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„Boys Club“: Podcast zeigt Probleme bei Axel Springer

„Boys Club“: Podcast zeigt Probleme bei Axel Springer
Foto: Monika Skolimowska/dpa

Die Verlagsgruppe Axel Springer steht immer wieder in der Kritik. Der Podcast „Boys Club: Macht & Missbrauch bei Axel Springer“ blickt nach einer längeren Recherche hinter die Kulissen und berichtet über das System sowie tiefgreifende Probleme des Verlags. Das gelingt den Hosts, ohne reißerisch zu sein, meint MADS-Autorin Jennifer.


Als die „ZEIT“ am 12. April verschiedene private Chatnachrichten des Axel-Springer-Verlagsvorstands Matthias Döpfner veröffentlichte, war es einer dieser Tage, an denen es schien, als würde das Internet brennen. Menschen, die Springer und dessen Aushängeschild „BILD“ kritisch gegenüberstehen, sahen sich abermals bestätigt in ihrer Ablehnung und der Kritik am Konzern. Bei Springer-Fans und -Unterstützern stärkte der Artikel vermutlich die Wir-gegen-die-Anderen-Mentalität. Und an der wird man festhalten müssen, denn neben dem „ZEIT“-Artikel thematisiert auch das neue Buch von Autor Benjamin von Stuckrad-Barre („Noch wach?“, erschienen am 19. April) Missstände bei einem Medienhaus – zwar fiktionalisiert, doch mit deutlichem Bezug zu Springer. Obendrauf ist der Podcast „Boys Club: Macht & Missbrauch bei Axel Springer“ erschienen.

Foto: Axel Springer SE

Einblick in Verlagssystem

Seit dieser Woche sind die ersten beiden Folgen des Achtteilers auf Spotify streambar. Der erste Eindruck überzeugt. Seit mehr als 50 Jahren, seit Günter Wallraff und Heinrich Böll, stehen „BILD“ und Springer in der Kritik, doch die Systematik und Soziologie des Verlags und seiner prominenten Blätter blieben dabei weitgehend im Dunkeln. Das macht den Podcast „Boys Club“ so wertvoll. Bereits in der ersten Folge wird das System unter Matthias Döpfner skizziert, in der Folge darauf betrachtet der Podcast einzelne Aspekte näher.

„BILD“-Probleme als Auslöser

Journalistin Pia Stendera führt als Host gekonnt durch den Podcast und die Wirren des Axel-Springer-Verlags. Sie und ihre Co-Autorin Lena von Holm hatten sich nach der Affäre rund um den ehemaligen „BILD“-Chef Julian Reichelt vor rund eineinhalb Jahren auf die Recherche begeben, um nun dem Machtmissbrauch im Konzern ganzheitlich auf den Grund zu gehen.

„Boys Club“: Gleiches Ziel, andere Methoden

„Boys Club“ ist informativ und durchdringend. Dennoch, dies fällt bereits in der ersten Folge auf, als über die Beziehungen Julian Reichelts zu verschiedenen Mitarbeiterinnen berichtet wird, grenzt man sich deutlich von den Methoden des Springer-Konzerns ab. Jederzeit berichtet „Boys Club“ sensibel, schützt Privatsphären – auch die von Julian Reichelt – und Identitäten. Denn in der zweiten Folge stehen die Themen Druck und Karriere innerhalb Springers im Fokus, beispielhaft berichten Springeraussteiger anonymisiert von ihren Erfahrungen. Auch wenn Details hier zum Schutz der verschiedenen Personen oft ausgelassen werden, entsteht beim Hörenden ein konkretes Bild von Macht und Missbrauch bei Axel Springer.

Jeden Montag erscheint eine neue Folge auf Spotify.

Von Jennifer Kramer


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