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Kommentar zur „Harry Potter“-Serie: Reboots haben ausgedient

Kommentar zur „Harry Potter“-Serie: Reboots haben ausgedient
Foto: Warner/dpa

Harry Potter“ soll ein Reboot bekommen – so wie zuvor schon andere Serien und Filme, Stichwort Gossip Girloder „How I Met Your Father“. MADS-Autorin Marie meint: Es reicht langsam mit den aufgewärmten Geschichten.


„Harry Potter“, Kindheitsklassiker mehrerer Generationen, soll ein Reboot bekommen. Warner Bros will die Bücher Medienberichten zufolge als Serie neu verfilmen, pro Buch eine Staffel. Das berichtet die Nachrichtenseite „Bloomberg“.

Eine offizielle Ankündigung fehlt noch, der Deal sei allerdings in den letzten Schritten, heißt es. Das Vorhaben passt in den aktuellen Trend der Biopics, Reboots und Remakes. Auch Disneys Realverfilmungen sorgen regelmäßig für Kontroversen – wie bei der Besetzung von Halle Bailey als Arielle oder der neu angekündigten „Vaiana“-Verfilmung.

Reboots: Oft viel zu früh

Letztere stößt nicht gerade auf Begeisterung – der Originalfilm erschien gerade mal 2016. Die übereinstimmenden Reaktionen: Es ist viel zu früh für ein Live-Action-Remake. Das Problem beim „Harry Potter“-Reboot ist ähnlich. Der Originalcast ist zum Großteil noch selbst schauspielerisch aktiv und präsent, sodass die Neubesetzung der Rollen zweifellos zu Vergleichen und Unzufriedenheit führen wird.

Zudem sind die Filme, auch wenn sie nicht perfekt sind, für die meisten Fans mit nostalgischen Erinnerungen verbunden. Warum also nicht lieber Sequels oder weitere Prequels produzieren? So gibt es zum Beispiel eine erfolgreiche Fanfiction über die Schulzeit von Lily und James Potter, die sich problemlos als Serie adaptieren ließe.

Ermüdete Fans und aufgewärmte Geschichten

Die ständig wieder aufgewärmten Geschichten, die durch Reboots nie von der Bildfläche verschwinden, machen müde. Statt sich neue Charaktere und Storylines zu überlegen, werden alte Erfolgskonzepte neu aufgerollt. Das Argument, man mache so Klassiker für eine neue Generation verfügbar, ist als Begründung kaum geeignet. Einerseits lassen sich bestimme kulturelle Kontexte und gesellschaftliche Trends nicht imitieren. Das „Gossip Girl“-Reboot nutzte zwar neue Charaktere, aber das Setting der Upper East Side mit privilegierten Teenagern war schon 2007 problematisch, inzwischen erst recht: Die Kombination aus elitärer Privatschule und trendigen Influencerinnen fühlt sich unzeitgemäß an, ein Zwischenschritt zwischen der alten Ästhetik und modernen Trends, der mit dem Original nicht mithalten kann.

Andererseits sind sowohl „Vaiana“ als auch „Harry Potter“ populär und jung genug, dass auch die jüngeren Generationen sie noch gut kennen. Die Fans sind sich in ihrer Ablehnung einig, fast niemand will die Serie.

Das Reboot hat ausgedient

Das Anliegen der Filmemacher ist klar: Es geht vor allem darum, mit bewährten Geschichten neues Geld zu verdienen. Das ist schade, und verletzt vor allem Fans, die an ihren Lieblingscharakteren, der künstlerischen Gestaltung und an den originalen Filmen und Serien hängen.


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Über den Autor/die Autorin:

Marie Bruschek

Marie (20) studiert Weltliteratur. Wenn sie nicht gerade schlechte Wortwitze macht oder sich zum zehnten Mal Mamma Mia anguckt, schreibt sie für MADS über alles, was sie gerade interessiert.

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