Ändert Whatsapp heimlich Gruppeneinstellungen? So erkennt man Kettenbriefe
In einem Whatsapp-Kettenbrief behauptet jemand, die Betreiberfirma des Messengers hätte über Nacht die Einstellungen seiner Nutzer geändert. Verbraucherschützer widersprechen dem – obwohl die Nachricht einen wahren Kern hat.
Zurzeit macht ein Kettenbrief unter Whatsapp-Nutzern die Runde. Darin heißt es, Facebook hätte unbemerkt die Datenschutzeinstellungen der Nutzer geändert, sodass nun jeder von jedem in eine Gruppe hinzugefügt werden könne. Der Verfasser befürchtet nun, auf diesem Wege könnten unerwünschte Nachrichten oder Cyber-Angriffe verbreitet werden.
Falschmeldung mit wahrem Kern
Der Verbraucherzentrale Bundesverband widerspricht der Behauptung, die Einstellungen der Nutzer wäre ohne deren Kenntnis mutwillig geändert worden. Vielmehr sei es die Standard-Einstellung, dass Personen unbeschränkt zu Gruppen hinzugefügt werden können. Eine Änderung lohne sich trotzdem: Stellt man die App so ein, dass nur Kontakte Gruppenbeitritte herbeiführen können, schütze man sich tatsächlich vor ungewollten Gruppenmitgliedschaften.
Die Einstellungen zu Gruppeneinladungen findest du unter dem Pfad: Einstellungen/ Account/ Datenschutz/ Gruppen
So erkennst du Kettenbriefe
Kettenbriefe sind nicht immer leicht zu erkennen. Folgende Hinweise können aber dabei helfen, sie zu enttarnen:
- Kettenbriefe sind „häufig weitergeleitet“: Whatsapp markiert Nachrichten, die mehrfach geteilt werden mit dem Hinweis „häufig weitergeleitet. Trägt ein Text diese Markierung, ist das ein Hinweis darauf, dass er schon einen langen Weg durchs Internet hinter sich hat.
- Kettenbriefe rufen dazu auf, auf Links zu klicken: Sollt Ihr auf einen Link klicken, ist Vorsicht geboten. Hierbei kann es sich um einen Link zu einer Phishing-Seite, die eure Daten abgreift, handeln. Oder ihr holt Euch einen Virus aufs Handy.
- Kettenbriefe sind sehr emotional und verbreiten vermeintlich „geheime“ Informationen: Eine Whatsapp-Nachricht behauptet, die unangenehme Wahrheit über etwas zu kennen, die sonst keiner sagen möchte? Das klingt verdächtig. Während der Pandemie haben solche Fälle Hochkonjunktur. So hieß es in einem Kettenbrief, den die Verbraucherzentralen schlicht „FFP2-Kettenbrief“ nennen, Atemmasken seien mit Betäubungsmitteln versetzt – selbstverständlich völlig ohne jeden glaubwürdigen Hinweis darauf.
Von Finn Bachmann