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US-Wahl: Was bedeutet die Präsidentschaftswahl für Deutschland?

US-Wahl: Was bedeutet die Präsidentschaftswahl für Deutschland?
Foto: unsplash.com/visuals

US-Wahl: Am 4. November steht fest, wer der neue Präsident der USA ist. Was die Kandidaten auszeichnet und ob das Wahlergebnis uns in Deutschland beeinflusst, erklären die MADS-Autorinnen Jette und Marie.


Die US-Wahl ist fast entschieden: Der Kampf ums Weiße Haus zwischen Herausforderer Joe Biden und Amtsinhaber Donald Trump neigt sich dem Ende zu. Am 3. November wählen die Amerikaner ihren neuen Präsidenten. Für die USA, aber auch für die gesamte Weltgemeinschaft steht viel auf dem Spiel. Doch was zeichnet die beiden Kandidaten aus und wie wird das Wahlergebnis uns in Deutschland beeinflussen?

US-Wahl: Ziele der Kandidaten

Trump und Biden haben in fast allen Themenbereichen unterschiedliche Ansichten und Ziele, beispielsweise wenn es um den Klimaschutz geht. Während Trump den menschengemachten Klimawandel leugnet und 2019 aus dem Pariser Klimaabkommen ausgetreten ist, möchte Biden diesem Abkommen wieder beitreten und 1,5 Billionen Dollar investieren, um die USA bis 2050 klimaneutral zu machen.

Foto: unspslash.com/ Tiffany Tertipes

Einer der wohl umstrittensten Aspekte innerhalb seiner Amtszeit war Trumps Umgang mit der Corona-Krise: Kein anderes Land hat so viele Corona-Infizierte wie die USA. Biden hingegen möchte im Falle eines Wahlsieges die Kapazität der Corona-Tests deutlich ausbauen, sich für eine landesweite Maskenpflicht einsetzen und allen Amerikanern Zugang zu einer kostenlosen Corona-Impfung ermöglichen.

Zumindest wirtschaftspolitisch haben beide ähnliche Ziele. 2016 ist Donald Trump angetreten, um Millionen neuer Jobs zu schaffen. Dieses Ziel wird er weiterhin verfolgen. Eine der elementarsten Forderungen Bidens ist es, den Mindestlohn US-weit auf 15 Dollar zu verdoppeln. Insgesamt steht Biden für eine eher gemäßigte Wirtschaftspolitik, während Trump sich sehr radikal für die Wirtschaft einsetzt. Schließlich steckt das Land in einer schweren Krise: Seit Jahren häufen sich die Schulden, bald höher als zu Rekordzeiten des Zweiten Weltkrieges.

Die deutschen Parteien sind sich, was die Kandidaten angeht, eigentlich einig: Die AfD favorisiert als einzige Partei Donald Trump. Union, SPD, Grüne, Linke und FDP unterstützen alle den Demokraten.

Alles besser mit Biden?

Biden scheint für Deutschland also der optimale Kandidat zu sein, doch auf eine Rückkehr zu alten Zeiten in Freundschaft und schier grenzenloser Unterstützung sollte niemand hoffen. Angesichts der innenpolitischen Probleme und der wirtschaftlichen Lage der USA wird auch Bidens Fokus weiterhin dort liegen. Aufgrund der Wirtschaft wird Biden, sollte er Präsident werden, eine ähnliche Schiene wie Trump fahren. Wirtschaftlich dürfte sich daher kaum etwas ändern. In der Ablehnung des deutsch-russischen Gaspipeline-Projektes Nord Stream 2 ist Biden fast noch härter als Trump, so Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Peter Beyer, in der Augsburger Allgemeinen Zeitung.

Ein weiteres Problem: Deutschland und Europa sind von Amerika militärisch abhängig, Trump fordert schon lange, dass Deutschland seine Ausgaben für das Militär erhöht und Biden ist in der Hinsicht nicht minder nachgiebig – und kann so Druck auf Deutschland und Europa ausüben. Europa müsse nun gestärkt und geeint auftreten und sich klar positionieren um weiterhin handlungs- und entscheidungsfähig zu bleiben, sagt der USA-Experte Joseph Braml in einem Video des Funkformats “Die da oben”.

Insgesamt ist jedoch davon auszugehen, dass sich das Verhältnis zwischen den USA und Europa nach einem Wahlsieg von Biden normalisieren wird. Natürlich werde es weiterhin Unstimmigkeiten und Diskussionen geben, die Kommunikation würde sich aber deutlich verbessern und es würde wieder mehr Respekt und Freundschaft spürbar sein, meint Peter Beyer. In Bezug auf viele relevante Problematiken, wie den Klimawandel und die Corona-Krise, hat Biden deutlich liberalere Ansichten als Trump. Trotzdem muss Europa von Amerika unabhängig, handlungs- und entscheidungsfähig werden- egal, ob Donald Trump oder Joe Biden im Oval Office sitzen.

von Jette Ihl und Marie Bruschek


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