Seite auswählen

Werbung

Podcast „Sounds Like A Cult“: Wo steckt Sektendenken in unserem Alltag?

Podcast „Sounds Like A Cult“: Wo steckt Sektendenken in unserem Alltag?
Foto: Unsplash/ Dillon Shook

Sekten kommen den meisten Menschen wie etwas vor, das sehr weit entfernt von ihrem Leben stattfindet. Dabei stecken kultartige Denkstrukturen auch in unserem Alltag. Das schaut sich der Podcast „Sounds Like A Cult“ ganz genau an.


Sekten und Kulte sind für die meisten Menschen Inhalt von Unterhaltungsprogramm, Fun Facts oder schlechten Träumen – zeitgleich sind sie fast omnipräsent in popkulturellen Kontexten. Tom Cruise ist bei Scientology, Florence Pugh zeigt die Anziehungskraft von Sekten in „Midsommar“, das Sektennarrativ ist schon längst als Witz auf Tiktok angekommen. Podcasterin Amanda Montell beschäftigt sich mit diesem Phänomen auf eindrückliche Weise: In ihrem Podcast „Sounds Like A Cult“ untersucht sie, in welchen Gesellschaftsbereichen sektenähnliche Denkstrukturen angewandt werden.

„Sounds Like A Cult“ – aber ist es auch einer?

Unter ihre Analyse fällt simpel gesagt alles: Was auch immer in der Gesellschaft passiert, wird in dem Podcast auf einer Skala zwischen kaum und sehr sektenartig bewertet. Das öffnet völlig neue Perspektive auf gut bekannte Dinge. Es geht um Podcasts selbst, das Sportunternehmen Soulcycle, K-Pop, Taylor Swift, und so weiter und so fort. Das zeigt: Die meisten Menschen waren noch nie Teil einer Sekte, doch kaum jemand ist unberührt von den Narrativen und Strukturen, die sowohl in einem Kult als auch in anderen gesellschaftlichen und sozialen Bereichen genutzt werden.

Das bringt die Hörer und Hörerinnen dazu, sich selbst und die eigenen (parasozialen) Beziehungen zu hinterfragen – welche Promis himmelt man schon zu sehr an? Welchen Narrativen verschreibt man sich zu schnell?

Einstiges Duo

Wem der Podcast nicht reicht, der kann auch Montells Buch lesen: „Cultish – The Language of Fanaticism“ widmet sich ebenfalls dem Thema Sekten, mit besonderem Fokus auf deren Sprachgebrauch. Die Autorin und Linguistin hat bereits mehrere erfolgreiche Bücher geschrieben, und lebt seit ihrem Linguistik-Abschluss von der NYU in Los Angeles. Ursprünglich war auch Isa Medina mit dabei, jetzt führt Montell den Podcast alleine weiter. Meist erscheinen die Folgen einmal pro Woche und sind je rund eine Stunde lang.

Von Marie Bruschek


Lies auch:


Über den Autor/die Autorin:

Marie Bruschek

Marie (20) studiert Weltliteratur. Wenn sie nicht gerade schlechte Wortwitze macht oder sich zum zehnten Mal Mamma Mia anguckt, schreibt sie für MADS über alles, was sie gerade interessiert.

Poste einen Kommentar:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert