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Wincent Weiss: „Ich möchte bei mir selbst ankommen“

Wincent Weiss: „Ich möchte bei mir selbst ankommen“
Foto: Axel Schmidt

Wincent Weiss singt einen Song im neuen Animationsfilm „Elemental“. Im Tonstudio von Disney und Pixar erzählt er MADS-Autorin Lotte von den ruckeligen Anfängen seiner Karriere, überraschenden Zukunftsplänen und seinem Schokoladenproblem.


Ein brandneues Album, Interpret für Disney Pixars neuen „Elemental“-Film und Jury-Mitglied bei „The Voice Kids“ – Wincent Weiss ist auf dem Höhepunkt seiner Musikkarriere. Der 30-Jährige ist durch Songs wie „Feuerwerk“ und „Musik sein“ so richtig bekannt geworden, mittlerweile ist der Terminkalender vollgestopft. Konzerte, Fernsehshows, Interviews – trotzdem hatte er beim Interview immer ein Lächeln auf den Lippen.

@wirsindmads

Wincent Weiss singt den Abspannsong im neuen Animationsfilm „Elemental“. Unser Interview dazu lest ihr auf mads.de. Video: Disney #wincentweiss #elemental #film #song #disney #pixar

♬ Originalton – MADS

Wincent, du bist aktuell einer der bekanntesten Popmusiker in Deutschland – wie hast du das geschafft?

Ich habe erst relativ spät gestartet, Musik zu machen. Mit 17 habe ich mir meine erste Gitarre gekauft. Erst mal habe ich noch mein Abitur gemacht und bin dann nach München gezogen, um eine Restaurantkarriere anzufangen. Wenn ich abends fertig war, bin ich ins Studio gegangen, um Songs aufzunehmen – und wurde überall abgelehnt, abgelehnt, abgelehnt. Erst fünf, sechs Jahre später – man braucht also Durchhaltevermögen – kam der erste Plattenvertrag. Ich dachte, wenn man unterschreibt, kriegt man sofort den Geldsegen. Doch es hat noch Monate gedauert, bis durch meine Musik das erste, kleine Geld kam, und ich musste mir von Freunden meine Miete zusammenleihen. Habe ich natürlich zurückgezahlt!

Foto: Axel Schmidt

Und jetzt singst du den Song des neuen Disney-Pixar-Films „Elemental“. Warst du auch schon früher ein Fan?

Was wäre meine Kindheit ohne Disney und Pixar gewesen! Ich habe tatsächlich letztens alle „Cars“-Teile zum ersten Mal geschaut – weil ich ein bisschen Autofan bin. Diesen italienischen Wagenheber, der das Öl wechselt, fand ich schon sehr zuckersüß.

Zur Person: Das ist Wincent Weiss

Wincent Weiss ist ein deutscher Popsänger und Songwriter, der vor zehn Jahren durch seine Teilnahme an „Deutschland sucht den Superstar“ bekannt wurde. Seitdem landet der 30-Jährige mit seinen Liedern und Alben regelmäßig in den deutschen Charts und ist auch im deutschen Fernsehen präsent. Weiss, der mit bürgerlichem Namen Wincent Weiß heißt, war beispielsweise jüngst als Coach in der Castingshow „The Voice Kids“ zu sehen.

Was können deine Fans von dem Lied erwarten?

Ein romantisches Ding mit ein bisschen Pepp. Es ist ein relativ entspannter Song. Ein Liebeslied, das die Emotionen zwischen den beiden Hauptcharakteren widerspiegeln soll.

Wincent Weiss: „Ich möchte bei mir selbst ankommen und sonst überall auf der Welt“

Neben der Romanze werden in „Elemental“ auch die verschiedenen Träume von Eltern und ihren Kindern thematisiert. Kannst du dich damit identifizieren?

Meine Großeltern haben 40 Jahre den gleichen Job gemacht, saßen immer auf dem gleichen Bürostuhl, haben im gleichen Haus gewohnt. Ich bin eher wie meine Mom: schon 18-, 19-mal umgezogen, wollte immer selbstständig sein, mein eigenes Ding machen. Ich finde, wenn man Ewigkeiten am gleichen Ort wohnt – sorry, Großeltern – klingt das für mich immer ein bisschen zu eintönig. Ich möchte bei mir selbst ankommen und sonst überall auf der Welt.

Hast du deshalb dein Album „Irgendwo ankommen“ geschrieben?

Ich habe in meinem letzten Album über mich geschrieben, über meine ganze Gefühlslage, wie es mir so ging. Über das Bekanntwerden und was da alles so in mir passiert ist. Ich finde, jetzt mit 30 ist es langsam Zeit, bei mir anzukommen und zu wissen, wer wirklich die wahren Freunde im Leben sind. Das habe ich mir alles beantwortet. Deutschpop Ende. Das war es mit meiner Karriere auch, es gibt nichts mehr zu erzählen. (lacht)

Und jetzt im Ernst: Wie geht es wirklich bei dir weiter?

Nächstes Jahr schaue ich mal. Ich weiß noch nicht, was ich machen will – auf jeden Fall aber weniger. Ich nehme mal ein bisschen Zeit für mich, mache ein Urlaub, bin öfter bei meiner Familie. Ich würde auch gerne mal schauspielern oder die eine oder andere Synchronrolle übernehmen wollen. Und malen! Ich habe mir Leinwände gekauft und Farbe. Ich schaue einfach mal, was so passiert.

Was nervt dich denn am meisten an deinem jetzigen Leben in der Öffentlichkeit?

Ich würde gerne Verständnis dafür haben, dass die Leute mich nicht als Menschen sehen, sondern eher als Affen im Streichelzoo, so fühle ich mich nämlich manchmal. Dass einen keiner richtig kennt, vermisst man schon ab und zu. Diese Privatsphäre, dass nicht auf einmal ein Getuschel herrscht, wenn ich über die Straße laufe, und die Leute mich anschauen. Im Supermarkt wird man manchmal von allen Seiten gefilmt. Die Anonymität vermisse ich ein bisschen in meinem jetzigen Leben.

Gibt es auch irgendwelche Vorteile der Berühmtheit?

Ich bekomme komischerweise immer Zimmerupgrades in Hotels, die ich eigentlich gar nicht brauche. Meistens bin ich da sowieso nur, um sechs Stunden zu schlafen, und auf einmal habe ich dann vier Räume und einen Whirlpool. Doch leider bin ich da nur kurz zum Pennen und haue schnell wieder ab. Und im Club wurde ich mal reingelassen – da war eine riesenlange Schlange, und meine Freunde und ich durften dann durch einen Getränkeeingang rein und dort auch schon was trinken. Das war praktisch. Nehme ich gerne wieder an.

Zum Abschluss: Was ist deine schlechteste Angewohnheit?

Ich esse viel zu viel Schokolade, dafür dass ich laktoseintolerant bin.

Interview: Lotte Tegethoff


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Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

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