Arrogant und schlagfertig: Rapperin LIZ bringt Debüt „Mona Liza“ raus
Laut, aggressiv und direkt: Die Frankfurterin LIZ hat ihr Debütalbum „Mona Liza“ veröffentlicht. Darin rappt die 23-Jährige über ihre Familie, ihre Heimatstadt und die dortige Drogenszene. Sie verkörpert dabei eine Haltung, die man sonst nur von ihren männlichen Kollegen kennt.
Harter, aggressiver Rap muss nicht von Männern gemacht sein. Das macht LIZ mit ihrem Debütalbum „Mona Liza“ klar. Die 15 Songs erinnern stark an den Straßenrap von Bushido oder Haftbefehl aus den 2010er-Jahren. Die 23-Jährige rappt über ihre Heimatstadt Frankfurt und die Untergrundszene – schlagfertig, ungeschönt und authentisch. Schon im Opener „Intro“ betont LIZ mit zahlreichen Beleidigungen, dass von emanzipatorischer Bemühung nicht viel hält. Stattdessen rappt sie: „Gleichberechtigung, dann komm, und box dich mit mir.“
Die Rapperin will klarstellen, dass sie das Leben in Frankfurt, das Drogenticken und die Gewalt auf der Straße gut kennt. Passend dazu hat sie Features aufgenommen mit dem Frankfurter Rap-Duo Celo & Abdi und mit Rapperin Schwesta Ewa, die unter anderem in Frankfurt ein Bordell betrieb.
LIZ zeigt auch emotionale Seite
Trotz ihres arroganten Auftretens zeigt LIZ auch eine weichere Seite – problemlos in harten Rapzeilen verpackt. Sie spricht zu ersten Mal über ihre schwere Kindheit und widmet ihrem kriminellen Vater („Apfel“) und ihrer blinden Mutter („Mama“) jeweils einen emotionalen Song. In „Mama“ rappt sie: „Und zu mir sagte: ‚Ich hab nicht vergessen, wie du aussiehst. Aber würd ich mir was wünschen, wär es eine Minute Augenlicht. Damit ich weiß, wie meine Tochter heute aussieht.‘ Wisst ihr, da ist ein Teil in mir gestorben.“
„Mona Liza“ ist ein beeindruckendes Debüt. LIZ wirkt nahbar und thematisiert Dinge, die sie bewegen – egal, ob diese zu ihrem Image passen oder nicht. Die Frankfurterin zeigt, dass harter, arroganter Deutschrap und emotionale Geschichten harmonieren.
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