Ballermann-Hit „Layla“: Ein Verbot löst das eigentliche Problem nicht
Auf Würzburger und Düsseldorfer Volksfesten darf der Ballermann-Hit „Layla“ von DJ Robin & Schürze wegen seines sexistischen Textes nicht gespielt werden. Dieses Verbot löste eine hitzige Diskussion in den sozialen Medien aus. Doch das eigentliche Problem liegt woanders, kommentiert MADS-Autorin Laura.
„Ich hab‘ ’nen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler (…) Die schöne Layla, die geile Layla. Das Luder Layla, unsre Layla (…)“, singen DJ Robin & Schürze in ihrem Schlagerhit „Layla“. So weit, so sexistisch. Jetzt haben die Organisatoren von Würzburger und Düsseldorfer Volksfesten entschieden, dass der Ballermann-Song aufgrund seines Textes nicht gespielt werden soll. Dieses Verbot löste eine hitzige Diskussion in den sozialen Medien aus, bei der sich unter anderem Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) und Rapper Gzuz gegen das Verbot aussprachen. „Wenn der Song nicht beliebt wär‘, wär‘ er doch nicht auf 1. Die Leute wollen das doch hören“, meint das Mitglied der Band 187 Straßenbande.
„Layla“: Platz eins der Charts
Und genau da liegt das eigentliche Problem, was auch ein Verbot nicht löst: Viele Menschen feiern dieses Lied trotz – oder auch wegen – seines sexistischen Textes. Der Ballermann-Hit hält sich seit drei Wochen auf Platz eins der deutschen Charts. Schlagersänger Ikke Hüftgold, Labelchef von DJ Robin & Schürze, hat auf Instagram sogar eine Petition unter dem Hashtag „freelayla“ gestartet, bei der bereits mehr als 21.000 Leute innerhalb von 18 Stunden unterschrieben haben. Und so zeigt sich, dass ein Verbot nichts bringt. Die Menschen wollen das Lied weiter hören – ungeachtet des Textes.
Sexismus in Liedern ist keine Neuheit
Sexistische, homophobe oder allgemein diskriminierende Liedtexte im Schlager sind aber auch keine Neuheit. Hits wie „Dicke Titten, Kartoffelsalat“ von Ikke Hüftgold und „10 nackte Friseusen“ von Micki Krause sind nicht weniger sexistisch als „Layla“ und bis heute beliebt.
Natürlich gibt es im Schlager auch einige Lieder ohne sexistische Texte, ebenso wie im Deutschrap oder anderen Genres. Viele Künstler bedienen sich in ihren Lyrics aber bis heute gern an Geschlechterklischees. Die Sänger von „Layla“ streiten den Sexismus-Vorwurf ab, da im Musikvideo ein Mann die Rolle der Puffmama Layla spielt. Doch macht es das besser? Nicht wirklich, der Text bleibt ja.
Viel mehr Lieder müssten verboten werden
Grundsätzlich hat das Verbot von „Layla“ auf zwei Volksfesten eine Debatte entfacht, die wichtig zu führen ist: Wieso hat Diskriminierung ein solches Hitpotenzial? Allerdings müssten noch ganz andere Lieder auf den Festen verboten werden. Beispielsweise waren laut einer Erhebung des Magazins „Spiegel“ im Jahr 2019 18 Prozent der Deutschrapsongs sexistisch. Und auch etliche englische Lieder sind mehr als grenzwertig und werden trotzdem noch fleißig gespielt.
Die aktuelle Diskussion zeigt leider vor allem, dass viele Menschen kein Interesse daran haben, diskriminierende Texte aus ihrem Leben zu streichen. Daran wird auch ein Verbot nichts ändern. Denn es löst das eigentliche Problem nicht. So lange Menschen diskriminierende Lieder hören, so lange werden einige Künstler diese auch produzieren.
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Vielleicht merken die Anhänger der Woken Cancel Culture mal, dass sie in der Minderheit sind und sich niemand um die kümmert. Daran ändert sich auch nichts, nur weil sich die Öffentlich-Rechtlichen in der Hand genau jener befinden und den Leuten so suggeriert werden soll, WokeCulture wäre die Mehrheit.
Niemand interessiert sich für euch, außer ihr selbst