Umweltschutz im Möbelhandel: Das ist die Doku „Wie Ikea den Planeten plündert“
Illegale Waldabholzung, Lügen und Manipulation: Diese Vorwürfe erhebt die Arte-Dokumentation „Wie Ikea den Planeten plündert“ an den schwedischen Möbelgiganten.
Ob in der Küche, dem Wohn- oder Schlafzimmer, im Bad oder im Garten: Seit Generationen haben viele Menschen das eine oder andere Möbelstücke von Ikea in ihren Wohnungen und Häusern stehen. In der Doku „Wie Ikea den Planeten plündert“ zeigt das Regie-Team Marianne Kerfiden und Xavier Deleu, wie widersprüchliche sich Ikea gegenüber seinen Idealen Modernität und Nachhaltigkeit verhält. Doch zunächst zu den Wurzeln: Denn das Weltunternehmen war nicht immer das, was es heute ist.
Vom Kleinunternehmer zum Milliardär
Die Doku zeigt die Erfolgsgeschichte Ingvar Kamprads, der 1943 im Alter von 17 Jahren das Unternehmen Ikea gründete. Damals handelte es sich noch um ein Kleinwarengeschäft, das Dinge wie Stifte und Streichholzschachteln verkaufte. Zu beginn der 50er-Jahre, den sogenannten schwedischen Rekordjahren, begann er, in Folge des Wirtschaftswachstums in Schweden zusätzlich Möbel zu verkaufen.
In Interviews mit schwedischen Historikern und ehemaligen Journalisten geht die Doku nicht nur auf sein unternehmerisches Talent, sondern auch auf die damalige Geschichte und Politik Schwedens ein, die den Aufstieg Kamprads ermöglichten.
Ideale vs. Realität bei Ikea
Die Doku zeigt, wie die Marke für die Identität und Traditionen eines Landes steht, die Menschen mit Stolz erfüllen. Doch sie offenbart auch falsche Werbeversprechen, einen enormen Holzverbrauch und Umweltschützer, die ihr Leben riskieren, um die illegalen Abholzungen der Partnerunternehmen Ikeas aufzudecken und zu stoppen. Besonders sticht die Kritik am erheblichen Verbrauch der limitierten Ressource Holz heraus, der dem viel beworbenen Umweltbewusstsein des Unternehmens eindeutig widerspricht.
„Wie Ikea den Planeten plündert“ ist eine fesselnde Dokumentation und kritische Auseinandersetzung, die an den sorgsamen Umgang mit den eigenen Möbeln appelliert und die Zuschauenden den eigenen Verbrauch hinterfragen lässt. Gleichzeitig präsentiert sie Ikea als Beispiel, um die fragwürdigen Werbestrategien jeglicher Großkonzernen der Welt zu visualisieren.
Info: Die eineinhalbstündige Doku „Wie Ikea den Planeten plündert“ ist in der Arte-Mediathek und auf Youtube abrufbar.
Von Annika Koch
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