Frei von Hard-Rock-Klischees: „A New Sensation“ von Satan Takes A Holiday
Es ist bereits das fünfte Album der schwedischen Band von Satan Takes A Holiday. Hardrock können die drei – und auf „A New Sensation“ auch, über den Tellerrand zu blicken.
Wie kaum ein anderes Gitarrenmusik-Genre ist Hardrock mit einer dicken Schicht Klischees überzogen: mittelalte Männer, deren Bierbäuche ungünstig von T-Shirts mit Wolfsmotiven umschmeichelt werden – so stellt man sich den gemeinen Fan vor. Hardrock ist selten vielseitig und abwechslungsreich, dafür meist eingängig und oft kopiert. Wer sich als jüngerer Mensch aufmacht, um eine Hardrock-Band zu gründen, braucht eine gute Idee – so wie Satan Takes A Holiday.
Die Band war nicht nur bei der Wahl ihres Bandnamens kreativ. Auf ihrem fünften Album „A New Sensation“ scheint zum einen ihre Stärke durch, sich bestens im Werkzeugkoffer der Rockmusik auszukennen. Trotzdem haben sie den Mut, über den Tellerrand zu blicken. Leicht schräge Arrangements treffen auf wuchtig produzierte Gitarrenriffs, während Fred Burmans nasal-hohe Stimme auch poppige Gesangsmelodien außergewöhnlich klingen lassen. Mit ihrem Spagat aus Alt und Neu schaffen Satan Takes A Holiday, dass Hardrock etwas weniger nach schalem Bier riecht.
Von Manuel Behrens
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