„Fame“: Deutschrapper Apache 207 veröffentlicht neuen Song
Rund sechs Monate nach seiner letzten Single und dem Release seines Debütalbums hat die Deutschrap-Sensation Apache 207 einen neuen Song veröffentlicht. Innerhalb weniger Stunden hat „FAME“ schon eine knappe Million Klicks auf Youtube.
Musikalisch ist der neue Song nicht Apaches stärkstes Werk: Trotz typischen Synthesizer-Klängen geht die Melodie nicht so einfach ins Ohr wie „Roller“ oder „Kein Problem“. Der Beginn des Songs, die an ein Kinderlied angelehnte Bridge und der Refrain unterscheiden sich stark voneinander. Jeder Teil für sich ist eingängig, um das Puzzle zusammenzufügen, muss man sich „FAME“ trotzdem mehr als einmal anhören.
„Fame“: Früher Rückblick auf steile Karriere
Inhaltlich zeichnet der Rapper jedoch einen interessanten Rückblick auf sein Leben und seine Karriere und offenbart einen kritischen Blick auf das Berühmtsein, der den vorherigen Liedern und dem ersten Album „Platte“ gerecht wird. Von „Nach 22 Jahren hab‘ ich verstanden: Mein Vater wollt‘ nicht nur kurz Kippen holen“ bis „Mama, schau her, dein Sohn hat es endlich geschafft, du wurdest eine Millionärin über Nacht“ hat es bei dem Rapper aus Ludwigshafen nicht einmal zwei Jahre gedauert. Dabei bleibt er sich treu, erfundene Protzgeschichten gibt es nicht: „Ich tipp‘ nur das ins iPhone ein, was ich erleb‘“. Denn obwohl seine Konzerte sich innerhalb kürzester Zeit ausverkaufen, weiß Apache: „Die Rapszene ist nur ein Affenzirkus.“ Dass man sein altes Leben und seine Freunde in all der Aufmerksamkeit nicht vergessen darf, betonte er bereits in älteren Songs wie „Famous“ oder in der bereits zum Meme gewordenen Zeile aus „Roller“: „Apache bleibt gleich“.
Unterstützt wird „FAME“ durch ein starkes Musikvideo: Apache 207 bewegt sich in einem spärlich ausgeleuchteten Gang und blickt rechts und links von sich immer wieder in unterschiedliche Räume. Darin zu sehen sind Anspielungen auf alte Videos: Das pinke Telefon aus „Brot nach Hause“, die goldenen Rollschuhe aus „Kein Problem“, eine ältere Version des Musikers aus „200 km/h“. So unterstreicht das Video visuell den textlichen Rückblick und verdeutlicht dem Zuschauer, wie viele Hits der junge Rapper in weniger als zwei Jahren bereits veröffentlicht hat.
Einzigartiger Künstler in großer Rap-Szene
Auch wenn die Pseudonym-Zahlen-Kombination in den Namen vieler Deutschrapper keine Seltenheit ist, hebt sich der 22-Jährige von seinen Genrekollegen ab. Früh einen Karriererückblick-Song zu droppen, das tun viele. Nicht einmal zwei Jahre nach dem ersten Song schon auf zwei Nummer-1-Songs („Roller“ ist seit August 2019 nicht aus den Charts verschwunden!) und ein Nummer-4-Album zurückblicken zu können, rechtfertigt das Lied jedoch. Apaches Karriere ist kurz, aber beachtlich, und „FAME“ kommt genau zur richtigen Zeit. Die Selbstreflexion, die der Musiker immer wieder aufs Neue beweist, ist genauso erfrischend wie der besondere 80iger-Jahre-Klang.
kann man sich nicht ausdenken pic.twitter.com/puI29r6bae
— didi ⛈ (@chokemeat6am) May 3, 2020
Apache 207:Neues Album in Aussicht?
Am Ende des Videos offenbart der Musiker seinen Fans außerdem ein kommendes Highlight: Während Apache 207 in heller Kleidung in einem an den Himmel erinnernden Setting steht, schwenkt die Kamera auf den Schriftzug „Treppenhaus, 31.07.20“. Das zweite Album des Rappers scheint also in Arbeit …
Von Annika Eichstädt
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