Theatralisch und mitreißend: „Call of the Wild“ von Powerwolf
Drei Jahre nach „The Sacrament of Sin“ ist die Band Powerwolf mit einem neuen Album zurück. „Call of the Wild“ verbindet bekannte Konzepte mit einigen Neuerungen.
Dramatisch-kraftvoller Gesang, einprägsame Melodien und opulente Klänge – das achte Studioalbum der Saarbrückener Power-Metal-Band Powerwolf setzt fort, was die Gruppe seit Jahren am besten kann. Auch auf „Call of the Wild“ spielen die fünf Musiker stark mit Einflüssen aus dem Christentum. Nicht nur enthalten die Texte mitunter lateinische Phrasen, auch das Bühnenkostüm von Sänger Attila Dorn erinnert an einen Priester. Zudem nutzt die Band in ihrer Musik eine Orgel und teilweise Chorelemente. Allerdings ist das Ganze mitnichten als religiöses Statement, sondern eher als unterhaltendes Stilelement zu werten – wie schon die fiktive Entstehungsgeschichte der Gruppe, nach der sie sich im düsteren Transsilvanien formierten.
Powerwolf thematisiert Missbrauchsfälle in der Kirche
Neben schnellen und eingängigen Songs wie dem vorab als Single veröffentlichten „Dancing with the Dead“ gibt es auf dem neuen Album mit „Alive or Undead“ wieder eine Ballade. Aber auch neue Gebiete erkundet die Band: In „Blood for Blood (Faoladh)“ verbindet sie irische Folkklänge harmonisch mit dem typischen Power-Metal-Sound. Außerdem beweist die Gruppe, dass sie nicht nur geschichtliche Themen mit Sageninspiration und das eine oder andere Augenzwinkern in ihre Musik einfließen lassen kann: Der deutsche Song „Glaubenskraft“ ergreift als erstes Lied in der Bandgeschichte eine kritische Position. Es geht dabei um den Umgang mit Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche, erklärte die Band in einem Track-by-Track-Kommentar zum Album.
Interessant ist außerdem das Bonusmaterial des Albums: Nicht nur gibt es orchestrale Aufnahmen aller Songs, sondern bereits zum zweiten Mal eine Art neues Best-of. Dafür hat die Band Sänger anderer großer internationaler Bands für Cover ihrer bekannteren Songs gewinnen können. Beteiligt sind unter anderem Matt Heafy (Trivium), Alissa White-Gluz (Arch Enemy) und Doro Pesch.
Ohrwurmfaktor bei jedem Song
Powerwolf ist eine Band, die es schafft, stets gleich zu klingen, ohne dabei langweilig zu werden. Die Musiker schaffen immer wieder einen Dreh ins Neue und verleihen dabei verlässlich jedem einzelnen Song eine klare Melodie mit eigenem Ohrwurmfaktor. Somit bleiben sie sich und ihrem Erfolgskonzept auf „Call of the Wild“ treu.
Lies auch: