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„Oppenheimer“: Das nächste Meisterwerk von Christopher Nolan?

„Oppenheimer“: Das nächste Meisterwerk von Christopher Nolan?
Foto: Universal Pictures via AP

Wenn aus Theorie Wirklichkeit wird: Seit dem 20. Juli ist „Oppenheimer“, der neue Film des ikonischen Regisseurs Christopher Nolan, in den deutschen Kinos zu sehen.


„Oppi, Oppi, Oppi!”, brüllen die Wissenschaftler frenetisch, der ganze Raum bebt. Sie feiern den Erfolg des „Manhattan-Projektes“. Und damit auch den „erfolgreichen” Atombombenabwurf über Hiroshima.

In drei beeindruckenden Stunden erzählt das neuste Filmepos von Christopher Nolan die Geschichte des Dr. Robert Oppenheimer (Cillian Murphy), des „Vaters der Atombombe”. Der Film springt zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her: von seiner Zeit als junger und naiver Student in Europa über seine Forschungen zur Quantenphysik in den Vereinigten Staaten bis hin zur endgültigen Entwicklung der Atombombe in Los Alamos in New Mexico.

„Oppenheimer“: Starke Besetzung

Im Schatten des Zweiten Weltkriegs und der Angst, die Nazis könnten bereits eine Atombombe besitzen, wird Oppenheimer von General Leslie Groves (Matt Damon) mit der Leitung des Manhattan-Projekts betraut. Unter diesem Decknamen verbirgt sich die Forschergruppe, die in der abgelegenen Stadt Los Alamos aktiv an der Bombe arbeitet. Was Oppenheimer und seine Kollegen seit jeher antreibt, ist die Vision, Theorie in Wirklichkeit zu verwandeln. „Mit Theorie kommt man irgendwann nicht weiter”, sagt der Theoretische Physiker Oppenheimer irgendwann lächelnd. Zwei Jahre lang leben die Forscher mit ihren Familien in Los Alamos.

Oppenheimers Frau Kitty, phänomenal gespielt von Emily Blunt, glaubt zu jeder Zeit an ihren Mann und tritt überzeugend und selbstbewusst auf, was sie zu einem besonderen Highlight des Casts macht. Und dieser Cast kann sich sehen lassen. In weiteren Rollen sind Robert Downey Jr., Rami Malek und Kenneth Branagh zu sehen. Florence Pugh spielt Jean Tatlock, eine Kommunistin, mit der Oppenheimer eine verhängnisvolle Liaison eingeht.

Film hat nur eine Schwäche

Christopher Nolan ist als einer derjenigen Regisseure bekannt, die ästhetisch besonders ansprechende Filme schaffen. So wurde für diesen Film eine Kombination aus IMAX 65 mm und 65-mm-Film verwendet. Der Look des Films überzeugt von der ersten Sekunde an. Um dem Film ein natürliches Aussehen zu verleihen, verzichtete Nolan größtenteils auf CGI und setzte bei Explosionen auf echtes Dynamit.

Florence Pugh als Jean Tatlock und Cillian Murphy als J. Robert Oppenheimer. Foto: Melinda Sue Gordon/Universal Pictures via AP

Abseits des fabelhaften Schauspiels und großartigen Looks – der auch der Kameraarbeit zu verdanken ist – hat der Film leider eine Schwäche. Während der drei langen Stunden erzählt der Film zu viele persönliche Dramen und Konflikte. Der Film schildert die Feindseligkeit gegenüber dem Kommunismus in der amerikanischen Gesellschaft und persönliche Konflikte der Familie Oppenheimer. Im weiteren Verlauf des Films werden Fragen der nationalen Sicherheit aufgebracht, über die mehrere eigene Filme gedreht werden könnten. All diese Themen und Problematiken können das Publikum überfordern und es fällt zunehmend schwer, den Überblick zu behalten.

Zur richtigen Zeit

Ist Oppenheimer deshalb ein schlechter Film? Keineswegs! Vielmehr befreit Nolan Hollywood aus einer kreativen Dürrephase. Angesichts einer geopolitisch angespannten Weltlage, des Ukraine-Kriegs und eines von Trump aufgekündigten Atomabkommens zwischen den USA und dem Iran kommt der Film zur richtigen Zeit.

Von Arne Seyffert


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