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„Heavy Metal Saved My Life“: Doku-Serie zeigt Vielfalt in der Szene

„Heavy Metal Saved My Life“: Doku-Serie zeigt Vielfalt in der Szene
Foto: ARD Mediathek

Metal ist das wohl härteste Musikgenre. Wie wichtig die Musik für ihre Fans sein kann und dass die Szene auch Raum für queere Menschen bietet, zeigt die gefühlvolle Doku-Reihe „Heavy Metal Saved My Life“ in der ARD-Mediathek.


Dass Musik eine emotionale Sache ist, muss nicht diskutiert werden. Kunst ist persönlich, und was da geschaffen wird, kann auch um sich greifen und Auswirkungen auf die Rezipierenden haben. So können Lieder Trost spenden, wenn sie auch noch so hart klingen – und genau damit beschäftigt sich eine neue Serie in der ARD-Mediathek.

Emotionale Geschichten

„Heavy Metal Saved My Life“ ist eine zweiteilige Dokumentationsserie. Diese beleuchtet persönliche Schicksale von Menschen, die sich nach schweren Zeiten wieder aufgerichtet haben. Ihr gemeinsamer Nenner ist die Musik, um genau zu sein: Metal.

Die erste Folge beleuchtet die positiven Auswirkungen von Musik auf Fans im Allgemeinen. Der Protagonist ist Andy. Seine Vergangenheit ist geprägt vonDrogen und Kriminalität. Die zweite Folge fokussiert sich auf das Thema Queerness. Um zu zeigen, dass nicht nur Heterosexualität Raum in der harten Musik findet, begleitet der Film den jungen Transmann Rick aus Neapel. Sein größter Traum ist es, seine Lieblingsband Judas Priest und damit den „Metal God“ Rob Halford beim Wacken Open Air zu sehen. Der Musiker mit der unverkennbaren Stimme ist spätestens seit seinem Outing in den Neunzigerjahren eine Ikone.

„Heavy Metal Saved My Life“ bietet intime Künstler-Interviews

Schön an der Doku ist, dass trotz dem Fokus auf den Fans Musikschaffende selbst zu Wort kommen. Im ersten Teil ist mit Iron Maiden-Sänger Bruce Dickinson einer der berühmtesten Künstler im Genre dabei, zusätzlich Mastodon-Schlagzeuger Brann Dailor. Im zweiten Teil sprechen der Keyboarder Roddy Bottum von Faith No More, der sich als erster großer Musiker der Szene outete, sowie Kristian Espedal, der unter dem Künstlernamen „Gaahl“ eines der bekanntesten Gesichter im Black Metal ist. Beide berichten sie von ihren Erfahrungen als schwule Männer in der Metal-Szene. Allesamt also keine Unbekannten im Genre. Die Produzierenden der Doku-Reihe verrieten im Podcast des Musikmagazins Metal Hammer, dass die Künstler sofort dabei waren, als sie von dieser Form der Repräsentation hörten.

Schicksale bleiben unkommentiert

Mehr als die intimen Interviews und Musik braucht „Heavy Metal Saved My Life“ nicht, um zu funktionieren. Es gibt keine Kommentare zwischen den Szenen, die das Geschehen einordnen. Die Aussagen der Fans und Musiker sowie die Bilder in einen Kontext zu setzen, bleibt Zuschauerinnen und Zuschauern selbst überlassen. Im Vordergrund stehen die Menschen – fest steht am Ende allerdings, wie wichtig Kunst sein kann.

Beide Folgen sind 45 Minuten lang und in der ARD-Mediathek zu sehen. Sie sind auf Deutsch und Englisch verfügbar. Der Anfang beider Folgen ist außerdem bei Youtube hochgeladen.


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Über den Autor/die Autorin:

Annika Eichstädt

Annika (24) macht ihren Master in Neuerer Deutscher Literaturwissenschaft. Das ist zwar brotlose Kunst, aber sie liest oder schreibt nun einmal den ganzen Tag. Bei MADS rezensiert sie am liebsten Musik oder Serien.

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