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So macht @Catcallsofnyc auf sexuelle Belästigung aufmerksam

So macht @Catcallsofnyc auf sexuelle Belästigung aufmerksam
Foto: Instagram/@catcallsofnyc

Auf dem Nachhauseweg, während einer Party oder einfach in einer Großstadt wie New York City: Sexuelle Belästigung kennt keine Räume und Grenzen. Darauf macht auch der Instagram-Account @catcallsofnyc aufmerksam.


Sophie Sandberg, die Gründerin der Seite @catcallsofnyc, startete im März 2016 das interaktive Projekt. Sie sammelte Textnachrichten von Frauen, die auf der Straße sexuell belästigt wurden und den dazugehörigen Standort des Geschehens. Mit Kreide schrieb Sophie die sogenannten „Catcalls“ dann auf Gehwegen in New York nieder. Die Resultate lud sie dann auf Instagram hoch. Mittlerweile hat der Account knapp 180 000 Follower und wächst von Tag zu Tag: Es gibt weltweit insgesamt über 50 weitere Accounts aus verschiedenen Städten und Ländern, die sich – ebenfalls mit Kreide gerüstet – gegen sexuelle Belästigung wehren.

„Mädchen ich werde in dein Gesicht onanieren, bis auf den letzten Tropfen“

Sandberg und ihr Team haben es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen die sexuell belästigt wurden, eine Stimme und Plattform zu geben: Mit den Kreideschriftzügen soll ein Bewusstsein für sexuelle Belästigung geschaffen und die ungewollten Annäherungsversuche endgültig gestoppt werden. Neben viel Zuspruch und Unterstützung für das Projekt auf Social Media, hagelt es teilweise aber auch starke Kritik – die Schriftzüge seien zu offensiv und verstörend. Oftmals werden die Kreideschriftzüge sogar mit Wasser weggewischt.

Dass die Verschriftlichung sexueller Anmachsprüche nicht überall gerne gesehen wird und ernsthafte Konsequenzen mit sich ziehen kann, musste eine Aktivistin des Accounts @catcallsofnyc am eigenen Leib erfahren: Sie wurde für einen Kreideschriftzug vor einer Schule verhaftet. Grund: Hausfriedensbruch und unerlaubtes Graffiti sprayen – die Anklage wurde später wieder fallen gelassen.

Sexuelle Belästigung: Catcalls of Germany

Auch in Deutschland gibt es einige Ableger des ursprünglich amerikanischen Instagram-Accounts: In Hannover, Kassel, Berlin und München kann man nun immer häufiger belästigende Anmachsprüche auf dem Boden lesen.

Gemeinsam bilden all diese Accounts die Initiative und Bewegung „Chalk Back“. Jeder einzelne Kanal leistet einen Beitrag, um auf sexuelle Belästigung aufmerksam zu machen und dafür ein weltweites Bewusstsein zu schaffen. Ihr Ziel ist es ungewollte sexualisierende Bemerkungen und Handlungen in der Öffentlichkeit zu stoppen.

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Von Sarah Danquah


Über den Autor/die Autorin:

Sarah Danquah

Sarah (19) studiert Journalism & Media & Communication in England. Obwohl sie ein großer Fan von Sonnenschein und blauen Himmel ist, macht ihr das britische Wetter nur wenig zu schaffen: An verregneten Tagen schreibt sie nämlich gerne Texte über Musik, Internet-Phänomene und afrozentrische Themen. Eine Tasse Tee und ein Stück Kuchen dürfen dabei natürlich nicht fehlen.

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