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Shirin David: Blackfishing-Skandal nach Video zu neuem Song „90-60-111“

Shirin David: Blackfishing-Skandal nach Video zu neuem Song  „90-60-111“
Foto: @shirindavid / Instagram

Vor knapp einem Jahr hat Künstlerin Shirin David ihr Debütalbum „Supersize“ veröffentlicht und landete damit auf Platz eins der deutschen Albumcharts. Jetzt meldet sich die 25- Jährige mit einer ihrer neuen Single „90-60-111“ zurück und löst gleichzeitig einen Blackfishing-Skandal aus.


Dass Shirin David ein großer Fan von Selbstbräunern ist, ist kein Geheimnis – das wird auch in dem neuen Musikvideo zu ihrer Single „90-60-111“ deutlich. David präsentiert sich mit sichtbar gebräunter Haut und löst dadurch einen Shitstorm auf Twitter aus – ihr wird Blackfishing vorgeworfen – also das Schminken dunklerer Haut zu ihrem Vorteil.

90-60-111: Davids Körpermaße

Wer nach einem Musikvideo im 90er-Jahre-Stil sucht, ist bei Shirin Davids neuer Single 90-60-111 genau richtig: Die Rapperin posiert unter anderem in einem Waschsalon, in hüpfende Autos oder in einem „Babyblue Tracksuit“ des Modelabels „Juicy Couture“. Musikalisch ist der Song eher weit entfernt vom Old School Rap und ziemlich nah am prolligen Deutsch-Rap gehalten. Harte Beats und ausfallende Texte ziehen sich durch das Lied, so heißt es an einer Stelle: „Ihr seid Broke-Ass-Hoes, ich bin High-End-Finish – das, was bei euch Image ist, das nennt man bei uns billig“. Mit dieser vermeintlich provozierenden Zeile passt David perfekt in das teilweise pöbelhafte Rap-Genre, wie ihre Kolleginnen Loredana und Juju.

90-60-111 ist die erste veröffentliche Single des kommenden Albums „SD2“. Wann das Album rauskommt, ist noch nicht bekannt

Wandlungsfähige Musik: Zwischen Rap und Balladen

Die Sängerin ist für ihre freizügigen Outfits und unterschiedlichen Frisuren bekannt und zeigt sich stets in einem anderem Look. Auch auf ihrem ersten Album „Supersize“ zeigt David ihre musikalische Wandlungsfähigkeit: In Songs wie „Gib Ihm“ und „Ice“ präsentiert sich die gebürtige Hamburgerin von ihrer selbstbewussten Seite. In ihrem Lied „Fliegst du mit“ singt David wiederum von ihrer schmerzhaften Kindheit ohne Vater und zeigt somit, dass sie als Künstlerin auch zerbrechlich sein kann.

Hier sieht man Shirin David mal von einer ganz anderen Seite.

Auf Twitter wird ihr nun Blackfishing vorgeworfen. Unter dem Tweet finden sich einige Nutzer, die finden, dass David es mit dem Selbstbräuner etwas übertrieben hat und sich bewusst als schwarze Frau inszeniere. Ihr wird vorgeworfen, sich so mehr reichweite zu verschaffen und ein größeres Publikum anzuziehen. Der Kritikpunkt dabei: schwarz zu sein ist kein Kostüm. Hautfarbe, krause Haare oder Körpermerkmale schwarzer Frauen seien kein Fashion-Statement und kein Trend. Make-Up und Selbstbräuner ließen sich abwaschen, wenn es „out“ werde oder keine Vorteile bringe – schwarze Menschen könnten das nicht. Weiße Menschen würden so bestimmte Merkmale übernehmen, ohne sich mit Rassismus oder abwertenden Kommentaren auseinander setzen zu müssen.

Blackfishing wird auch oft als modernes Blackfacing oder Brownfacing betitelt. Auf Instagram gibt es zahlreiche Influencerinnen, die durch ihre falsche dunkle Hautfarbe Follower generieren. So zum Beispiel Schwedin Emma Hallberg.

Selbst die Afro-Deutsche Rapperin Nura tweetet unter Rapperin Shirins Post einen sarkastischen Kommentar und sagt, dass sie sich mit ihr das Make-up teile. Andere Twitter-User sehen die Situation auch etwas überspitzt, schließlich sei David halb Perserin und dementsprechend von Natur aus gebräunt. Von ungünstigen Belichtungsverhältnissen ist auch die Rede.

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Gims Ihm

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Hier sieht man David mit sichtbar dunklerer Haut.

Es wäre nicht das erste Mal, dass der 25-Jährigen Blackfishing vorgeworfen wird. Zu ihrem Musikvideo zu „On Off“, hagelte bereits starke Kritik auf David ein. Die Youtuberin Victoria Hadithi widmete dem Thema sogar ein ganzes Video und erklärt unter anderem die Problematik des Blackfishings.

„Liebe Shirin David, Schwarz sein ist kein „Kostüm“

Von Sarah Danquah

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Über den Autor/die Autorin:

Sarah Danquah

Sarah (19) studiert Journalism & Media & Communication in England. Obwohl sie ein großer Fan von Sonnenschein und blauen Himmel ist, macht ihr das britische Wetter nur wenig zu schaffen: An verregneten Tagen schreibt sie nämlich gerne Texte über Musik, Internet-Phänomene und afrozentrische Themen. Eine Tasse Tee und ein Stück Kuchen dürfen dabei natürlich nicht fehlen.

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