Rock, Pop und ehrliche Texte: So klingt „Plastic Hearts“ von Miley Cyrus
Mit „Plastic Hearts“ entfernt sich Miley Cyrus von ihrer früheren Musik, wird experimenteller und erwachsener.
Wer auf dem neuen Album von Miley Cyrus den Popstar der vergangenen Jahre erwartet, der hat sich gründlich getäuscht. Zwar ist „Plastic Hearts“ das siebte Album, das unter dem Namen Miley Cyrus veröffentlicht wird, doch steht hier eine andere Künstlerin. Ihre Disney-Zeiten sind lang vorbei, ebenso die rebellische „Wrecking Ball“-Phase. Die 28-jährige hat einiges ausprobiert und ist nun erwachsener – die neue Musik stärker denn je.
Mit „Plastic Hearts“ bewegt sich Miley Cyrus im Bereich der Rockmusik – Features wie Joan Jett, Billy Idol oder Stevie Nicks sind auf dem Album zu finden. Damit lässt ihre Vergangenheit auch musikalisch hinter sich. Verbindungen zur Popmusik bleiben jedoch durch ihre Zusammenarbeit mit Dua Lipa und den in den 80er Jahren angesagten Synthie-Klang ebenfalls bestehen. All das passend zu der kratzigen Stimme der Sängerin.
Vor allem aber klingen die neuen Texte ehrlich – es gibt keine Entschuldigungen für dieses oder jenes Verhalten. Miley Cyrus besingt sich und ihre Unabhängigkeit – und das ist gut so. „If you’re looking for someone to be all that you need, that’ll never be me“, singt sie in der Ballade „Never Be Me“. Sie macht klar, dass sie sich nicht für irgendwen verstellen wird. Diese Message, die bereits in der vorab veröffentlichten Single „Midnight Sky“ eindeutig war, bildet den roten Faden des Albums.
Jeder Song für sich klingt ziemlich stark. Das einzige Problem des Albums ist, dass so kein Lied besonders hervorsticht. Insgesamt wendet sich „Plastic Hearts“ vom Mainstream ab, wodurch die Sängerin auch Fans anderer Musikrichtungen begeistern dürfte.
Von Annika Eichstädt
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