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„365 Days – Noch ein Tag“: Wenig Sinn, noch weniger Spannung

„365 Days – Noch ein Tag“: Wenig Sinn, noch weniger Spannung
Foto: Netflix

Der erste Teil des Erotikdramas löste 2020 noch einen Hype aus – mittlerweile hat Netflix mit „365 Days – Noch ein Tag“ schon Teil drei der Filmreihe veröffentlicht. Und der besteht vor allem aus Fremdschammomenten, meint MADS-Autorin Haley.


Das Leben der jungen Polin Laura und des gebrochenen Mafiabosses Massimo scheint sich endlich wieder beruhigt zu haben. Schließlich war viel geschehen in den umstrittenen Netflix-Filmen „365 Days“ (2020) und „365 Days – Dieser Tag“ (2022). Doch nun, im dritten Teil „365 Days – Noch ein Tag“, taucht Nacho wieder auf. Die ehemalige Affäre von Laura bringt alles durcheinander. Das Ehepaar distanziert sich immer weiter voneinander – und lässt seinen Frust auf unübliche Weise raus.

Die Handlung und ihre Macken

Der Anfang führt das Publikum etwas an der Nase herum und deckt nicht direkt das offene Ende des zweiten Films auf. Nach etwas Verwirrung ist es dann offiziell: Protagonistin Laura ist selbstverständlich nicht verstorben und hat die Schusswunde sehr gut überstanden – eventuell zu gut?

Nach zehn Minuten kommt dann auch wenig überraschend die erste Sexszene von Massimo und Laura. Erneut fehlt dem Erotikdrama dabei jede Spannung, Anziehung und auch jeglicher Sinn für Realität – Massimos Geschäftspartner sitzen nebenan und hören gespannt zu. Überhaupt besteht der gesamte Film aus einer Aneinanderreihung von Fremdschammomenten, denn von irrsinniger Liebe bis hin zu äußerst speziellen sexuellen Vorlieben ist alles dabei.

„365 Days“: Keine Entwicklung in Sicht

Zwar hat viel kritisierte Verherrlichen sexueller Gewalt seit dem zweiten Film abgenommen. Doch abgesehen davon ist keine Entwicklung von Figuren oder Plot erkennbar. Die Kritik am zweiten Teil lässt sich nur wiederholen: „365 Days“ ist mehr Musikvideo als Film, statt voranbringender Handlung gibt es nur realitätsferne Gefühlsduseleien. Doch wie soll eine Weiterentwicklung auch möglich sein – ist der neue Film doch nur vier Monate nach dem zweiten Teil veröffentlicht worden.

Wer auf eine durchdachte Geschichte gehofft hat, wird enttäuscht. Auch bleibt das Ende erneut offen und verrät keinerlei Antwort auf die Frage, die sich durch den gesamten Film zieht.

Von Haley Tschammer


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Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

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