Drogen, Sex, Prostitution und der Hass auf die Polizei: Normalerweise spielt die Rapperin Schwesta Ewa in ihren Texten mit diesen Themen. Auf ihrem neuen Album „Aaliyah“ zeigt sich die 35-Jährige glaubwürdig auch von einer anderen Seite.
Songs über Drogen, Sex und sexy Outfits kennt man von der Rapperin Schwesta Ewa. Ihre zwei bisherigen Platten „Aywa“ (2018) und „Kurwa“ (2016, polnisch für „Hure“) waren voll davon.
Auf ihrem neuen und dritten Album „Aaliyah“, benannt nach ihrer im Januar 2019 geborenen Tochter, zeigt die ehemalige Prostituierte ihre weiche Seite und rappt auf rhythmischen Beats über ihre aktuelle Situation. „Ich wurd‘ ein anderer Mensch seit der Trennung der Nabelschnur. Mama ist nicht perfekt, Mama hat so viele Fehler“, singt die 35-jährige Ewa im Song „Mama Iz Da“. Babygeschrei und Herzklopfen zu Beginn ihrer Lieder: Ganz andere Töne von der sonst so harten Gangsterrapperin, die mit bürgerlichem Namen Ewa Malanda heißt.
Der Zuhörer kauft der gebürtigen Polin die Muttergefühle und die emotionalen Zeilen auf ihrem Album ab. Auch auf Instagram zeigt sich die Mutter, vor ihrem Haftantritt seit Mitte Januar, viel mit ihrer einjährigen Tochter.
Aber trotzdem bleibt Schwesta Ewa, die zweieinhalb Jahre wegen Steuerhinterziehung und 35-facher Körperverletzung im Gefängnis sitzt, ihrem Image treu. Und so sind unter den 16 Titeln auch Songs wie „Poledance“ oder „Undercover Kommissar“. „Rotes Halogenlicht, Schampus auf dem Stehtisch. Goldener Käfig, pflegeleichte Mädels. Ja, das ist mein Fetisch. Freier wollen handeln, aber geht nicht, die Preise stehen fest“, heißt es in „Poledance“. Solche Zeilen machen die weichen Töne schnell wieder vergessen. Denn die mütterlichen, emotionalen Worte der Sängerin sind mit drei Songs in der Minderheit – der Rest ihrer Lieder handelt weiterhin von Drogen, Sex, Prostitution und der Hass auf die Polizei. Ganz anderes scheint sie dann doch nicht zu können.