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Clickbaiting: So kann man unseriöse Inhalte entlarven

Clickbaiting: So kann man unseriöse Inhalte entlarven
Foto: Unsplash/Vanja Matijevic

Sogenanntes Clickbaiting ist aus Online-Medien aktuell kaum wegzudenken. Immer wieder werden Artikel veröffentlicht, die mit reißerischen Überschriften ködern. Das Problem: Inhaltlich steckt oft nichts dahinter.


Dass Clickbaiting betrieben wird, um hohe Aufrufe zu generieren, ist den meisten Menschen längst bekannt. Dennoch funktioniert es. Provokante Überschriften oder Bilder definieren Clickbaiting und machen neugierig. Sie wecken in den Leserinnen und Lesern das Gefühl, eine Wissenslücke zu haben, die nur dieser eine Artikel schließen kann.

Große Titel, nichts dahinter

Durch Clickbaits, auf Deutsch „Klickköder“, sollen Menschen dazu angeregt werden, Websites aufzurufen und die Inhalte idealerweise in den sozialen Medien weiterzuverbreiten. Die oft reißerischen Überschriften, die auf vermeintlich sensationelle Themen hinweisen, leiten die Leserinnen und Leser jedoch oft zu Artikeln weiter, die die angekündigten Versprechen nicht einhalten. Hinter Clickbaiting steht oft die Absicht, Werbeeinnahmen zu generieren, in dem so viele Besucherinnen und Besucher wie möglich auf die Website gelockt werden. Manchmal gehen Clickbait-Überschriften auch so weit, dass sie zu Fake-News werden. Dann werden Informationen nicht mehr nur möglichst drastisch dargestellt, sondern der Titel verkündet eine falsche Nachricht, die zum Klicken anregen soll.

Medienkompetenz gefragt: Vor allem Jugendliche informieren sich im Internet

Das kann dazu führen, dass Dinge geglaubt werden, die nicht wahr sind. Gerade die jüngere Generation ist hier gefährdet, da sie sich überwiegend online informiert. Laut einer Onlinestudie von ARD und ZDF zur Internetnutzung haben Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren im Jahr 2023 täglich im Schnitt 95 Minuten lang „mediale Online-Inhalte“ genutzt. Das bedeutet, dass Jugendliche durchschnittlich 95 Minuten pro Tag mit dem Konsum von Videos, Audio- oder Textbeiträgen verbracht haben. Bei den Erwachsenen zwischen 30 und 49 liegt dieser Wert bei 81 Minuten, bei 50 bis 69-jährigen bei 54. Um bereits Kinder im Umgang mit Clickbaiting zu schulen, könnten Workshops oder sogar ein eigens konzipiertes Schulfach sinnvoll sein, sagt Michael Graßl, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Journalistik an der katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, im Interview mit dem MDR.

Foto: Unsplash

So kann man sich vor Clickbaiting schützen

Wie Michael Graßl im MDR-Interview erklärt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, Clickbaiting zu entlarven. Zum einen sollten die Rechtschreibung und Grammatik überprüft werden. Fehler könnten auf Clickbaiting hinweisen. Außerdem gelte es, die Sprache zu überprüfen: Ist die Sprache neutral und nicht emotional aufgeladen, weise das auf eine seriöse Quelle hin. Darüber hinaus könne es auch hilfreich sein, den Inhalt der Überschrift zu überprüfen: Würden dort nur Versprechen gemacht, ohne eine Nachricht zu übermitteln, könne es sich um Clickbaiting handeln. Um nicht auf Falschinformationen hereinzufallen, sollte man auch prüfen, ob andere Quellen über dieses Thema berichtet haben, sagt er Experte.

Von Wilma Torrano Asensio


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