler.

Don’t: Grimassen

Das letzte Bild ist eine etwas übertriebene Darstellung eines Selfies. Doch das Selfie ist hier nicht das einzige Problem. Man sollte es möglichst vermeiden, irgendwelche Grimassen oder Gesichter zu ziehen.

Don’t: Zu lange Bio

Der unwichtigere Punkt, der aber trotzdem nicht vernachlässigt werden sollte, ist die Tinder-Biografie. Dabei habe ich einige Fehler eingebaut. Zum einem ist sie zu lang. Laut Dobler solle die Bio maximal zwei Sätze umfassen. Außerdem sollten dort nicht so viele Fakten über mich drinstehen, damit ich geheimnisvoller und interessant bleibe. „Wichtig ist, wenn man etwas in die Tinder-Bio schreibt, sollte es was Witziges sein. Abgedroschene Klischeesprüche sollte man sich sparen“, sagt der Dating-Coach. Der letzte Fehler ist, dass die Größe fehlt.

So machst du es richtig bei Tinder und Co.

Zum Start sollte sich jeder Mann Folgendes klarmachen: „Gut gemachte Fotos sind der Faktor, der über Erfolg und Misserfolg entscheidet“, erklärt Dobler.

Do: Aktivität und Aktualität

Das erste Bild zeigt mich beim Schlittschuhlaufen. Es soll zeigen, dass ich aktiv bin. „Es sollte zumindest auch ein Foto dabei sein, das draußen ist bei einer Aktivität. Du kannst zum Beispiel mit dem Hund Gassi gehen und dich dann bei schönem Wetter fotografieren“, erklärt der Dating-Coach. Ich habe den Test vor einigen Wochen gemacht und mich bei der Aktivität fürs Schlittschuhlaufen entschieden, weil es in die Jahreszeit passte. Das zeigt, dass ich mich regelmäßig mit meinem Profil auseinandersetze.

Do: Fokus auf den Menschen

Das zweite Bild zeigt mich schlicht vor einer schwarz-weißen Wand. Dabei steht nicht das Foto an sich im Vordergrund mit einem schönen Hintergrund, sondern der Mann. Es zeigt meinen eigenen Style. Außerdem zeige ich mich sowohl beim ersten als auch beim zweiten Bild komplett. Dabei wird eine wichtige Sache gezeigt: „Die Größe ist ein ganz wichtiger Faktor beim Onlinedating und gerade für Frauen unfassbar wichtig. Für die meisten Frauen dürfen die Männer nicht kleiner sein“, verrät Dobler.

Do: Interessen zeigen

„In gewisser Weise zeigt man auf den Bildern schon einen Teil seiner Persönlichkeit: Diesen Tipp habe ich mir beim dritten Bild zu Herzen genommen. Das Foto zeigt mich neben Thor, einem meiner Lieblingshelden von Marvel. Außerdem zeigt es mich als humorvollen und positiven Menschen, was zwei wichtige Eigenschaften sind.

Do: Freunde fragen

Das vierte Bild zeigt mich bei einer meiner größten Leidenschaften, nämlich beim Sportgucken. Es ist gut fotografiert und bunt, hat eine gewisse Tiefenschärfe. Das Foto wurde mir außerdem von einer Freundin empfohlen. Das ist auch ein Tipp, den Dobler mir verrät: „Man kann auch Freundinnen bei der Bilderberatung mit ins Boot holen. Frauen wissen genau, worauf zuerst geachtet wird und was dich ausmacht.“

Do: Keine Angst

Man soll sich so zeigen, wie man auch ist. Dobler nennt mir ein gutes Beispiel: „Wenn du zum Beispiel gerne trinkst, und du suchst eine Frau, die auch gerne trinkt, dann kannst du es schon reinbringen. Und bei der kommt es dann auch gut an. Aber wenn du dich darstellst als ein Mensch, der gerne feiern geht, wirst du nicht das schüchterne Mädchen erreichen. Und wenn du dich als schüchternen Mann präsentierst, wirst du nicht das Feier-Girl kriegen.“ Deswegen habe ich mich für ein Bild beim Feiern entschieden. Man sollte sich nur darüber im Klaren sein, dass dadurch auch einige Frauen verschreckt werden könnten.

Do: Gesprächsaufhänger in der Bio

Bei meiner Tinder-Bio habe ich mich kurz und knapp gehalten. Ich habe es mit einem interessanten Spruch beziehungsweise einem Fakt geschafft, Aufmerksamkeit zu erregen. Die Reaktionen haben mich selbst überrascht. Einige Matches habe ich nur aufgrund des Satzes „Ich habe noch nie Harry Potter geguckt“ bekommen. Das zeigt, dass die Bio nicht komplett unwichtig ist. Außerdem habe ich die Größe in der Bio angegeben, weil sie für viele Frauen einfach sehr wichtig ist.

Fazit: Wie lief das Experiment?

Mit den Tipps des Experten habe ich deutlich mehr Matches bekommen als mit den Don’ts, etwa das Doppelte. Ich habe mit dem Profil, das die Tipps berücksichtigt, 22 Matches und noch vier offene Likes gehabt. Mit dem anderen hatte ich zwölf Matches und keine offenen Likes. Fünf dieser Matches hatte ich auf beiden Profilen. Das zeigt, dass es Frauen gibt, denen der Mensch generell gefällt und die nicht auf gute oder schlechte Bilder achten. Trotzdem zeigt mir das Experiment, dass ein Profil mit guten Fotos beim Onlinedating durchaus hilft und die Bilder einen großen Unterschied machen – obwohl derselbe Mensch zu sehen ist.

Von Tom Haferkorn


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Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

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