Seite auswählen

Werbung

Lars Fiero über sein Debüt: „Hauptsache, meine Songs lösen etwas aus“

Lars Fiero über sein Debüt: „Hauptsache, meine Songs lösen etwas aus“
Foto: Laura Mazurek

Lars Fiero veröffentlicht am Freitag, 2. Dezember, sein gleichnamiges Debütalbum. Im MADS-Interview erzählt er, wie es entstanden ist, was seinen Pop-Klang beeinflusst hat und welche Ziele er hat.


Lars Fieros Albumcover leuchtet feuerrot. Es ist ein Debüt, und es schreit nach Aufmerksamkeit. Der Pop-Sänger selbst erzählt gern, wie es dazu kam – denn schon die Farbwahl ist kein Zufall. „Mein Künstlername geht zwei Generationen zurück, damals hieß meine Familie Fieroh“, erzählt er, der bürgerlich Lars Heermeier heißt. „Der Name kommt vom Altdeutschen Wort für „Feuerlohe“, und es gibt auch ein Familienwappen mit einem Ritter mit Flammenschild.“ Lars verknüpfte das lodernde Bild mit seiner Leidenschaft für Musik.

Lehrreicher Albumprozess

Auch abseits des passenden Familiennamens ist auf dem nach ihm benannten Album „Lars Fiero“ alles durchdacht. Lars schreibt über persönliche Erfahrungen und eigene Gefühle. Und das ständig. „In einer optimalen Welt ist der Kreativprozess ein Dauerbrenner, man schreibt eigentlich immer“, sagt er – auch ohne ein Album als konkretes Ziel. Teile und Versionen der Lieder, die nun auf „Lars Fiero“ einen Platz gefunden haben, standen also schon eine Weile. Doch erst mit der Pandemie und dem Wegfall von Live-Auftritten nahm der Traum von einem Album wirklich Form an. „So was zu machen, zu produzieren und rauszubringen, ist ein Projekt, das dich erst mal erschlägt, sobald du dich dafür entscheidet“, weiß Lars nun.

So anstrengend es auch war, er hat positive Erinnerungen an den Prozess. Strahlend berichtet er davon, wie er gemeinsam mit Szene-Profis seine Songs auseinandernahm und sich neue Blickwinkel öffneten. Bedenken, durch Zusammenarbeit mit anderen Kreativen einen Stempel aufgedrückt zu bekommen, konnte er beiseite legen. „Entgegen meiner Erwartungen bin ich danach auch nicht ein kreatives Loch gefallen. Die Arbeit war so inspirierend, dass ich danach ganz viele neue Sachen geschrieben habe“, sagt er.

Vielseitige Einflüsse

Aber was schreibt er denn nun? „Lars Fiero“ ist ein Pop-Album, keine Frage. Was dahintersteht, ist allerdings vielseitiger, als es auf den ersten Blick wirkt. „Ich höre ganz viel Musik, hatte unterschiedliche Phasen. Wenn die Machart stimmt und zur Zielgruppe passt, kann ich allem etwas abgewinnen“, sagt Lars. Er mag Rap, elektronische Musik, aber auch Metal. „Das ist komplex zu spielen, und daran hatte ich Spaß, als ich vor 18 Jahren mit Gitarre angefangen habe“, erzählt er. Sogar eine Metalcore-Band hatte er, bevor sein Geschmack in die Pop-Richtung umschlug. „Irgendwann war ich an einem Punkt, an dem ich die Gitarrenarbeit nicht vertiefen wollte und mich stattdessen auf den Gesang fokussiert habe. Beim Songwriting greife ich noch auf Verschiedenes zurück, die Wurzeln sind ja da.“ Verschiedenes – das ist dem Debütalbum anzumerken, betrachtet man die Reggae-Atmosphäre von „Stones“, Funk-Fusion-Einflüsse in „Bucket List“ und Orchestrierungen in „Museum Of My Past“.

Foto: Laura Mazurek

Emotionale Inhalte

Wichtig war ihm dennoch, dass sein Debüt wie aus einem Guss klingt. Einmal wäre da die englische Sprache, die Lars flexibler findet und in der er sich mehr wiederfindet. Als Gesamtwerk soll „Lars Fiero“ außerdem Hörerinnen und Hörer mit auf eine emotionale Reise nehmen. „Einer der Hauptgründe, warum ich eigene Musik mache, ist das Gefühl, Leuten etwas geben zu können. Mir geht es nicht darum, wie ich bewege, sondern dass ich bewege – ob sie sich also in Trauer abgeholt fühlen oder tanzen gehen wollen, ist egal“, sagt Lars. „Hauptsache, meine Songs lösen etwas aus. Im Leben geht es um den Fußabdruck, und ich finde die emotionale Ebene dahingehend sinnstiftend.“

Große Ziele

Dementsprechend verpackt er auf dem Album einiges: Der Beginn bietet ein positives Gefühl, dann kommen emotionalere Songs, und zum Schluss noch mal eine ermutigende Message. „Das spiegelt auch meine Einstellung: Pack es an, mach was draus!“ Als weiteres Highlight zählt er „So Far Away“. „Da geht es um meine Familie. Bei Auftritten habe ich da auch schon mal mit den Tränen gekämpft – den Song live zu spielen kann eine Herausforderung sein.“ Live aufzutreten ist für ihn, der als buchbarer Cover-Sänger angefangen hat, trotzdem wichtig. Auf die Frage nach einem Ziel für die Zukunft nennt er daher auch eine bestimmte Konzerterfahrung. „Ein großer Traum von mir ist ein Auftritt mit Orchester“, sagt Lars. Am liebsten in der Royal Albert Hall in London. Der Song „Museum Of My Past“ vom Debüt ist dafür schon mal ein erster Schritt.


Lies auch:


Über den Autor/die Autorin:

Annika Eichstädt

Annika (24) macht ihren Master in Neuerer Deutscher Literaturwissenschaft. Das ist zwar brotlose Kunst, aber sie liest oder schreibt nun einmal den ganzen Tag. Bei MADS rezensiert sie am liebsten Musik oder Serien.

Poste einen Kommentar:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert