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Nik Nocturnal Awards: Streamer vergibt Musikpreise für Metal

Nik Nocturnal Awards: Streamer vergibt Musikpreise für Metal
Foto: niknocturnal.tv

Fans härterer Musikgenres kommen bei großen Preisverleihungen selten auf ihre Kosten. Der Youtuber und Streamer Nik Nocturnal hat deshalb seine eigene Award-Show mit Fokus auf Metal ins Leben gerufen.


Grammy Awards, American Music Awards, BRIT Awards, Billboard Music Awards – es gibt viele wichtige Preise, die Musikschaffende gewinnen können. Obwohl die Kategorien der jeweiligen Verleihungen ebenso zahlreich sind, gehen einige Genres dennoch unter. So werden bei den Grammys, dem prestigeträchtigsten Preis der Musikbranche, im Bereich Rockmusik nur vier Auszeichnungen vergeben, einer davon für die „Best Metal Performance“. Zum Vergleich: Bei der Verleihung 2022 gab es insgesamt 86 Kategorien.

Natürlich sind nicht alle Kategorien auf ein Genre beschränkt. Doch auch die allgemeinen Preise, zum Beispiel für Produktion oder Komposition, gehen eher nicht an Musikerinnen und Musiker härterer Genres. Studien zufolge sind die Metal-Fans allerdings zahlreich: 2018 gaben Internetnutzende weltweit zu 19 Prozent an, das Genre am liebsten zu hören. Eine weitere Zählung innerhalb der USA kam auf knapp 17 Prozent. Kein Wunder also, dass sich Metal-Fans in großen Preisverleihungen nicht repräsentiert fühlen.

Musik-Award-Show bei Twitch

Um das zu ändern, hat der Youtuber und Streamer Nik Nocturnal, bürgerlich Nik Popovic, eine eigene Award-Show ins Leben gerufen. Der 26-jährige Kanadier ist mit 685.000 Abonnierenden auf Youtube und 100.000 Followern bei Twitch einer der größten Content Creator der Metal-Szene. Seine Inhalte bestehen aus Reaction-Videos sowie Gitarrencovern. Außerdem hat er Kontakte in der Szene und damit immer wieder große Metal-Musiker für Gespräche zu Gast. Seine Nik Nocturnal Awards fanden Ende Oktober auf seinem Twitch-Kanal statt. Danach konnten sich nur zahlende Abonnierende das Video erneut ansehen. Jetzt hat Nik seine Show allerdings auch bei Youtube und damit für alle hochgeladen.

Online-Voting bestimmt Sieger

Die Nik Nocturnal Awards wurden in 15 Kategorien vergeben. Über die Siegerinnen und Sieger konnte jeder und jede online abstimmen. Nik selbst machte auf seinem Kanal im Vorfeld Werbung und auch zahlreiche nominierte Künstlerinnen und Künstler teilten Voting-Aufrufe. Insgesamt mehr als 42.000 Stimmen gingen ein. Im Rahmen des digitalen Musikpreises präsentierte Nik die jeweils fünf Auswahlmöglichkeiten mit den meisten Stimmen. Gewinnerinnen und Gewinner stellte er kurz mit Einspielungen vor. Außerdem schaltete er die Musikerinnen und Musiker selbst entweder im Stream zu oder blendete aufgezeichnete Clips ein.

Nik Nocturnal Awards: Nicht nur Standardkategorien

Neben den üblichen Kategorien wie Bestes Album („Pain Remains“ von Lorna Shore) oder Bester Song („Pain Remains I: Dancing Like Flames“ von Lorna Shore) ehrten die Nik Nocturnal Awards ausgefallene Arbeiten. So wurde der Trivium-Frontmann Matt Heafy als „Best Metalhead to Follow“ sowie als „Heavy Streamer of the Year“ geehrt. Der Sänger und Gitarrist hat ebenfalls einen aktiven Twitch-Account, auf dem er seine Warm-ups sowie Videospiele streamt. Außerdem gab es Preise für den besten Breakdown, den gefühlvollsten Song und den Refrain mit dem größten Ohrwurmfaktor. Die meisten Siege konnte die US-amerikanische Deathcore-Band Lorna Shore einheimsen: Insgesamt fünf Preise gingen an die Gruppe. Und auch Deutsche finden sich unter den Gewinnenden: Die Trancecore-Band Electric Callboy erhielt den Preis für das beste Musikvideo zum Song „Hurrikan“, Nuclear Blast wurde als bestes Musiklabel ausgezeichnet.

Internationale Künstlerinnen und Künstler teilten Niks Show. Das brachte dem vernachlässigten Metal-Genre mehr Aufmerksamkeit ein. Dass es künftig mehr Raum bei großen Preisverleihungen bekommt, ist jedoch unwahrscheinlich. Allerdings plant Nik, seine Awards im nächsten Jahr wieder zu vergeben, um die Szene zu repräsentieren und zu ehren.


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Über den Autor/die Autorin:

Annika Eichstädt

Annika (24) macht ihren Master in Neuerer Deutscher Literaturwissenschaft. Das ist zwar brotlose Kunst, aber sie liest oder schreibt nun einmal den ganzen Tag. Bei MADS rezensiert sie am liebsten Musik oder Serien.

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